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FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt zeigt sich am Donnerstagmittag in keiner einheitlichen Verfassung. Gegen 13.02 Uhr MEZ verliert der DAX 2 Stellen auf 6.718 Punkte. MDAX und TecDAX liegen deutlicher im Minus. Im DAX zeigen die Einzeltitel Ausschläge nach beiden Seiten. Auf der einen Seite lastet die Schuldenkrise in den Peripheriestaaten der Eurozone weiter auf der Stimmung. Auf der anderen Seite verweisen Händler auf die Aktie von Siemens, die nach guten Geschäftszahlen deutlich im Plus handelt und den DAX stützt.
Aus technischer Sicht habe der DAX wieder Chancen auf ein Ende der Konsolidierung. Ein Widerstand liege bei gut 6.800 Punkten, Unterstützungen machen technische Analysten zwischen 6.700 und 6.680 Punkten aus. Einen Startschuss für eine Neubewertung sieht Heino Ruland von Ruland Research in den Geschäftszahlen von Siemens. "Auftragseingang und Book-to-Bill sind sehr stark", so der Analyst. Den vergleichsweise schwachen Nettogewinn sollten Anleger vernachlässigen. "Wichtiger ist, ob Siemens nun eine neue Mittelfrist-Strategie vorstellt. Der Startschuss dafür könnte der Dividendenvorschlag sein", so Ruland. Der Vorschlag von 2,70 EUR liege deutlich über den erwarteten 1,86 EUR. Siemens gewinnen 3% auf 85,61 EUR und führen damit das Feld der Gewinner im DAX an. RWE fallen hingegen nach Zahlen um 1,5% auf 50,25 EUR. Händler sprechen von Gewinnmitnahmen. "Das Ergebnis bietet keine positiven Überraschungen", meint Anaylst Sebastian Kauffmann von Cheuvreux. Den Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr habe das Unternehmen "nur bestätigt". Nach den guten Zahlen von E.ON am Mittwoch war über eine Prognoseanhebung bei RWE spekuliert worden. Nach Vorlage endgültiger Zahlen geht es für K+S um 2% auf 51,70 EUR nach unten. Den Ausblick bezeichnen Marktteilnehmer als wenig inspirierend. Hier habe man sich mehr erwartet. adidas bauen unterdessen mit einem Plus von 2% auf 49,46 EUR die Gewinne weiter aus und erreichen ein neues Jahreshoch. "Der Kurs könnte schon bald das Allzeit-Hoch testen", so ein Händler. Gestützt werde der Kurs weiterhin von den zuversichtlichen Aussagen auf dem Investorentag. In der zweiten Reihe des deutschen Aktienmarkts geben ProSieben trotz eines positiven Ausblicks um 2,7% nach auf 20,09 EUR. Händler gehen von Gewinnmitnahmen aus. Seit Jahresbeginn habe der Kurs 143% zugelegt, "da kann man mal was geben", so ein Händler. Axel Springer steigen hingegen auf ein neues Jahreshoch. "Der Rücksetzer nach den Quartalszahlen ist zum Kauf genutzt worden", so ein Händler. Die Zahlen lagen im Rahmen der Erwartungen, zeigen laut Marktteilnehmern aber weiterhin eine hohe Dynamik in der Geschäftsentwicklung. Für Axel Springer geht es 3,7% nach oben auf 109,35 EUR. Sky Deutschland erholen sich weiter und steigen um 10,3% auf 1,25 EUR. Verhalten positiv beurteilen Marktteilnehmer das Zahlenwerk von Celesio. Reingewinn und EBITDA hätten im Zeitraum von Januar bis September die Erwartungen leicht übertroffen, der Umsatz liege im Rahmen der Erwartungen. Celesio steigen 0,2% auf 18,70 EUR. Stada ziehen um 3,2% auf 23,64 EUR an. Der UniCredit bewertet die am Morgen vorgelegten Zahlen auf bereinigter Basis als "nicht schlecht". Unter Berücksichtigung der hohen Einmaleffekte seien sie indes schwach. Werde für den Rest des Jahres eine flache Umsatz- und Gewinnentwicklung angenommen, seien die Gesamtjahresziele des Konzerns erreichbar. Das Zahlenwerk von Hochtief beurteilen Marktteilnehmer positiv. Der Vorsteuergewinn liege rund 9% und der Nettogewinn sogar etwa 30% über den Erwartungen, so ein Händler. Die Aktie legt um 0,4% auf 62,88 EUR zu. Viele der von Hochtief am Vorabend angekündigten Maßnahmen wie diverse Veräußerungen von Beteiligungen sollten unterdessen im Rahmen der Abwehrschlacht gegen ACS gesehen werden, heißt es. Fielmann steigen nach soliden Geschäftszahlen 1,8% auf 67,43 EUR. Mit Gewinnmitnahmen geben Brenntag um 1,3% auf 66,95 EUR nach. Die Zahlen seien wie erwartet gut, und auch den Ausblick habe Brenntag bestätigt, heißt es. Im TecDAX sind United Internet unter den Verlierern. Die Aktie bricht um 8,7% auf 11,85 EUR ein. "Ein guter Grund, zunächst einmal Danke zu sagen und Gewinne mitzunehmen", heißt es mit Blick auf die Drittquartalszahlen. DJG/mgo/hru/raz Copyright (c) 2010 Dow Jones&Company, Inc. | ||
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