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FRANKFURT (Dow Jones)--Entgegen den vorbörslichen Erwartungen kann sich der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag im Frühhandel nicht erholen. Die Sorge um die Schuldenkrise in den Peripheriestaaten der Eurozone lastet weiter auf der Stimmung. Gegen 9.40 Uhr liegt der DAX kaum verändert bei 6.719 Punkten, nachdem er im frühen Tageshoch bis auf 6.748 Zähler gestiegen war. Damit verpuffen die positiven Vorgaben von Wall Street, zumal auch ein schwacher Ausblick von Cisco Systems, der die Futures auf die US-Indizes drückt, und die Spannungen am Devisenmarkt belasten.
Die guten Siemens-Geschäftszahlen reichten da als Gegenpunkt nicht aus, heißt es. Zur technischen Situation heißt es, der DAX habe wieder Chancen auf ein Ende der Konsolidierung. Ein Widerstand liege bei gut 6.800 Punkten, unterstützt sei der DAX zwischen 6.700 und 6.680 Punkten. Bankenaktien werden im frühen Handel gemieden. Commerzbank verlieren 0,6% auf 6,09 EUR, für Deutsche Bank geht es um weitere 1,1% auf 40,51 EUR nach unten. Als Startschuss für eine Neubewertung bewertet Heino Ruland von Ruland Research die Geschäftszahlen von Siemens. "Auftragseingang und Book-to-Bill sind sehr stark", so der Analyst. Den vergleichsweise schwachen Nettogewinn sollten Anleger vernachlässigen. "Wichtiger ist, ob Siemens nun eine neue Mittelfrist-Strategie vorstellt. Der Startschuss dafür könnte der Dividendenvorschlag sein", so Ruland. Der Vorschlag von 2,70 EUR liege deutlich über den erwarteten 1,86 EUR. Siemens gewinnen 3,2% auf 85,87 EUR und entwickeln sich damit deutlich besser als der Gesamtmarkt. Bei RWE setzen nach den Zahlen Gewinnmitnahmen ein. "Die erhoffte Prognoseerhöhung ist ausgeblieben", so ein Händler. Der Ausblick sei auch gekennzeichnet durch hohe Belastungen vor allem durch die Brennelemente-Steuer. "Eine positive Überraschung wie bei E.ON ist ausgeblieben", so der Marktteilnehmer. RWE verlieren 1,8% auf 50,06 EUR; E.ON halten sich mit Abschlägen von 0,4% auf 22,60 EUR besser. Nach Vorlage endgültiger Zahlen geht es für K+S um 2,4% auf 50,83 EUR nach unten. Den Ausblick bezeichnen Marktteilnehmer als wenig inspirierend. Hier habe man sich mehr erwartet. Verhalten positiv beurteilen Marktteilnehmer das Zahlenwerk von Celesio. Reingewinn und EBITDA hätten im Zeitraum von Januar bis September die Erwartungen leicht übertroffen, der Umsatz liege im Rahmen der Erwartungen. Celesio geben um 0,8% nach. Positiv beurteilen Marktteilnehmer das Zahlenwerk von Hochtief. Der Vorsteuergewinn liege rund 9% und der Nettogewinn sogar etwa 30% über den Erwartungen, so ein Händler. Die Aktie legt um 0,3% auf 62,81 EUR zu. Viele der von Hochtief am Vorabend angekündigten Maßnahmen wie diverse Veräußerungen von Beteiligungen sollten unterdessen im Rahmen der Abwehrschlacht gegen ACS gesehen werden, heißt es. Fielmann gewinnen derweil nach Geschäftszahlen 1,1% auf 66,95 EUR. Gewinnmitnahmen ziehen Brenntag um 1,5% auf 66,78 EUR nach unten. Die Zahlen seien wie erwartet gut, und auch den Ausblick habe Brenntag bestätigt, heißt es. "Ein guter Grund, zunächst einmal Danke zu sagen und Gewinne mitzunehmen", heißt es mit Blick auf United Internet nach Vorlage der Drittquartalszahlen. Nach einer enttäuschenden EBITDA-Prognose für 2011 bricht die Aktie um mehr als 8% ein. Evotec ziehen dagegen nach einem unerwartet starken Gewinnausweis um 1,8% auf 2,53 EUR an. DJG/mpt/gos Copyright (c) 2010 Dow Jones&Company, Inc. | ||
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