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FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt kann bis Freitagmittag die Gewinne aus dem frühen Geschäft nicht halten. Mit sich ausweitenden Spreads auf Anleihen aus der Peripherie der Eurozone kommen nicht nur der Euro, sondern auch Aktiennotierungen etwas unter Druck. Gegen 13.06 Uhr notiert der DAX nahezu unverändert bei 6.735 Punkten. Damit ist die jüngste Hausse im deutschen Leitindex erst einmal ins Stocken geraten, wenngleich Teilnehmer zunächst nur von einer Verschnaufpause sprechen.
"Die Spread-Ausweitung bestimmter Anleihen wie der Spaniens ist der Anlass für den Rücksetzer, Grund ist die Überkauftheit", so ein Händler. Über die Ausweitung der Spreads kommen die Bankentitel etwas zurück, so auch Deutsche Bank, die deutliche Gewinne aus der Eröffnung wieder abgeben. Als belastend erweisen sich auch die Daten zum Auftragseingang. Statt wie erwartet um 0,4% zu steigen, ist dieser überraschend im September um 4,0% gefallen. Aus technischer Sicht spreche die Formation weiterhin für DAX-Stände über 7.000 Punkten, sagen technische Analysten. Ein erster kleinerer Widerstand wird bei 6.800 Punkten ausgemacht. Als unterstützt gilt der DAX am ehemaligen Jahreshoch bei etwa 6.670 Punkten. Fundamental sei der DAX nicht teuer, merkt ein weiterer Marktteilnehmer an. Mit den guten Quartalsergebnissen und Ausblicken passten Analysten die Gewinnschätzungen tendenziell nach oben an. Am Nachmittag tritt dann der US-Arbeitsmarktbericht für Oktober in den Vordergrund. Von Dow Jones befragte Analysten rechnen mit einem Anstieg der Zahl der Beschäftigten im Oktober ex Agrar von 60.000 Stellen. Die Arbeitslosenquote soll dabei auf einem hohen Niveau von 9,6% verharren. Deutsche Bank kommen zwar deutlich von den Tageshochs zurück, können sich mit einem Plus von 0,4% aber noch besser als der Markt halten. Europaweit müssen vor allem spanische und italienische Institute Abgaben hinnehmen. Bei adidas machen einige Anleger zunächst einmal Kasse, nachdem die Deutsche Bank die Aktie auf "Halten" gesenkt hat. Das Papier gibt um 0,3% auf 46,37 EUR nach. Leichter Abgabedruck ist auch bei Versorgerwerten auszumachen. Barclays hat das Kursziel für RWE auf 42 von 51 EUR gesenkt und die Aktie mit "Untergewichten" bestätigt. Zugleich wurde das Ziel für E.ON auf 26 von 29 EUR gesenkt; die Einstufung lautet hier auf "Übergewichten". E.ON geben 0,3% nach, RWE verlieren mit 0,7% auf 51,13 EUR deutlicher. Mit Anschlussverkäufen büßen Deutsche Telekom 0,4% auf 10,23 EUR ein. Gefragt sind Hamburger Hafen (HHLA). Händler verweisen auf einen Bericht, nach dem die Seetransportvolumen in den ersten Monaten um 11% gestiegen sind. HHLA gewinnen 1% auf 31,02 EUR. Im TecDAX gewinnen Pfeiffer Vacuum nach einer Kaufempfehlung von Goldman Sachs 3,2% auf 82,01 EUR. Singulus geben nach der Vorlage endgültiger Geschäftszahlen mit einem Minus von 4,2% auf 3,45 EUR deutlich nach. Als belastend erweist sich auch die Analystenkonferenz. "Da hat es keine Entwarnung gegeben. Das Unternehmen hat im Solarbereich ein Auslastungsproblem", sagt ein Händler. Während Wettbewerber sich 2010 die Bücher "mit Aufträgen vollgeknallt hätten", sei die "Kruste" bei Singulus sehr dünn. DJG/mpt/flf Copyright (c) 2010 Dow Jones&Company, Inc. | ||
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