Alt 19.07.10, 17:47
Standard XETRA-SCHLUSS/Etwas leichter - US-Daten vermasseln Erholung
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FRANKFURT (Dow Jones) - Etwas leichter ist der deutsche Aktienmarkt am Montag aus dem Handel gegangen. Trotz der Kursverluste vom Freitag konnte sich der Markt nicht erholen. Schwache Immobiliendaten aus den USA sorgten nach einem sehr ruhigen Geschäft für erneute Verkäufe. Selbst die Versorger fielen nach einer Erholungsrally wieder zurück. Der DAX verlor 0,5% oder 31 auf 6.009 Punkte und konnte sich damit nur knapp über der wichtigen 6.000er-Marke halten. Mangels wichtiger Konjunkturdaten und Unternehmensdaten fiel der Umsatz gering aus. In DAX-Titeln auf Xetra gingen nur rund 80,3 (Vortag: 143,9) Mio Aktien im Wert von rund 2,27 (Freitag:4,19) Mrd EUR um.

Für Druck auf die globalen Aktienmärkte sorgte erst am Nachmittag der NAHB-Index. Er kühlte sich im Juni deutlich ab, nachdem die Regierungsprogramme zur Stützung des Häusermarkts ausgelaufen waren. Wie die National Association of Home Builders (NAHB) am Montag berichtete, fiel ihr Index für die Verkaufsaktivitäten bei neuen Einfamilienhäusern auf 14 Punkte von revidierten 16 Punkten im Juni. Das war der niedrigste Stand seit April 2009.

Eine selbsttragende Erholung des US-Immobilienmarktes ohne neuerliche staatliche Hilfen scheint damit in die Ferne zu rücken. Händler warten nun mit Spannung auf die nachbörslich in den USA veröffentlichten Daten von IBM und Texas Instruments. Analysten erwarten, dass "Big Blue" im zweiten Quartal einen Gewinn von 2,58 USD je Aktie erwirtschaftet haben wird. Charttechniker sehen den DAX um 5.885 Punkte unterstützt.

Deutliche Kursgewinne von bis rund 2% konnten zunächst die Versorgeraktien im Tagesverlauf erreichen. Erst der späte Kursrutsch im DAX zog die Titel nach unten. E.ON schlossen nur 0,1% fester bei 21,79 EUR, RWE legten um 0,1% zu auf 52,37 EUR. Noch am Freitag hatten die Versorger massive Verluste angesichts der Steuerpläne der Bundesregierung eingefahren. Da E.ON mit einer Gewichtung von 8,3% zweitschwerster Wert im DAX sind, litten sie unter dem Kursrückgang des Index und gaben die Tagesgewinne auf.

Mit der Lufthansa-Aktie gab auch ein anderes potenzielles Opfer der schwarz-gelben Fiskalpolitik ihre Gewinne wieder ab. Nach knapp 2% Kursplus rutschten die Aktien der Fluggesellschaft um 0,3% auf 11,86 EUR ab.

Unter kräftigem Abgabedruck standen den ganzen Tag über die Automobilwerte, die sich angesichts der Ausverkaufstimmung zuletzt recht ordentlich gehalten hatten. VW fielen um 1,8% auf 74,63 EUR, BMW um 1,9% auf 41,35 EUR und Daimler um 1% auf 42,63 EUR.

ThyssenKrupp stiegen gegen den Markt um 0,7% auf 21,68 EUR. Die Analysten von Cheuvreux hatten die Aktien des Stahlkochers auf "Outperform" von "Underperform" heraufgestuft.

Kursbewegende Nachrichten zu einzelnen Unternehmen waren zu Wochenbeginn rar. Im MDAX machten Heidelberger Druck mit guten Auftragszahlen für das erste Quartal auf sich aufmerksam. Die Aktien schossen um 6% auf 7,73 EUR nach oben. "Das Plus von 43% auf Jahressicht dürfte die Prognosen der meisten Analysten sicher übertreffen", sagte ein Börsianer. Messen in Großbritannien und auf dem Wachstumsmarkt Brasilien hätten positive Wirkung gezeigt.

Fuchs Petrolub profitierten von der Aussage, die Dividende mindestens konstant halten zu wollen. Die Aktien stiegen um 2% auf 77,20 EUR. Im TecDAX legten Dialog Semiconductor einen Tag vor Bekanntgabe der Quartalszahlen um 3,3% zu auf 10,91 EUR.

DJG/mod/gei

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