Alt 16.07.12, 21:11
Standard Sorge um chinesische Wirtschaft treibt Anleger um
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Sorge um die chinesische Wirtschaft hat am Montag die Stimmung an den meisten asiatischen Aktienbörsen gedämpft. Da die Börse in Tokio wegen eines Feiertags geschlossen war, fehlte der Region ein wichtiger Impulsgeber. Viele Anleger hielten sich aber auch in Erwartung wichtiger Konjunkturdaten und Notenbanker-Auftritte in Europa und den USA zurück.

In Schanghai fiel der Shanghai-Composite-Index um 1,7 Prozent auf 2.148 Punkte und damit auf den tiefsten Stand seit über drei Jahren. Der südkoreanische Leitindex Kospi legte um 0,3 Prozent auf 1.818 Punkte zu, was Händler mit einer Gegenreaktion auf die jüngsten Verluste erklärten. Die Börse in Sydney profitierte von Kursgewinnen des Bergbausektors, der wiederum den Metallpreisen nach oben folgte. Der S&P/ASX-Index gewann 0,6 Prozent auf 4.105 Punkte.

In Europa sind für Montagvormittag Daten zu den Verbraucherpreisen angekündigt. Sollte sich die Teuerung in Grenzen halten, hätte die Europäische Zentralbank mehr Spielraum für neuerliche Zinssenkungen. Am Dienstag und Mittwoch wird US-Notenbankchairman Ben Bernanke seinen halbjährlichen Rechenschaftsbericht vor dem US-Kongress ablegen. Seine Aussagen dürften den Devisenmärkten kurzfristig die Richtung vorgeben.

Sofern Bernanke keine Hinweise auf neue geldpolitische Lockerungsmaßnahmen gebe, dürfte der US-Dollar zulegen, prognostiziert Barclays. Credit Agricole sieht den Dollar selbst dann aufwerten, wenn der Notenbankchef Bereitschaft zu neuerlichen Lockerungen erkennen ließe. Die Anleger setzten auf den Dollar, weil sie Europa wegen seiner Schuldenkrise nicht trauten, hieß es.

Schon am Montagvormittag gab der Euro zum Dollar nach. Ein Euro kostete 1,2227 Dollar nach 1,2245 Dollar im späten New Yorker Handel am Freitag. Der Yen wiederum legte zum Dollar zu. Für einen Dollar mussten nur noch 79,03 Yen gezahlt werden. Am Freitag waren es 79,29 Yen.

Angst vor einer längeren Konjunkturschwäche in China belastet neben den chinesischen Aktien auch den Ölpreis. Der nächstfälllige August-Kontrakt auf ein Barrel Leichtöl der Sorte WTI notiert bei 86,63 Dollar nach 87,10 Dollar zum Settlement am Freitag. Der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao hatte sinngemäß gesagt, dass die Erholung der chinesischen Wirtschaft nach wie vor nicht stabil sei und die Probleme noch einige Zeit fortbestehen könnten.

Gewinnwarnungen einiger chinesischer Unternehmen schienen diese Aussagen zu unterstreichen. Die Aktien des Telekom-Ausrüsters ZTE fielen in Shanghai um das Tagesmaximum von 10 Prozent, in Hongkong brachen sie um über 15 Prozent ein. ZTE rechnet damit, dass der Gewinn des ersten Halbjahrs um 60 bis 80 Prozent unter dem des vergleichbaren Vorjahreszeitraums liegen wird. Gewinnwarnungen hatten auch Sinopec Shanghai und Sinopec Yizheng ausgesprochen, deren Aktienkurse daraufhin um 5,0 und 4,9 Prozent nachgaben.

In Sydney stiegen BHP Billiton um 1 Prozent und Rio Tinto um 0,8 Prozent. Beide Unternehmen werden in den kommenden Tagen ihre Produktionszahlen veröffentlichen.

Kontakt zum Autor: claudia.nehrbass@dowjones.com

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