Alt 11.07.12, 12:21
Standard Kaum positive Impulse in Sicht
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Der laue Auftakt der US-Berichtssaison und schwache Vorgaben der US-Börsen haben am Mittwoch an den Börsen in Ostasien keine Kaufstimmung aufkommen lassen. Auch wenn eine groß angelegte Euro-Rettungsaktion für Italien nicht notwendig sein sollte, muss das Land vielleicht die Hilfe des neuen dauerhaften Rettungsfonds ESM in Anspruch nehmen, um seine Anleihezinsen unter Kontrolle zu halten, wie der italienische Ministerpräsident Monti mitteilte. Daneben bremsten weiter Konjunktursorgen, nachdem die jüngsten US-Arbeitsmarktdaten enttäuscht hatten, ebenso wie diverse Konjunkturdaten aus China, zuletzt das Importwachstum.

Die Anleger hätten regelrecht Angst vor den am Freitag anstehenden chinesischen BIP-Daten, umschrieb Marktstratege Michael McCarthy von CMC Markets in Sydney die Gefühlslage vieler Teilnehmer. "Kurzfristig bedeutet das, dass wir in engen Handelsspannen bleiben werden".

An den Börsen der Region überwogen leichte Kursverluste. Leicht auch deshalb, weil die eingetrübten Konjunkturerwartungen mit Hoffnungen verbunden werden, dass China, Japan oder die USA mit geldpolitisch expansiven Maßnahmen reagieren könnten. In Tokio verlor der Nikkei-225-Index bereits den fünften Handelstag in Folge, diesmal aber nur minimale 0,1 Prozent auf 8.851 Punkte. Sydney verzeichnete ebenfalls das fünfte Tagesminus in Folge, aber auch hier fiel der Verlust minimal aus. Nach einem etwas schwächeren Start hätten positive Daten zum Verbrauchervertrauen gestützt, hieß es. Schanghai schaffte am Ende sogar noch ein kleine Plus von 0,1 Prozent.

Die derzeit geringe Risikoneigung der Finanzmarktakteure ließ sich auch am als sicherer Anlagehafen geltenden Anleihemarkt ablesen, wo die Zehnjahresrendite Japans mit 1,605 Prozent den niedrigsten Stand seit Anfang Juni erreichte.

Wenig tat sich am Devisenmarkt. Während der Euro - belastet von den Monti-Aussagen - auf seinem zuletzt wieder auf deutlich unter 1,23 Dollar ermäßigten Niveau verharrte, zeigte sich der Dollar zum Yen mit Ständen um 79,40 Yen wenig verändert. Im Blick stehe nun das zweitägige Treffen des geldpolitischen Rats der japanischen Notenbank, das am Donnerstag endet. Auch das Protokoll der jüngsten Sitzung der US-Notenbank im späteren Tagesverlauf könnte frische Impulse liefern, hieß es.

Sollte die Bank of Japan an ihrer Geldpolitik festhalten, dürfte dies den Dollar zum Yen weiter unter Druck setzen, sagte Investrust-Chef Hiroyuki Fukunaga. Nachdem die Notenbank zuletzt von einem verbesserten konjunkturellen Umfeld gesprochen hatte, gelten zusätzliche Lockerungsmaßnahmen am Markt als eher unwahrscheinlich.

Der Ölpreis erholte sich etwas von seinem Kursrutsch am Vortag, der ihn von 85,50 Dollar für ein Barrel der US-Sorte WTI auf 83,90 Dollar gedrückt hatte. In Asien kostete das Barrel zuletzt wieder 84,70 Dollar. Am Dienstag hatte eine gesenkte Prognose der USA für die globale Ölnachfrage und der festere Dollar den Ölpreis nach unten gezogen.

An den Börsen sorgten insbesondere die ersten Quartalsergebnisse aus den USA für Kursbewegungen. Die Umsatzwarnung von AMD belastete den Kurs von Advantest, der 3,3 Prozent verlor. Der japanische Maschinenbausektor litt unter einer gesenkten Umsatzerwartung des US-Motorenherstellers Cummins, die in den USA bereits den Caterpillar-Kurs ins Minus gezogen hatte. Hinzu kamen die Sorgen um die für die Unternehmen wichtige Konjunktur in China. Die Kurse von Komatsu und Hitachi Construction Machinery kamen um 0,9 Prozent zurück.

Nach dem insgesamt wenig inspirierenden Quartalsbericht von Alcoa gaben die Aktien des Alcoa-Partners Alumina in Sydney um 4,2 Prozent nach. Die zum Yen schwachen Euro und Dollar sorgten für überproportionale Verluste von Papieren exportsensibler Unternehmen wie Sony, Mazda Motor und NEC. Aktien von China Southern Airlines standen in Hongkong unter Druck, nachdem die Fluglinie eine Gewinnwarnung ausgesprochen hatte.

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