Alt 12.06.13, 12:46
Standard Zinssorgen verhageln Börsenstart von Nomura J-Reit
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Auch am Mittwoch hat die Angst vor dem Ende des billigen Geldes die Finanzmärkte in Ostasien beherrscht. Anleger befürchten, dass die großen Notenbanken bald wieder die Zügel anziehen werden, nachdem die Bank of Japan (BoJ) am Dienstag keine neuen Lockerungsmaßnahmen bekannt gegeben hatte. In den USA wächst schon seit einiger Zeit die Überzeugung, dass die US-Notenbank ihre quantitative Lockerungen bald zurückfahren wird.

Die schlechte Stimmung verdarb auch den Börsengang von J-REIT Nomura Real Estate Master Fund, dem Berichten zufolge größten im laufenden Jahr mit einem Emissionsvolumen von 1,8 Milliarden Dollar. Die Aktie schloss bei 93.800 Yen und damit um 6,2 unter ihrem Ausgabepreis von 100.000 Yen. Die Immobiliengesellschaft habe einen schlechten Zeitpunkt für ihr Börsendebut erwischt, sagte ein Händler und verwies auf die derzeit hohe Volatilität und die Angst vor steigenden Zinsen.

BoJ-Gouverneur Kuroda hatte während der Pressekonferenz zum Zinsentscheid, die nach Börsenschluss am Dienstag stattfand, das Festhalten an der bisherigen Geldpolitik bekräftigt. Nach Ansicht der Notenbank sind derzeit keine zusätzlichen Lockerungen nötig, weil sich die Wirtschaft erholt. Erst am Montag hatte die japanische Regierung das Wirtschaftswachstum des ersten Quartals nach oben revidiert.

Der Nikkei-225-Index schloss nach einem volatilen Handel 0,2 Prozent niedriger mit 13.289 Punkten. Im Tageshoch lag das Marktbarometer bei 13.332 Zählern, im Tief bei 12.994. Schwache Daten aus dem Maschinenbau des Landes belasteten den Markt dabei nach Aussagen aus dem Handel nicht. Die Auftragseingänge der Branche sind im April auf Monatssicht zwar stärker als erwartet gesunken, doch sieht die japanische Regierung den Maschinenbau unverändert auf Erholungskurs. Nach dem starken Wachstum der beiden Vormonate sei der Rücksetzer im April nur eine Korrektur. Aktien von Maschinenbau-Unternehmen legten denn auch leicht zu. Komatsu gewannen 0,1 Prozent und Hitachi 1,1 Prozent.

Gebremst wurde der japanische Aktienmarkt von der neuerlichen Aufwertung des Yen. Der Dollar kostete zeitweise etwas weniger als 96 Yen, nachdem er am Vortag im Hoch noch mit über 99 Yen umgegangen war. Zuletzt kostete der Greenback 97,47 Yen. Unter den Aktien exportorientierter Unternehmen büßten Sony 1,1 Prozent ein. Der Kurs von Toyota Motor sank um 1,8 Prozent. Schwache Absatzzahlen aus Indien drückten die Suzuki-Aktie um 4,4 Prozent.

Die Börsen in Schanghai und Hongkong waren am Mittwoch wegen des Drachenbootfests geschlossen. In Sydney gab der S&P/ASX-200 um 0,7 Prozent nach. Damit hat der Index seit seinem Hoch Mitte Mai wieder 10 Prozent abgegeben. Aktien der australischen Bergbaukonzerne fielen im Sog gesunkener Rohstoffpreise. Die Feinunze Gold kostete zuletzt 1.378 Dollar und bewegte sich damit nach dem jüngsten Rücksetzer im Bereich eines Dreiwochentiefs. Zudem wirkten die schwachen chinesischen Wirtschaftsdaten vom Wochenende noch nach. Der Kurs von Rio Tinto gab um 0,3 Prozent nach und der von BHP Billiton um 0,4 Prozent.

Der südkoreanische Leitindex Kospi verlor 0,6 Prozent. Vor allem ausländische Anleger hätten sich aus dem Markt zurückgezogen, sagten Händler. Ein Grund für die Abgaben sei wohl auch gewesen, dass der Indexbetreiber MSCI im Zuge der aktuellen Anpassung Südkorea unverändert zu den "Emerging Markets" zähle und nicht in den Kreis der Industriestaaten aufgenommen habe, hieß es. Die Samsung-Aktie zeigte sich abermals etwas leichter. Sie hat in den vergangenen Tagen schon rund 10 Prozent ihres Wertes eingebüßt, belastet von Befürchtungen, dass sich das neue Galaxy S4 nicht so gut verkauft wie erhofft.

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