Alt 10.06.13, 13:40
Standard Kursspektakel zum Wochenstart in Tokio
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Die Börse in Tokio hat die neue Woche mit einem Kursfeuerwerk begrüßt. Der Leitindex Nikkei schoss um 4,9 Prozent oder 637 Punkte nach oben auf 13.514 und verzeichnete damit den größten Tagesanstieg seit über zwei Jahren, als es im Nachgang zu dem Tsunami und der Havarie des Atomkraftwerks Fukushimi zu heftigen Kursausschlägen gekommen war. Getragen wurde die fulminante Erholung vom Yen, der nach seinem jüngsten Höhenflug zum Dollar wieder deutlicher an Boden verlor, aber auch vom Indexschwergewicht Softbank.

Die Aktie des Internetunternehmens Softbank verteuerte sich um 9,5 Prozent. Laut einem Medienbericht verhandelt Softbank über einen Kauf von T-Mobile USA, einer Tochter der Deutschen Telekom, für den Fall, dass es mit der eigentlich angestrebten Übernahme von Sprint Nextel nicht klappen sollte.

Mit den Kursgewinnen am Montag hat der Nikkei nach einer dreitägigen Verlustserie wieder Boden gutgemacht, wenn auch bei relativ niedrigen Umsätzen, wie Händler anmerkten. Die vergangene Handelswoche war von großer Nervosität geprägt gewesen. Vor der Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten hatte unter den Anlegern Angst für Kaufzurückhaltung gesorgt, die US-Notenbank könne die geldpolitischen Zügel schon in naher Zukunft wieder anziehen.

Die Arbeitsmarktdaten fielen dann besser aus als erwartet, aber nicht so gut, dass ein baldiges Ende der lockeren US-Geldpolitik zu befürchten wäre. Nachdem das geklärt sei, könne der Markt seine Aufwärtsbewegung wieder aufnehmen, sagte Hiroichi Nishi von SMBC Nikko Securities. Enttäuschungspotenzial lauere jedoch in der zweitägigen Sitzung der japanischen Notenbank, deren Ergebnis am Dienstag veröffentlich wird. Unklar sei, ob die Bank of Japan Änderungen an ihrer Geldpolitik vornehme, meint Kenichi Hirano von Tachibana Securities.

Die US-Daten gaben unterdessen dem Dollar Auftrieb, der sich auf zuletzt 98,68 Yen deutlich erholt zeigte. Am Freitag mussten im Tagestief nur wenig mehr als 95 Yen pro Dollar gezahlt werden.

Aktien exportorientierter japanischer Unternehmen profitierten vom schwächeren Yen. Der Kurs von Toyota Motor sprang um 8,6 Prozent nach oben. Bridgestone legten um 7,5 Prozent zu. Die Aktie des Baumaschinenherstellers Komatsu stieg immerhin noch um 4,1 Prozent, obwohl Daten zu den chinesischen Importen enttäuschend ausgefallen waren. China ist für Komatsu ein wichtiger Absatzmarkt.

Die China-Daten fanden unterdessen auch sonst eher wenig Beachtung. Die Börse in Schanghai ist wegen der Feiertage zum Drachenbootfest ohnehin bis einschließlich Mittwoch geschlossen. Auch an der Börse in Sydney, die wegen der starken Abhängigkeit der australischen Rohstoffbranche vom Hauptabnehmer China oft sensibel auf Konjunkturdaten aus dem Reich der Mitte reagiert, fand am Montag wegen eines Feiertags kein Handel statt. Nur der Australische Dollar gab in Reaktion auf die Daten nach. Er kostete zeitweise weniger als 0,94 US-Dollar; am Freitag waren es 0,9510.

In Seoul profitierten die Aktienkurse auch von der Nachricht, dass Nord- und Südkorea wieder direkt miteinander verhandeln. Konkret soll es dabei unter anderem um die Zukunft der Sonderwirtschaftszone Kaesong gehen, die Nordkorea im Zuge der jüngsten Spannungen geschlossen hatte. Der südkoreanische Leitindex Kospi stieg um 0,5 Prozent. Samsung verloren 0,1 Prozent, nachdem sie schon am Freitag über 6 Prozent eingebüßt hatten. Hintergrund waren Befürchtungen, dass sich das neue Galaxy S4 nicht so gut verkauft wie erhofft.

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