Alt 10.09.10, 22:32
Standard Wall Street schließt etwas fester - Technikwerte hinken hinterher
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NEW YORK (Dow Jones) - Die Kurse an Wall Street haben am Freitag nach Überwindung einer kleinen Schwächeperiode etwas fester geschlossen. Die Nachrichtenlage war dünn, ohne große Impulse durch Konjunktur- oder Unternehmensnachrichten bewegten sich die Kurse lange Zeit in der Nähe ihrer Vortagesschlussstände. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) stieg um 0,5% oder 48 Punkte auf 10.463 und damit auf den höchsten Schlussstand seit dem 10. August.

Der S&P-500 legte um 0,5% bzw 5 Zähler auf 1.110 zu und kämpfte erneut vergeblich mit dem starken Widerstand im Bereich des Schlussstandes. Der technologielastige Nasdaq-Composite-Index drehte im späten Verlauf ins Plus und gewann 0,3% oder 6 Punkte auf 2.243. Gehandelt wurden 0,75 (Donnerstag: 0,84) Mrd Aktien. Dabei standen 1.922 Kursgewinnern 1.049 -verlierer gegenüber, unverändert schlossen 121 Titel.

Mit den leichten Aufschlägen zum Wochenausklang legten die US-Börsen die zweite Woche in Folge zu. "In den vergangenen Monaten baute sich ein Berg von Pessimismus auf. Aber die jüngsten Daten zeigten Anzeichen der konjunkturellen Verbesserung. Die Signale sind nicht toll, aber auch nicht so schlecht wie zuletzt befürchtet", beschrieb Portfoliomanager Tom Villalta von Jones/Villalta Opportunity Fund die Stimmungslage. Andere Stimmen sprachen davon, dass das 'double-dip'-Szenario vom Tisch sei. Die am Berichtstag veröffentlichten US-Konjunkturdaten wie die Lagerbestände im Großhandel stammten zwar aus der zweiten Reihe, reihten sich aber in die jüngsten positiv ausgefallenen Daten ein.

Die Großhandelslagerbestände stiegen im Juli um 1,3% - erwartet worden war lediglich ein Zuwachs von 0,4% - und wurden als Zeichen zur Bereitschaft zum weiteren Hochfahren der Lager gewertet. Dies deute auf Hoffnung für bessere Absätze, hieß es im Handel. Gestützt wurde der Markt zudem etwas von der Internationalen Energieagentur (IEA), die ihre Ölverbrauchsprognose für das laufende Jahr angehoben hatte. Positive Daten gab es auch aus China, wo die Importe im August um 35,2% auf Jahressicht angezogen haben, die Prognose lag bei lediglich 25%.

Dem entgegen standen jedoch Äußerungen von US-Präsident Barack Obama: Auf einer Pressekonferenz im Weißen Haus räumte Obama ein, dass die Erholung der Konjunktur mehr Zeit erfordern werde als zunächst erhofft. "Der Fortschritt ist schmerzhaft langsam. Die Rezession hat ein riesiges Loch hinterlassen", dämpfte Obama den steigenden Konjunkturoptimismus.

Unter den Standardwerten führten Chevron mit einem Plus von 1,9% auf 78,82 USD die Liste der Tagesgewinner an. Händler verwiesen auf die Hausse beim Ölpreis. Exxon Mobil hinkten mit einem Aufschlag von 0,2% auf 61,20 USD hinterher. Am anderen Ende des Tableaus fanden sich Hewlett-Packard wieder, die um 0,5% auf 38,28 USD nachgaben und ihre Verluste im späten Geschäft deutlich eingrenzten.

Überhaupt standen überwiegend die Technologie-Werte im Fokus, nachdem Texas Instruments und National Semiconductor am Vorabend Geschäftszahlen vorgelegt hatten. Texas Instruments fielen um 0,6% auf 23,70 USD nach einem Zwischenbericht und verengten Prognosen für das dritte Quartal. National Semiconductor brachen um 6,4% auf 12,08 USD ein. Das Unternehmen hatte für das zweite Quartal einen leichten Umsatzrückgang auf 390 Mio bis 415 Mio USD angekündigt, was unter der Konsensprognose von 421,5 Mio USD lag.

Der Versorgersektor wurde von Pacific Gas & Electric belastet, die um 8,4% auf 44,21 USD abstürzten. Dem Unternehmen gehört die Gaspipeline, die in der Nähe von San Francisco am Berichtstag explodierte und große Schäden anrichtete. Auch andere Versorger notierten mit deutlichen Abschlägen. Die Aktien des Waffenherstellers Smith&Wesson gerieten ebenfalls deutlich unter Abgabedruck, die Papiere büßten 7,8% auf 3,65 USD ein. Der Quartalsgewinn ging um rund 50% zurück, auch die Umsätze fielen niedriger aus als erwartet und Händler monierten zudem einen verhaltenen Ausblick.

DJG/DJN/flf

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