Alt 10.09.10, 19:39
Standard Wall Street mittags uneinheitlich - Technologiewerte im Minus
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NEW YORK (Dow Jones) - Die Kurse an Wall Street tendieren am Freitagmittag (Ortszeit) uneinheitlich. Die Nachrichtenlage ist dünn, ohne große Impulse durch Konjunktur- oder Unternehmensnachrichten bewegen sich die Kurse in der Nähe ihrer Vortagesschlussstände. Händler sind skeptisch bezüglich des weiteren Aufwärtspotenzials. Schließlich habe sich im S&P-500 der aktuell angehandelte Bereich um 1.110 Punkte als starker Widerstand erwiesen. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) steigt gegen 19.26 Uhr MESZ um 0,3% oder 29 Punkte auf 10.444. Der S&P-500 legt um 0,3% bzw 4 Zähler auf 1.108 zu und der technologielastige Nasdaq-Composite-Index sinkt um 0,1% oder 2 Punkte auf 2.234.

Die am Berichtstag veröffentlichten US-Konjunkturdaten wie die Lagerbestände im Großhandel stammen zwar aus der zweiten Reihe, werden jedoch vom Markt leicht positiv aufgenommen. Sie stiegen im Juli um 1,3% - erwartet worden war lediglich ein Zuwachs von 0,4% - und werden als Zeichen zur Bereitschaft zum weiteren Hochfahren der Lager gesehen. Dies deute auf Hoffnung für bessere Absätze, heißt es im Handel.

Gestützt wird der Markt zudem etwas von der Internationalen Energieagentur, die ihre Ölverbrauchsprognose für das laufende Jahr angehoben hat. Positive Daten gibt es auch aus China, wo die Importe im August um 35,2% auf Jahressicht angezogen haben, die Prognose lag bei lediglich 25%. Dem entgegen stehen jedoch Äußerungen von US-Präsident Barack Obama: Auf einer Pressekonferenz im Weißen Haus räumte Obama ein, dass die Erholung der Konjunktur mehr Zeit erfordern werde als zunächst erhofft. "Der Fortschritt ist schmerzhaft langsam. Die Rezession hat ein riesiges Loch hinterlassen", sagte Obama.

"In den vergangenen zehn Tagen fielen die makroökonomischen Daten besser als erwartet aus. Es sieht ganz so aus, als ob das 'double-dip'-Szenario vom Tisch ist. Am Aktienmarkt war dies jedoch eingepreist worden", sagt Portfoliomanager Don Wordell von RidgeWorth Mid-Cap Value Fund. Unter den Standardwerten gehören Chevron mit einem Plus von 1,2% auf 78,29 USD zu den Tagesgewinnern. Händler verweisen auf den gestiegenen Ölpreis und die angehobenen Verbrauchsprognosen. Exxon Mobil klettern um 0,1% auf 61,17 USD. Am anderen Ende des Tableaus stehen Hewlett-Packard, die um 1,7% auf 38,16 USD nachgeben.

Überhaupt stehen überwiegend die Technologie-Werte im Fokus, nachdem Texas Instruments und National Semiconductor am Vorabend Geschäftszahlen vorgelegt hatten. Texas Instruments fallen um 1,9% auf 23,38 USD nach einem Zwischenbericht und verengten Prognosen für das dritte Quartal. Der Chip-Hersteller erwartet nun einen Gewinn zwischen 0,66 und 0,72 USD je Aktie und einen Umsatz in einer Spanne zwischen 3,62 Mrd bis 3,78 Mrd USD. Analysten erwarteten bisher eine Gewinn von 0,680 USD je Aktie und Erlöse von 3,7 Mrd USD.

National Semiconductor brechen indes um 7,2% ein auf 11,98 USD. Das Unternehmen hatte für das zweite Quartal einen leichten Umsatzrückgang auf 390 Mio bis 415 Mio USD angekündigt, was unter der Konsensprognose von 421,5 Mio USD lag. Für das erste Quartal hatte das Unternehmen einen Gewinnanstieg auf 0,34 USD von zuvor 0,13 USD je Aktie bei einem Umsatz von 412 Mio USD ausgewiesen.

Der Versorgersektor wird von Pacific Gas & Electric belastet, die um 5,7% auf 45,46 USD abstürzen. Dem Unternehmen gehört die Gaspipeline, die in der Nähe von San Francisco am Berichtstag explodierte und große Schäden anrichtet. Auch andere Versorger wie Public Service Enterprise Group und Edison International notieren mit deutlichen Abschlägen.

Deutlich erholt zeigen sich die Aktien des Waffenherstellers Smith&Wesson. Nach einem nachbörslichen Kurseinbruch am Vorabend legen die Titel nunmehr um 1,7% auf 3,61 USD zu. Der Quartalsgewinn ging um rund 50% zurück, auch die Umsätze fielen niedriger aus als erwartet. Allerdings war das Vergleichsquartal des Vorjahres auch von Rekordumsätzen geprägt gewesen. Die Angst vor einer Verschärfung der Waffen-Gesetze durch Präsident Obama hatte für verstärkte Käufe gesorgt. Dies alles habe der Markt bereits erwartet und zeige sich daher nicht enttäuscht, heißt es im Handel.

DJG/DJN/flf

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