Alt 07.09.10, 22:28
Standard Wall Street schließt belastet vom Finanzsektor schwächer
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NEW YORK (Dow Jones) - Die Kurse an Wall Street haben am Dienstag ihre Verluste im späten Handel etwas ausgeweitet und belastet vom Finanzsektor mit schwächerer Tendenz geschlossen. Der Dow-Jones-Index fiel um 1% oder 107 Punkte auf 10.341. Für den S&P-500-Index ging es um 1,1% bzw 13 Zähler auf 1.092 nach unten und der technologielastige Nasdaq-Composite-Index verlor 1,1% oder 25 Stellen auf 2.209. Gehandelt wurden 0,83 (Freitag: 0,95) Mrd Aktien. Dabei standen 799 Kursgewinnern2.203 -verlierer gegenüber, unverändert schlossen 93 Titel.

"In der vergangenen Woche schien das Glas noch halb voll zu sein, nun sieht es eher nach halb leer aus", fasste Analyst John Stoltzfus von Ticonderoga Securities die Stimmung zusammen. Insgesamt sei das Marktgeschehen von steigender Risikoaversion geprägt gewesen, dafür hätten der fallende Euro und die nachgebenden Rohstoffnotierungen gesprochen, hieß es im Handel. Unter Marktteilnehmern wurde auf unerwartet schwache Konjunkturdaten aus Deutschland verwiesen. Zudem befänden sich die schwächeren Volkswirtschaften in Europa weiter in einer prekären Situation. Auch das Thema Umschuldung sei vor diesem Hintergrund noch nicht vom Tisch, ergänzte ein Händler mit Blick auf Griechenland.

Vor allem Finanztitel zeigten sich schwach. "Der Markt spekuliert, dass auch die US-Kreditinstitute von Basel III betroffen sein könnten", meinte ein Händler mit Blick auf den tagenden Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht. Zwar seien die US-Banken von Basel II nicht betroffen gewesen. Im Zuge der Finanzkrise könne sich dies bei den neuen Regeln jedoch ändern. "Verschärfte Eigenkapitalregeln könnten dann Kapitalerhöhungen notwendig machen", ergänzte der Händler.

Zudem berichtete das "Wall Street Journal" (WSJ), einige europäische Banken hätten bei den jüngst durchgeführten Stresstests nicht alle ihre Anlagen in Staatsanleihen angegeben. Damit seien die Probleme in Europa schlagartig wieder in den Fokus gerückt, so Stimmen aus dem Handel.

Vor diesem Hintergrund ging es für J.P. Morgan Chase um 2,3% auf 38,28 USD nach unten. Bank of America fielen um 2,1% auf 13,21 USD und American Express hielten mit einem Abschlag von 4,1% auf 40,09 USD die "Rote Laterne" unter den Standardwerten. Die an Wall Street gehandelten Aktien der britischen Großbank Barclays (American Depositary Share) brachen um 5,7% auf 19,13 USD ein. Das Unternehmen hat angekündigt, dass Robert Diamond, ehemaliger Leiter der Investment-Sparte, Anfang des kommenden Jahres den Posten des CEO übernehmen wird. Der Wechsel an der Spitze kommt unerwartet, hat doch der derzeitige CEO John Varley keine Rückzugsabsichten angedeutet.

Zu den Verlierern zählten ferner die Aktien der Versicherer Lincoln National und Hartford Financial. Das US-Finanzministerium hat angekündigt, Aktienoptionen im Wert von 52 Mio USD in Hartford respektive 13 Mio in Lincoln zu verkaufen. Für Hartfort ging es 4% nach unten auf 21,62 USD, Lincoln National büßten 4,5% auf 24,91 USD ein. Boeing sanken um 1,9% auf 63,42 USD. Der Flugzeugbauer will seine Militärsparte restrukturieren.

Oracle kletterten hingegen um 5,9% auf 24,27 USD nach oben. Laut Konzernangaben wird der ehemalige Leiter des weltgrößten Computerbauers Hewlett-Packard, Mark Hurd, einen Platz im Verwaltungsrat von Oracle übernehmen. Hurd war vor einem Monat bei Hewlett-Packard wegen eines Verstoßes gegen den Verhaltenskodex des Unternehmens zurückgetreten. Die Analysten von Goldman Sachs haben die Oracle-Aktie in der Folge auf "Conviction Buy" von "Buy" hochgestuft.

McDonald's markierten indes ein neues Allzeithoch bei 75,98 USD. Die Aktie stieg beflügelt von positiven Analysteneinschätzungen um 0,9% auf 75,80 USD. Die Schnellrestaurantkette wird am Donnerstag ihre August-Umsätze veröffentlichen. Begünstigt durch die Preiserhöhungen von Arcelor Mittal und das angekündigte Konjunkturprogramm der Regierung waren auch Stahlaktien gesucht. U.S. Steel zogen um 4,6% auf 48,09 USD und AK Steel um 1,3% auf 13,92 USD an.

DJG/DJN/flf

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