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NEW YORK (Dow Jones)--Mit kleineren Gewinnen hat die Wall Street am Donnerstag neue Rekorde erreicht - sowohl der S&P-500 als auch der Nasdaq-Composite erklommen Allzeithochs. Der Dow-Jones-Index legt 0,6 Prozent zu auf 30.067 Punkte, der S&P-500 gewinnt 0,3 Prozent. Für den Nasdaq-Composite geht es um 0,5 Prozent nach oben.
Die Wirtschaftsdaten des Tages lagen eher auf der freundlichen Seite. Zwar bessert sich die Lage am US-Arbeitsmarkt nur langsam. In der vergangenen Woche beantragten 712.000 Amerikaner erstmals Arbeitslosenhilfe. Volkswirte hatten aber mit Schlimmerem gerechnet, nämlich 780.000 Erstanträgen. Auch der Markit-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor in zweiter Lesung für November fiel stärker aus als erwartet, während der ISM-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe für den gleichen Monat den Erwartungen entsprach. Nach einem eher lustlosen Start arbeiten sich die Indizes langsam nach oben. Die Luft in den Rekordhöhen ist allerdings sehr dünn. Dies zumal die jüngsten positiven Nachrichten zu den Corona-Impfstoffen weitgehend eingepreist sein dürften. Bis die Impfungen zu einer Normalisierung des Wirtschaftslebens führen, dürfte es noch einige Zeit dauern. Derweil belastet die aktuelle Pandemie-Welle die USA und die Weltwirtschaft weiter. "Die Märkte sind in die Höhe geschnellt und sehen 2021 als das Jahr an, in dem die Volkswirtschaften zurückkommen werden", so Commerzbank-Ökonom Peter Dixon. Jedoch bestehe auch die Sorge, dass viele der guten Nachrichten bereits eingepreist sind, so dass die Märkte wohl in absehbarer Zeit nicht "abheben" dürften. Einen allgemeinen Aufwärtstrend dürfte es aber geben. Boeing fliegen - Okta nach Zahlen fester Die Boeing-Aktie führt den Dow mit plus 7 Prozent an. Die Billigfluglinie Ryanair wird weitere 75 Maschinen bei dem Flugzeugbauer bestellen. Damit steigen die gesamten Orders auf 210 von 135 Maschinen im Gesamtwert von über 22 Milliarden US-Dollar. Chevron haben 1,2 Prozent ins Plus gedreht. Der Ölkonzern reagiert mit deutlichen Ausgabenkürzungen auf die sinkende Ölnachfrage infolge der Corona-Pandemie. Im kommenden Jahr reduziert das Unternehmen eigenen Angaben zufolge die Investitionen um 26 Prozent auf 14 Milliarden US-Dollar. In den Jahren danach bis 2025 will die Chevron Corp zwischen 14 Milliarden und 16 Milliarden pro Jahr ausgeben. Die 3M-Aktie steigt um 0,8 Prozent. Der Mischkonzern will sich angesichts der Auswirkungen der Corona-Pandemie stärker auf Effizienz trimmen. Wie das für die Post-It-Klebezettel bekannte Unternehmen mitteilte, sollen im Rahmen eines Restrukturierungsprogramms weltweit 2.900 Stellen gestrichen werden. Für das Programm wird 3M 250 bis 300 Millionen US-Dollar an Kosten vor Steuern buchen, 120 bis 150 Millionen davon im vierten Quartal. Costco Wholesale geben 1,7 Prozent nach. Die Großhandelskette übertraf mit dem Erstquartalsumsatz die Analystenerwartung knapp bei einem flächen- und preisbereinigten Umsatzplus von 17,1 Prozent. Die Modeholding PVH, Mutter von Marken wie Calvin Klein und Tommy Hilfiger, wies unter den Vorjahreswerten liegende Gewinne und Umsätze aus. Die Markterwartungen wurden jedoch übertroffen. Gut lief es laut PVH im Online-Geschäft und bei legerer Freizeitkleidung. Die Aktie gewinnt 6,6 Prozent. Okta rücken 8,9 Prozent nach oben. Der Experte für elektronische Zugriffsverwaltung schnitt in seinem dritten Quartal unerwartet gut ab mit einem um 42 Prozent auf 217 Millionen Dollar gestiegenen Umsatz. Zudem fiel das Quartalsergebnis besser als von Okta und Analysten erwartet aus und auch mit der Prognose für das vierte Quartal kam das Unternehmen gut an. Dollar weiter schwach - Euro über 1,21 USD-Marke Am Devisenmarkt zeigt der Dollar weiter Schwäche, der Dollar-Index gibt 0,5 Prozent nach. Vor dem Hintergrund der jüngsten positiven Impfstoffnachrichten ist der Dollar als vermeintlich sicherer Währungshafen derzeit nicht gefragt, auch gestiegene Inflationserwartungen in den USA belasten. Die Anleger zieht es stattdessen in risikoreichere Anlagen. Der Euro notiert aktuell bei 1,2153 Dollar gegenüber 1,2089 am Mittwochabend. Zwischenzeitlich sprang die Gemeinschaftswährung auf ein Zweieinhalbjahres-Hoch von 1,2176 Dollar. Der Euro bekomme zudem Rückenwind von Hoffnungen auf eine Einigung der EU im Streit um den Wiederaufbaufonds, so die Analysten der Unicredit. Die Ölpreise sind parallel mit den steigenden Aktienkursen nach oben gelaufen. Die Teilnehmer warten noch immer auf die Beschlüsse der Opec+. Nach Angaben informierter Kreise steht die Opec+ kurz vor einer Vereinbarung über eine bescheidene Fördererhöhung von bis zu 500.000 Barrel pro Tag ab Januar. Russland habe sich dagegen gesträubt, die aktuelle Förderbeschränkung zu verlängern. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI steigt um 0,7 Prozent auf 45,60 Dollar, für Brent geht es um 0,9 Prozent auf 48,67 Dollar nach oben. Der Goldpreis tendiert nahezu unverändert bei 1.831 Dollar je Feinunze. Bei den US-Anleihen zeigt sich eine Stabilisierung. Die Rendite zehnjähriger Papiere sinkt bei steigenden Notierungen um 0,9 Basispunkte auf 0,92 Prozent. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/raz/err (END) Dow Jones Newswires December 03, 2020 12:01 ET (17:01 GMT) Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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