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NEW YORK (Dow Jones)--An der Wall Street sind am Dienstag die Rekorde gepurzelt. Gleich zu Handelsbeginn eroberten S&P-500 wie die Nasdaq-Indizes neue Höchstmarken. Sowohl Nachrichten von den Corona-Impfstoffen als auch zu Konjunkturhilfen sorgten für eine verbesserte Stimmung.
Der Dow-Jones-Index gewann 0,6 Prozent auf 29.824 Punkte. Der S&P-500 stieg um 1,1 Prozent und der Nasdaq-Composite stieg um 1,3 Prozent nach. Nach ersten Angaben gab es an der Nyse 2.197 (Montag: 863) Kursgewinner, 924 (2.290) -verlierer und 98 (70) unveränderte Aktien. In die Gespräche um ein Corona-Hilfspaket für die USA kam nach wochenlangem Stillstand offenbar Bewegung. Die demokratische Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, und Finanzminister Steven Mnuchin wollten zu dem Thema telefonieren, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen. Pelosi wie auch der designierte Präsident Joe Biden sprachen sich für rasche Hilfen aus. Erneut gute Nachrichten gab es zu Corona-Impfstoffen. So hat Moderna wie bereits angekündigt die Zulassung seines Impfstoffes in den USA und der EU beantragt. Auch Pfizer und Biontech haben einen Antrag auf bedingte Zulassung ihres Impfstoffes bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) eingereicht. In den USA und in Großbritannien hatten sie bereits eine Genehmigung beantragt. Die Moderna-Aktie sackte nach Gewinnen um 7,7 Prozent ab. Für Pfizer ging es um 2,9 Prozent aufwärts, Biotech-Aktie fielen um 8,2 Prozent. In den stark gestiegenen Aktien von Moderna und Biotech seien Gewinne mitgenommen worden, hieß es. "Die Stimmung am Markt ist recht optimistisch", so Eric Barthalon, globaler Leiter des Kapitalmarkt-Researchs der Allianz. Die Märkte haben die Nachricht positiv aufgenommen, dass die Impfstoffe früher als erwartet zur Verfügung stehen. Stützend wirkten zudem gute Konjunkturdaten aus China. Dort kletterte der Caixin-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im November auf den höchsten Stand seit zehn Jahren. Auch der Auftritt von US-Notenbankchef Jerome Powell vor dem Senat entsprach dem geschmack der Börsianer. Er betonte zum einen, dass die Wirtschaft sich rascher erholt habe als erwartet, dass sie andererseits noch einen weiten Weg vor sich habe - und demzufolge Unterstützung benötigt. Powell signalisierte, dass die Fed ihre Instrumente zur Stützung der Wirtschaft einsetzen werde. Zoom nach guten Zahlen mit Gewinnmitnahmen Apple und Amazon haben eine Kooperation bei der App-Entwicklung vereinbart. Amazon will mit seiner Cloud-Sparte AWS den App-Entwicklern Zugang zu Apple-Computern geben. Dort sollen die Softwareentwickler ihre Anwendungen programmieren und testen können. Apple rückten 3,1 Prozent vor, für die Amazon-Aktie ging es um 1,6 Prozent nach oben. Exxon Mobil legten 1 Prozent zu. Der Ölkonzern schraubt seine Investitionsausgaben zurück. Kommendes Jahr sollen nur noch 19 Milliarden Dollar oder weniger investiert werden und danach bis 2025 nur noch 20 bis 25 Milliarden Dollar jährlich. Zuvor hatte die Planung auf jährlich über 30 Milliarden Dollar gelautet. Zugleich kündigte das Unternehmen für das vierte Quartal Wertberichtigungen an. Alcoa verbesserten sich um 9,7 Prozent. Der Aluminiumverhütter will sein Aluminium-Walzwerk in Warrick an Kaiser Aluminium veräußern und sieht den Verkaufserlös bei 670 Millionen Dollar. Das Hüttenwerk in Warrick soll aber weiter im Konzern verbleiben. Die Kaiser-Aktie gewann gut 12 Prozent. Zoom verloren gut 15 Prozent. Die Drittquartalszahlen des Anbieters von Technologie für Bildtelefonie und Videokonferenzen fielen klar besser als gedacht aus. Auch der Ausblick schlug die Marktschätzungen. Das Unternehmen hat stark von dem Trend zum Homeoffice profitiert, woraufhin die Aktie im laufenden Jahr kräftig zugelegt hat, was Anleger nun dazu verleitete, aufgelaufene Gewinne einzustreichen. Kohl's rückten um 13,4 Prozent vor. Der Einzelhändler hat mit dem französischen Luxusgüterkonzern LVMH vereinbart, dass dessen Kosemtik-Produkte der Marke Sephora in Kohl's-Läden angeboten werden. Bis Herbst 2021 sollen 200 Kohl's-Filialen einen Sephora-Shop haben, bis 2023 dann 850. US-Anleihen unter Druck Am Devisenmarkt erklomm der Euro mit der gestiegenen Risikofreude die 1,20er Marke. Er stand bei 1,2058 nach 1,1946 Dollar am Montagabend. Der Dollar-Index sackte 0,8 Prozent ab, belastet von den guten Wirtschaftsdaten aus China und den Impfstoff-Hoffnungen, die den Greenback als vermeintlich sicheren Devisenhafen für Anleger unattraktiver machen. Die Ölpreise gaben nach. Hier richteten sich die Blicke auf das Opec-Treffen, wo weiter um die künftige Förderpolitik gerungen wird. Für etwas Verunsicherung könnten Meldungen sorgen, dass die Entscheidung über eine Verlängerung der bestehenden Förderkürzungen auf den Donnerstag vorschoben wurde, wenn sich das Öl-Kartell mit den nicht zur Opec gehörenden Förderländern um Russland (Opec+) trifft. Die US-Sorte WTI gab 1,7 Prozent nach auf 44,55 Dollar, Brent notierte 1,0 Prozent leichter bei 47,39 Dollar. Gold war nach seinem jüngsten Rückschlag gefragt. Die Feinunze notierte 2,1 Prozent höher bei 1.814 Dollar, gestützt vom schwächeren Dollar. Die US-Anleihen wurden abverkauft. Die Rendite zehnjähriger Papiere schnellte bei sinkenden Notierungen um 8,1 Basispunkte auf 0,92 Prozent nach oben. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/raz (END) Dow Jones Newswires December 01, 2020 16:17 ET (21:17 GMT) Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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