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NEW YORK (Dow Jones)--Nach der Rekordjagd des Vortages legt die Wall Street zur Wochenmitte eine Verschnaufpause ein. Im Vorfeld des Feiertages "Thanksgiving" am Donnerstag und dem verkürzten Handel am Freitag sprechen Händler von Gewinnmitnahmen. Die anhaltende Hoffnung auf eine baldige Verfügbarkeit von Coronavirus-Impfstoffen und der nun in geregelten Bahnen verlaufende Übergabeprozess im Weißen Haus an Wahlsieger Joe Biden hatten den Dow-Jones-Index am Vortag erstmals über die Marke von 30.000 Punkte getragen.
Doch wird die Aussicht auf eine mittelfristige Erholung der Wirtschaft von den kurzfristig mauen Aussichten getrübt. Die Krankenhauseinweisungen in den USA haben den 15. Tag in Folge einen Rekordwert erreicht. Dies zeige das Ausmaß der Corona-Krise in den USA, heißt es im Handel. "Wir sind sicherlich in einer viel optimistischeren Position als noch vor einigen Wochen. Der Markt versucht, zwischen den kurzfristigen Aussichten einer Winterwelle von Covid-Fällen und den aufgrund der Impfstoffe mittelfristig positiveren Aussichten auszubalancieren. Doch die mittelfristigen Aussichten sind weiter mit Unsicherheiten behaftet", sagt Chefstrategin Seema Shah von Principal Global Investors. Der Dow-Jones-Index verliert gegen Mittag US-Ostküstenzeit 0,6 Prozent auf 29.855 Punkte. Für den S&P-500 geht es um 0,3 Prozent nach unten, der Nasdaq-Composite gewinnt dagegen 0,2 Prozent. US-Daten liefern uneinheitliches Bild Wie es um die Konjunktur aktuell bestellt ist, ist unklar, denn die US-Konjunkturdaten liefern kein einheitliches Bild. So ist der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter für Oktober stärker gestiegen als erwartet. Das US-BIP wuchs im dritten Quartal in zweiter Lesung um 33,1 Prozent und hat sich damit von einem Großteil der Pandemieverluste erholt. Die erste Schätzung wurde damit - wie von Ökonomen erwartet - bestätigt. Dagegen ist die wöchentliche Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe erneut geklettert, obwohl Volkswirte einen Rückgang vorhergesagt hatten. Kein Wunder, dass sich daher die Stimmung der US-Verbraucher im November abgeschwächt hat. Der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung sank etwas deutlicher als vorhergesagt. Untermauert wird die mäßige Konsumneigung von im Oktober gesunkenen Einkommen. Die Konsumausgaben stiegen allerdings. Am Abend wird das Protokoll der US-Notenbanksitzung von Anfang November veröffentlicht, das weitere Hinweise auf den Zustand der Konjunktur liefern könnte. Ölpreis-Hausse hält an Die Rally am Ölmarkt setzt sich mit gesunkenen US-Vorräten fort, die Preise markieren erneut Achtmonatshochs. Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 20. November verringert, obwohl Analysten eine Stagnation vorausgesagt hatten. Daten zeigen zudem, dass in den USA vor den Feiertagen die Reisetätigkeit und damit die Kraftstoffnachfrage zulegt. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI steigt um 1,5 Prozent auf 45,58 Dollar, Brent legt um 1,1 Prozent auf 48,40 Dollar zu. Der Euro notiert bei 1,1911 Dollar und hat im Verlauf bei 1,1929 Dollar ein Zwölfwochenhoch markiert. Währungshüter der Federal Reserve haben sich seit einiger Zeit gegen die Idee gewehrt, dass negative Zinssätze einen Platz im Instrumentenkasten der Zentralbank haben. John Williams, der Chef der New Yorker Fed und einer der wichtigsten geldpolitischen Entscheidungsträger, scheint nun davon ein paar Schritte abzurücken. Der Goldpreis stabilisiert sich nach seiner Talfahrt auf den niedrigsten Stand seit vier Monaten. Die Marke von 1.800 Dollar kann behauptet werden. Investoren würden mit den Impfstoff-Hoffnungen nun verstärkt in Aktien umschichten, so Bart Melek, Rohstoffstratege bei TD Securities. Doch mit der Aussicht auf weitere geldpolitische Maßnahmen der US-Notenbank dürfte Gold als Inflationsschutz weiter gesucht bleiben, ergänzt der Teilnehmer. Der Preis für die Feinunze legt um 0,2 Prozent auf 1.810 Dollar zu. Auch Anleihen erholen sich leicht von den jüngsten Abgaben. Die Rendite zehnjähriger Papiere gibt um 1,1 Basispunkte auf 0,87 Prozent nach. HP und Dell mit Quartalszahlen Bei den Einzelwerten stehen die Aktien von HP und Dell im Fokus. Der PC-Hersteller HP hat die Erwartungen der Wall Street übertroffen. Das Unternehmen kündigte zudem an, die Dividende im Geschäftsjahr 2020/21 um 10 Prozent zu steigern. Die Aktie steigt um 2,4 Prozent. Die Dell-Aktie verliert dagegen 3,3 Prozent. Auch hier wurden die Marktprognosen übertroffen, doch machte der Konzern keine Angaben über die Abspaltung der Tochter VMware. Diese legte ebenfalls Quartalszahlen vor. Der Hersteller von Cloud-Software hat im dritten Quartal die Markterwartungen übertroffen und seinen Jahresausblick angehoben. Die Anleger dürften hier Gewinne mitnehmen, da die Aktie zuletzt zugelegt hat. Die Titel verlieren 5,7 Prozent. Ein mögliches Interesse von Salesforce an Slack sorgt bei der Aktie des Messengerdienstes für ein Plus von 25,4 Prozent. Laut Kreisen soll Salesforce kürzlich über den Kauf von Slack Technologies verhandelt haben. Die Titel von Salesforce verlieren 3,1 Prozent. Gap brechen um 20 Prozent ein. Der Mode-Einzelhändler enttäuschte mit stagnierenden Umsätzen in der dritten Periode. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/flf/ros (END) Dow Jones Newswires November 25, 2020 12:39 ET (17:39 GMT) Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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