Alt 20.04.12, 17:10
Standard XETRA-SCHLUSS/Gutes ifo-Geschäftsklima hilft DAX auf die Beine
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FRANKFURT (Dow Jones) - Ein unerwartet günstiges Geschäftsklima in Deutschland hat den deutschen Aktienmarkt am Freitag angetrieben. Der DAX verbesserte sich um 1,2 Prozent auf 6.750,12 Punkte. Der ifo-Geschäftsklimaindex, der wichtigste Frühindikator für die deutsche Wirtschaft, hat im April abermals zugelegt. Er stieg auf 109,9 und damit den sechsten Monat in Folge, erwartet worden war ein leichter Rückgang auf 109,5. Auch die beiden Subkomponenten für Lage und Erwartung entwickelten sich besser als vorhergesagt. "Deutschland dürfte aller Voraussicht nach eine Rezession vermeiden, ungeachtet der schwierigen konjunkturellen Situation innerhalb der Eurozone", kommentierte Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen die Daten.

Damit hat der DAX die Belastungen aus der Euro-Krise erst einmal abgeschüttelt. Viele Anleger verblieben aber erst einmal an der Seitenlinie. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra nur noch rund 163,7 (Vortag: 195,0) Millionen Aktien im Wert von rund 3,90 Milliarden Euro. Denn in den Blick geraten nun die französischen Präsidentschaftswahlen am Wochenende. Sollte die enge deutsch-französische Kooperation im Kampf gegen die Staatsschuldenkrise im Gemeinsamen Währungsgebiet gefährdet werden, könnte der DAX wieder nachgeben, warnten Händler.

Ungeachtet dessen hat sich die technische Situation nun weiter entspannt. Der DAX hat den kurzfristigen Abwärtstrend gebrochen. Damit könnte er nun das Wochenhoch bei knapp 6.720 Punkten testen, meinte ein Marktanalyst.

Angeführt wurde die Gewinnerliste von Merck KGaA. Sie gewannen 3,3 Prozent auf 86,45 Euro. Der Pharma- und Spezialchemiekonzern gibt Gas bei der geplanten Restrukturierung. Die Aktionäre stimmte Merck-Chef Karl-Ludwig Kley während der Hauptversammlung auf einschneidende Maßnahmen zur Kostenreduzierung ein. Bayer legten um 2,5 Prozent zu auf 53,73 Euro, Deutsche Bank, Commerzbank und BMW folgten mit Aufschlägen von etwa 2 Prozent. RWE und VW gaben nur optisch nach, bereinigt um die Dividendenabschläge schlossen sie ebenfalls deutlich im Plus. MAN konnten sich lediglich gut behaupten. Der Hersteller von Nutzfahrzeugen habe in den ersten drei Monaten des Jahres zwar die Erwartungen an den Auftragseingang übertroffen, sagte DZ-Bank-Analyst Michael Punzet. Einzelheiten zu Effizienzmaßnahmen habe MAN aber nicht genannt, daher sei der Einfluss auf die Margen nicht ganz klar.

Im TecDAX stand der Kurs von Nordex weiterhin stark unter Druck. Er brach um 10,3 Prozent ein auf 3,44 Euro, das Minus seit Donnerstagmorgen summiert sich damit auf etwa 20 Prozent. "Grund ist der Abbruch der Suche nach Kooperationspartnern für Off-Shore", so ein Händler. Stattdessen will sich die Gesellschaft nun komplett von den Offshore-Aktivitäten trennen. Ein anderer Händler sprach von Kapitalabzug aus Fonds für alternative Energien, auch centrotherm gaben deutlich nach.

Und Dialog Semiconductor fielen um 4,3 Prozent auf 16,75 Euro. "Das ist die Sorge vor einem Sell-Off bei Apple", sagte ein Händler. Nach dem Kursabschlag von 3 Prozent am Donnerstag seien die Anleger skeptischer geworden. Umfragen im Zwischenhandel zeigten, dass die Verkaufszahlen des iPhone 4S an Schwung verlören. In den kommenden Monaten kommen zudem zahlreiche neue Android Smartphones auf den Markt. Dialog gelten als Zulieferer für Apple, und zwar für iPhones und iPads.

Der TecDAX fiel um 0,1 Prozent, der MDAX legte dagegen um 0,4 Prozent zu. Hier stiegen Krones um 5,6 Prozent auf 39,56 Euro. Am Morgen hatten die Analysten der UBS das Kursziel auf 40 Euro von 36 Euro erhöht.

-Von Herbert Rude, Dow Jones Newswires, +49(0)69-29725217,
herbert.rude@dowjones.com

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