Alt 10.12.21, 22:57
Standard Gewinne nach US-Inflationsdaten
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NEW YORK (Dow Jones)--Mit Aufschlägen hat die Wall Street die Handelswoche beendet. Die mit Spannung erwarteten US-Verbraucherpreisdaten für November sorgten für etwas Erleichterung. Die Jahresteuerung erreichte zwar mit 6,8 Prozent ein 39-Jahreshoch, lag damit aber nur minimal über der Prognose von 6,7 Prozent. Am Markt hatte es im Vorfeld jedoch Befürchtungen um einen noch deutlicheren Anstieg gegeben.

Gleichwohl könnten die Daten den Druck auf die US-Notenbank nochmals erhöhen. "Wenn es noch eines Arguments bedurft hatte, um die US-Notenbank von der Notwendigkeit eines zügigeren Ausstiegs aus der ultra-lockeren Geldpolitik zu überzeugen, dann wurde dieses durch die Inflationsdaten geliefert", so LBBW-Analyst Elmar Völker, der eine noch straffere Geldpolitik erwartet. Die US-Notenbank werde auf ihrer Sitzung nächste Woche die Normalisierung der Geldpolitik beschleunigen und ihre Anleihekäufe schneller zurückfahren als bisher, hieß es von der Commerzbank.

Die US-Notenbank trifft sich in der kommenden Woche, um den weiteren geldpolitischen Kurs zu beraten. Eine Rückführung ihrer Anleihekäufe (Tapering) hat sie bereits eingeläutet, und US-Notenbankpräsident Jerome Powell wie auch andere Notenbanker haben seitdem mehrfach darauf hingewiesen, dass angesichts der hartnäckig hohen Inflation eine Beschleunigung des Taperings angemessen sein könnte. Für Unwägbarkeiten in dieser Hinsicht sorgt aber die Virusvariante Omikron, von der man immer noch nicht weiß, wie stark sie das globale Wachstum beeinträchtigen könnte.

Der Dow-Jones-Index gewann 0,6 Prozent auf 35.971 Punkte. Der S&P-500 erhöhte sich um 1,0 Prozent und der Nasdaq-Composite stieg um 0,7 Prozent. Auf 1.542 (Donnerstag: 848) Kursgewinner an der Nyse kamen 1.810 (2.485) -verlierer. Unverändert schlossen 134 (158) Titel.

Keinen Einfluss haben die Daten zur US-Verbraucherstimmung. Diese hat sich im Dezember stärker als erwartet aufgehellt.

Dollar fällt nach Inflationsdaten zurück

Für den Dollar ging es nach unten, nachdem er im Vorfeld der Inflationsdaten noch deutlicher gestiegen war, offenkundig mit Spekulationen über eine Abweichung der Inflation nach oben. Die Daten dürften aber nichts daran ändern, dass die US-Notenbank die Geldpolitik rascher straffen wird, hieß es. Der Dollar-Index verlor 0,2 Prozent.

Der Goldpreis stieg mit den etwas höher als erwarteten Inflationsdaten. Zwar schätzen Anleger das Edelmetall als Schutz vor steigender Inflation, doch seien die Kursgewinne nach den Daten durch die Erwartung etwas abgeschwächt worden, dass die Fed mit einer strafferen Geldpolitik reagieren dürfte, so Analysten.

Am Anleihemarkt gaben die Renditen nach. Der starke Inflationsanstieg habe die Erwartungen der Anleger bestärkt, dass sich die Wirtschaft im nächsten Jahr abschwächen wird, während die Fed die Geldpolitik strafft, so Teilnehmer.

Die Ölpreise legten zu. Die Blicke waren auf die Atomgespräche mit dem Iran gerichtet. Die USA bereiten sich auf ein mögliches Scheitern vor und drohen mit weiteren Sanktionen. Analysten rechnen kurzfristig nicht mit einer Einigung, womit auch kein weiteres iranisches Öl an den Markt kommen dürfte.

Oracle mit Kurssprung

Bei den Einzelwerten standen Oracle im Fokus. Sie machten einen Satz um 15,6 Prozent nach oben. Der Softwarekonzern schrieb in seinem zweiten Geschäftsquartal zwar Verluste, übertraf aber die Markterwartungen. Außerdem will Oracle für 10 Milliarden Dollar Aktien zurückkaufen. Auch der Chiphersteller Broadcom plant den Rückkauf von Aktien im Wert von bis zu 10 Milliarden Dollar. Der Kurs gewann 8,3 Prozent.

Für die Moderna-Aktie ging es um 5,6 Prozent nach unten. Für Enttäuschung sorgten die Ergebnisse von frühen klinischen Studien des Unternehmens für einen experimentellen Impfstoff gegen saisonale Grippe. "Wir glauben, dass der Markt auf Daten gewartet hat, die eine deutlich bessere Wirksamkeit belegen", so Morgan Stanley.

Costco Wholesale (+6,6%) berichtete für das abgelaufene Quartal steigende Umsätze im Rahmen der Erwartungen, schnitt aber gewinnseitig besser ab.

Der Autohersteller General Motors will offenbar Milliarden im Heimatstaat Michigan investieren. Der Konzern plane, dort mehr als 3 Milliarden Dollar in die Herstellung von Elektroautos zu investieren, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen. Die Aktie kletterte um 6,0 Prozent.

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December 10, 2021 16:11 ET (21:11 GMT)

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