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NEW YORK (Dow Jones)--Erleichterung über die Aussagen der US-Notenbank vom Vortag hat der Wall Street auch am Donnerstag kräftige Kursgewinne beschert. Der Dow-Jones-Index stieg um 1,5 Prozent, der S&P und der Nasdaq-Composite gewannen 1,2 und 1,0 Prozent. Dabei überstieg die Zahl der Kursgewinner mit 2.150 (Mittwoch: 2.679) erneut klar die der Kursverlierer, die mit 1.161 (673) angegeben wurde. Unverändert gingen 107 (101) Titel aus dem Handel.
Der drohende Kollaps des chinesischen Immobilienriesen Evergrande verlor seinen Schrecken, auch wenn aus Kreisen berichtet wurde, Chinas Behörden hätten die lokalen Regierungen aufgefordert, sich auf den möglichen Zusammenbruch der China Evergrande Group vorzubereiten. Die lokalen Regierungen sollten die Folgen abfedern. Am Vortag war an der Wall Street im Gefolge von Fed-Aussagen der bis dahin größte Tagesgewinn seit Juli verzeichnet worden. Die US-Notenbank signalisierte im Anschluss an ihre Zinssitzung, dass sie ihre Anleihekäufe ab November allmählich zurückfahren werde ("Tapering") und im kommenden Jahr die Zinsen anheben könnte. Sie hat dazu aber weder einen Beschluss noch einen Zeitplan vorgelegt. Damit hat sie sich alle Optionen offen gehalten, um flexibel zu handeln. "An den Börsen kommt das Fed-Statement gut an", sagt Marktstratege Thomas Altmann von QC Partners. Straffungen der US-Geldpolitik können damit laut Altmann bei Bedarf verschoben werden. Neue Konjunkturdaten signalisierten, dass ein solcher Bedarf bestehen könnte. In der vergangenen Woche beantragten mehr Amerikaner erstmals Arbeitslosenhilfe als erwartet. Dazu hat sich die Aktivität in der US-Wirtschaft im September verglichen mit dem Vormonat verlangsamt, wie die von IHS Markit ermittelten Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor zeigten. Die Indizes lagen unter den Erwartungen, aber immer noch im expansiven Bereich. Fragen um Evergrande Die Märkte standen in dieser Woche im Zeichen von Chinas größtem Immobilienentwickler. Viele befürchten, dass der Zusammenbruch des Unternehmens die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt wirtschaftlich in Mitleidenschaft ziehen und sich auf die globalen Finanzmärkte auswirken könnte. Das hoch verschuldete Unternehmen hat Anleihen in Milliardenhöhe an internationale Investoren ausgegeben, von denen viele zu einem Bruchteil ihres Nennwerts gehandelt werden. Die Ängste schienen sich zwischenzeitlich jedoch gelegt zu haben. "Die einhellige Meinung ist, dass die Chinesen dies letztendlich kontrollieren werden", sagte Marktstratege John Roe von Legal and General Investment Management. Ob und inwieweit dies weiter Gültigkeit hat, ist aktuell nicht abzusehen. H.B. Fuller fest Die Aktie des Klebstoffexperten H.B. Fuller reagierte mit einem Plus um von 7,9 Prozent auf die Vorlage des Drittquartalsberichts und einen erhöhten Umsatzausblick. KB Home erfüllte gewinnseitig mit einer annähernden Verdopplung auf 150 Millionen Dollar die Erwartungen in seinem dritten Quartal, beim Umsatz schaffte der Eigenheimbauer dies trotz einer Steigerung nicht ganz. Der Kurs legte um 0,5 Prozent zu. Eine Ausblickanhebung verhalf Salesforce.com zu einem Plus von 7,2 Prozent. Der Spezialist für Cloud-Computing-Lösungen hatte seine Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr 2021/22 angehoben und für 2022/23 einen besseren Ausblick gegeben als erwartet. Blackberry stiegen um 10,9 Prozent. Der Hersteller von Kommunikationssystemen berichtete zwar über einen Umsatzrückgang und weitete auch den Verlust deutlich aus auf 144 (23) Millionen Dollar, Analysten hatten aber noch schlechtere Zahlen befürchtet. Sichere Häfen - Dollar, Gold, Anleihen - waren nicht gefragt. Der Dollar fiel, nachdem er am Vortag im Gefolge der US-Notenbankaussagen vorgerückt war. Teilnehmer sahen eine Gegenbewegung. Der Dollarindex verlor 0,4 Prozent. Der Goldpreis gab zwischenzeitliche Gewinne ab und fiel deutlicher zurück. Die Ölpreise legten im Windschatten des Aktienmarkts zu, nachdem sie schon am Mittwoch von gesunkenen US-Ölvorräten profitiert hatten. Staatsanleihen waren trotz der enttäuschenden Konjunkturdaten nicht gefragt. Vielmehr positionierten sich die Anleger für das bald anstehende Tapering und steigende Zinsen, wie Marktteilnehmer sagten. Die Zehnjahresrendite verbuchte ihren stärksten Anstieg seit März und kletterte um 11,2 Basispunkte auf 1,42 Prozent. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/cln (END) Dow Jones Newswires September 23, 2021 16:11 ET (20:11 GMT) Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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