Alt 23.01.20, 12:24
Standard Euro-Stoxx-50 holt Verluste auf
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FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte zeigen sich am Donnerstagmittag behauptet. Der Euro-Stoxx-50 steht mit 3.770 Punkten auf dem bisherigen Tageshöchststand und gleichzeitig auf dem Schlussstand vom Mittwoch. "Rückläufige Kurse werden weiterhin zum Einstieg genutzt", sagt ein Händler. Der DAX fällt zwar noch um 0,3 Prozent auf 13.480 Punkte, damit hat aber auch der deutsche Leitindex einen Teil der Verluste aus dem frühen Geschäft wieder aufgeholt.

"Langfristig dürften sich die Gewinne der Unternehmen erholen", sagt Dirk Steffen, Leiter der Kapitalmarktstrategie bei der Deutschen Bank mit Blick auf die positiven Entwicklungen im Handelsstreit und beim Brexit. Das relativiere die jüngsten Gewinnwarnungen wie die von Daimler, die am Mittwoch den neuen Rekordkurs des DAX abrupt beendet hatte.

EZB-Sitzung stützt - Banken, Versicherer und Versorger vorn
Zudem tagt die Europäische Zentralbank: Banken- und Versicherer stehen am Donnerstagmittag gemeinsam mit Versorgern an der Spitze der Gewinner unter den europäischen Branchenindizes. Investoren setzen hier auf günstige Aussagen von der ersten EZB-Sitzung des Jahres am frühen Nachmittag. Im Fokus stehen Strategieaussagen der neuen Chefin Christine Lagarde.

Auch das bisher fixe Inflationsziel könnte geändert werden. "Am Ende könnte dabei ein Preisband herauskommen, das auch ein temporäres Überschießen der Inflation über dieses Ziel ermöglichen würde. Das wäre ein Freifahrtschein für eine noch lockere Geldpolitik", sagt Jochen Stanzl von CMC Markets. Im DAX liegen Wirecard und Deutsche Bank mit je etwa 2 Prozent Plus vorn.

Reise- und Rohstoff-Aktien gedrückt - Wuhan abgesperrt

Auf der Verliererseite stehen die Rohstoff-Aktien und die Papiere aus dem Sektor Reise und Freizeit. Sie leiden unter den Nachrichten über die Verbreitung des Coronavirus. In Asien schlossen die Börsen teils deutlich leichter. Denn momentan ist nicht abzusehen, welche Gefahr von dem Virus ausgeht. Die extremen Maßnahmen der chinesischen Regierung zur Eindämmung der Virusausbreitung weckten die Sorge, das Ereignis könnte unterschätzt worden sein. China hat die als Ursprung vermutete Stadt Wuhan von der Außenwelt abgesperrt.

Investoren würden Lufthansa Technik lieben

Lufthansa legen allerdings um 0,8 Prozent zu. Denn Presseberichte über einen eventuellen Börsengang der Wartungssparte Lufthansa Technik stützen die Aktie. "Investoren würden einen so stabilen Cash-Flow-Bringer lieben", sagt ein Händler. Die separierte Aktie würde dann auch die höhere Aktienbewertung wie eine MTU bekommen und nicht unter den Abschlägen eines Hochzyklikers wie der Lufthansa leiden. Die Summe aus einzeln notierter Lufthansa-Technik und Lufthansa-Touristen wäre mehr wert als die jetzige Lufthansa allein.

Die Aktien des französischen Luft- und Raumfahrtkonzern Safran steigen um 2,4 Prozent. Hier treiben Aussagen des neuen Boeing-CEO David Calhoun, der noch vor dem Sommer die Produktion mit der Krisenmaschine 737 Max wieder aufnehmen möchte. Vor allem erteilte er einer kompletten Einstellung des 737-Programms eine Absage. Safran stellt zusammen mit General Electric im Joint Venture CFM Triebwerke für dieses Flugzeug her.

STMicro nach Zahlen sehr fest

Die Aktien von STMicroelectronics legen nach ihren Zahlen um 7,5 Prozent zu. Im vierten Quartal hat STMicro laut der Citigroup beim Umsatz um 2 Prozent oberhalb der Prognose gelegen. Dies gehe vor allem auf das Konto der starken Sparte AMS und hier wohl vor allem der bildgebenden Verfahren. Beim Gewinn je Aktie sei die Erwartung sogar noch deutlicher übertroffen worden, was unterstützt worden sei unter anderem durch die günstigere Steuerquote.

Kurseinbruch bei Hochtief - Verbio gesucht

Einen schweren Kurseinbruch um 6,6 Prozent erleiden Hochtief. Händler verweisen darauf, dass die Australien-Tochter Cimic die Abschlussdividende für 2019 streicht. Der Aktienkurs von Cimic brach an der Börse in Sydney um 20 Prozent ein.

Nachdem der Wettbewerber Cropenergies bereits starke Zahlen vorgelegt hatte, erhöhte nun auch Verbio den Ausblick. Dabei verweist das Unternehmen auf die gute Nachfrage. Für die Aktie geht es um 13 Prozent nach oben.

DJG/hru/err

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January 23, 2020 06:35 ET (11:35 GMT)

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