Alt 16.01.20, 15:25
Standard Gute Konjunkturdaten tragen Börse auf Rekordhochs
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NEW YORK (Dow Jones)--Die jüngsten Fortschritte bei der Beilegung des Handelsstreits zwischen den USA und China tragen die US-Börsen am Donnerstag weiter nach oben. Unterstützung kommt zudem von starken US-Konjunkturdaten. Kurz nach der Startglocke erreichen die wichtigen Indizes neue Rekordhöhen. Der Dow-Jones-Index steigt um 0,5 Prozent auf 29.187 Punkte. Der S&P-500 legt um 0,5 Prozent zu und der Nasdaq-Composite um 0,7 Prozent.

Am Mittwoch wurde endlich das Phase-1-Handelsabkommen unterzeichnet. Die US-Börsen hatten zwar vorab neue Rekordhöhen erklommen, doch bröckelten die Gewinne bald. Denn Kritiker bemängeln, dass das Abkommen mehr Absichtserklärungen enthalte als konkrete Vereinbarungen und dass wesentliche Streitpunkte damit nicht ausgeräumt seien.

Die Mehrzahl der Marktteilnehmer scheint jedoch zuversichtlich, dass diesem ersten Schritt bald weitere folgen werden, und konzentriert sich auf die positiven Seiten. Für die Weltwirtschaft bedeute das Abkommen eine Erleichterung, heißt es etwa bei der Citigroup. Immerhin seien einige Unwägbarkeiten beseitigt worden, und die US-Konjunktur erhalte einen Schub dadurch, dass Investitionen notwendig seien, um die vereinbarten Bedingungen zu erfüllen, argumentieren die Citi-Volkswirte.

Auch die Anleger können das Thema Handelsstreit erst einmal abhaken und sich auf gute Wirtschaftsdaten und Unternehmenszahlen konzentrieren. Davon hat der Donnerstag einige zu bieten.

Philly-Fed-Index überraschend stark

Unter den vorbörslich veröffentlichten Konjunkturdaten überzeugt vor allem der Philadelphia-Fed-Index, der im Januar überraschend kräftig auf 17,0 Punkte gestiegen ist. Volkswirte hatten den Index bei 4,8 gesehen, nachdem im Dezember ein Stand von 2,4 ermittelt worden war.

Nach wie vor gut ist die Lage auf dem US-Arbeitsmarkt. In der vergangenen Woche ging die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe unerwartet deutlich zurück.

Die Einzelhandelsumsätze stiegen im Dezember im erwarteten Rahmen, während die Importpreise im vergangenen Monat etwas weniger stark anzogen als von Ökonomen prognostiziert.

Eine halbe Stunde nach der Startglocke folgen Daten zu den Lagerbeständen aus dem November.

Morgan Stanley überzeugt mit Quartalsausweis

Im Zuge der Bilanzsaison hat unter anderem die Großbank Morgan Stanley noch vor Handelsbeginn über den Verlauf des vierten Quartals berichtet. Nachdem die Zahlen anderer Branchengrößen wie Wells Fargo und Bank of America in den vergangenen Tagen durchwachsen ausgefallen sind, scheint der Quartalsausweis von Morgan Stanley uneingeschränkt zu überzeugen. Die Aktie steigt um fast 7 Prozent.

Schon am Mittwoch nach Börsenschluss hat der Aluminiumkonzern Alcoa Zahlen vorgelegt, die nicht gut ankommen. Die Aktie fällt um 5,7 Prozent.

Ein negativer Analystenkommentar drückt die Tesla-Aktie um 3,2 Prozent. Adam Jonas von Morgan Stanley hat die Titel auf "Sell" von "Hold" abgestuft. Allerdings sind Tesla in den vergangenen Tagen stetig gestiegen und haben dabei Rekordmarken erreicht.

Am Devisenmarkt tut sich derweil wenig. Der Euro notiert mit rund 1,1150 Dollar kaum verändert zum Vortag.

Der Yuan legt nach dem Phase-1-Handelsabkommen zwischen China und den USA zunächst geringfügig zu. Die Devisenexperten von CBA sehen den Dollar nach der Unterzeichnung des US-chinesischen Teilhandelsabkommens bis September weiter bei 7,1000 Yuan, verglichen mit aktuell 6,8749. Das Abkommen dürfte dem Dollar leichten Auftrieb verleihen, weil China zugesagt habe, mehr US-Produkte und -Dienstleistungen zu kaufen. Damit dürfte sich zum einen der chinesische Handelsbilanzüberschuss verringern und zum anderen die chinesische Nachfrage nach Dollar im Zuge der Käufe in den USA steigen.

Die Ölpreise erholen sich nach dem Rücksetzer vom Mittwoch. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI steigt um 0,6 Prozent auf 57,81 Dollar. Brent legt um 0,7 Prozent zu auf 64,45 Dollar. Am Vortag hatten die wöchentlichen Daten zu den Ölvorräten der USA die Preise zeitweise auf den tiefsten Stand seit sechs Wochen gedrückt. Vor allem der unerwartet kräftige Anstieg bei den Benzinbeständen belastete, hieß es. Dieser war gut doppelt so hoch ausgefallen wie erwartet. Zudem stieg die Ölproduktion in den USA auf einen Rekordwert.

Der Goldpreis sinkt nach den guten US-Konjunkturdaten um 0,3 Prozent auf 1.551 Dollar. Am Anleihemarkt treiben sinkende Notierungen die Zehnjahresrendite um 1,9 Basispunkte nach oben auf 1,80 Prozent.

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January 16, 2020 09:45 ET (14:45 GMT)

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