Alt 16.01.20, 12:29
Standard Uneinheitlich - Auto-Aktien drücken DAX ins Minus
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FRANKFURT (Dow Jones) Schwache Auto-Aktien belasten am Donnerstagmittag die Stimmung an den europäischen Börsen. Der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,2 Prozent nach auf 3.763 Punkte, der DAX fällt um 0,2 Prozent auf 13.405 Punkte. Abgesehen von den schwachen Auto-Aktien ist die Lage in engen Grenzen uneinheitlich: Während auch Bau- und Reise-Aktien schwächer tendieren, legen Rohstoff-, Öl- und Versorger-Titel zu. Bei den Länderbörsen liegen Mailand leicht und die skandinavischen Börsen Helsinki, Oslo und Stockholm deutlich im Plus. Am deutschen Markt legen der MDAX leicht und der TecDAX deutlich zu.

Der Index der Auto-Aktien fällt um 1,4 Prozent. Händler verweisen auf Drohungen von US-Präsident Donald Trump. Der hat laut mehreren Berichten den europäischen Ländern mit 25 Prozent Strafzoll auf Auto-Importe gedroht, falls sie nicht auf seinen Kurs in der Iran-Atompolitik einschwenken. Die Auto-Aktien müssten daher künftig mit dem Risiko leben, für jeden politischen Wunsch Trumps in Geiselhaft genommen zu werden. "Gegen die Auto-Aktien wird auch der DAX kein Allzeithoch machen", ergänzt der Händler. VW, Renault und BMW geben alle etwa 2 Prozent ab, Daimler 0,9 Prozent. "Die Trump-Drohungen wiegen schwerer als die guten Acea-Zahlen", so ein Händler mit Blick auf die Neuzulassungen. Sie waren im Dezember in der EU deutlich stärker angesprungen als erwartet.

RWE mit Entschädigungsfantasie gesucht

Auf der Gewinnerseite im DAX steigen Wirecard um 5,4 Prozent. Händler sprechen von terminorientierten Käufen solcher Marktteilnehmer, die bisher auf fallende Kurse gesetzt hätten und nun den steigenden Kursen hinterherliefen.

RWE gewinnen 2,0 Prozent. Bund und Länder wollen den Braunkohle-Kraftwerksbetreibern für die Stilllegungen Milliarden-Entschädigungen bereitstellen. Das kündigte Bundesfinanzminister Olaf Scholz an. RWE solle 2,6 Milliarden Euro erhalten, hieß es aus Regierungskreisen. Der Lausitzer Leag seien 1,75 Milliarden Euro versprochen worden. Weiterhin soll es Anpassungszahlungen von 4,8 Milliarden Euro geben. Zusätzlich zu den bereits vereinbarten Strukturhilfen für die Braunkohle-Länder belaufen sich die gesamten Zahlungen für den Kohleausstieg bis 2038 damit nach jetzigem Stand auf nahezu 50 Milliarden Euro.

Beiersdorf geben um 1,8 Prozent nach. 2019 ist der DAX-Konzern beim organischen Umsatzwachstum dank überproportionaler Verbesserungen im Segment Consumer auf Konzernebene etwa in der Mitte der Prognosespanne gelandet. Dabei zeigte die Klebstoffsparte Tesa erhebliche Bremsspuren und verfehlte sogar die Ende Oktober gesenkte Prognose. Für die angepeilte Gewinnmarge sieht sich Beiersdorf auf Kurs.

Varta auf Erholungskurs - Kapazitäten werden ausgeweitet

Bei der zuletzt schwer gebeutelten Varta-Aktie treibt eine neuerliche Ausweitung von Produktionskapazitäten den Kurs. "Das hält die Wachstumsstory intakt, gerade nachdem sie ein Drittel an Wert verloren haben", sagt ein Händler. Die Aktie zieht um 5,7 Prozent an.

Gestützt wird der TecDAX mit seinem Plus von 0,6 Prozent auch von Evotec. Diese legen um 3,3 Prozent zu. Evotec arbeitet künftig mit der US-Gesellschaft Oncoresponse. Hier soll im Bereich Immunonkologie an dem Wirkstoff OR2805 gearbeitet werden. Und im SDAX steigen Hellofresh nach guten Zahlen um 5,3 Prozent.

In der vierten Reihe am deutschen Markt kommt positiv an, dass das Beteiligungsunternehmen Aurelius den erwarteten Ausstieg bei Ghotel schon früh im Jahr bekannt gegeben hat. "Das Geschäftsmodell funktioniert, der Abschlag der Aktie gegenüber dem Nettovermögenswert ist deutlich zu hoch", so ein Marktteilnehmer. Für Aurelius geht es um 1,7 Prozent nach oben.

DJG/hru/cln

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January 16, 2020 06:48 ET (11:48 GMT)

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