Alt 16.01.20, 11:17
Standard US-chinesisches Handelsabkommen stützt kaum
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Der Handel an den asiatischen Börsen hat am Donnerstag keine Auffälligkeiten gezeigt - die Indizes bewegten sich ohne klare Richtung in relativ engen Spannen. Die Unterzeichnung des ersten Teilhandelsabkommens zwischen den USA und China am Vortag bewegte kaum. An der Wall Street waren nach anfänglichen Rekordhochs die Kurse im Verlauf wieder zurückkommen, weil die Differenzen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt als längst nicht beigelegt gelten. Unter anderem dürfte der Streit um den US-Boykott des chinesischen Telekomausrüsters Huawei ein Hort der Unsicherheit bleiben. Zudem senken die USA die bestehenden Zölle auf Importe aus China nur in einigen wenigen Bereichen - die meisten bleiben zunächst bestehen.

Außerdem hieß es, dass das Abkommen bereits im Vorfeld ausgiebig von den Börsen gefeiert worden sei. In den chinesischen Staatsmedien wurde der Deal zwar ausdrücklich begrüßt, aber auch die Befürchtung geäußert, dass er auseinander fallen könnte. In Japan schaffte der Nikkei-225 ein knappes Plus. Dass die Aufträge im Maschinenbau im November in der Kernrate deutlich gestiegen waren, stützte nicht. Die Daten gelten als notorisch volatil und waren zudem veraltet. Investoren suchten nach frischen Impulsen, hieß es. Die Berichtsperiode beginnt in der kommenden Woche.

Der Kospi in Südkorea pendelte zunächst um den Schlussstand des Vortages, letztlich schloss er 0,8 Prozent höher. Investoren griffen bei ausgesuchten Bluechips in den Sektoren Technologie und Automobilbau zu. Zwar blieben Händler bei ihrer Skepsis im US-chinesischen Handelsstreit, gleichwohl dürfte die Annäherung der beiden dominierenden Staaten der Weltwirtschaft auch die südkoreanischen Exporte beflügeln, so die Hoffnung im Markt. Die Indexschwergewichte Samsung Electronics und SK Hynix kletterten um 2,9 bzw. 1 Prozent. Hyundai Motor legten um 3 Prozent zu, nachdem der Automobilkonzern zusammen mit der Tochter Kia Motors eine Beteiligung an einem britischen Startup im Bereich E-Mobilität bekannt gegeben hatte.

China-Börsen hinken hinterher

In China neigten die Indizes zur Schwäche: Der Composite in Schanghai verlor 0,5 Prozent, das Pendant in Shenzhen 0,2 Prozent. Der HSI in Hongkong machte anfängliche Abschläge wett und gewann 0,4 Prozent. Der Abschluss des Teilhandelsabkommens mit den USA habe mehr Skepsis als Begeisterung hervorgerufen. Das Abkommen beinhalte in vielen Fällen nur Absichtserklärungen, aber wenig Verbindliches, hieß es.

In Australien legte der S&P/ASX-200 um 0,7 Prozent zu und schloss zum dritten Mal in Folge auf Rekordhoch - diesmal über der Marke von 7.000 Punkten. Analysten setzten mittelfristig auf quantitative Lockerungen in Australien durch die Notenbank, um die schwächelnde Wirtschaft anzukurbeln. Auch die Nachbarbörse im neuseeländischen Wellington beendete den Tag auf Rekordhoch. "Die Marktreaktion auf den Handelsdeal deutet keine einheitliche Interpretation an. Denn neben risikoreichen Anlagen waren auch vermeintlich sichere Häfen gesucht", merkte ein Händler an. Australische und neuseeländische Fleischexporteure dürften zu den Verlierern des Abkommens zählen. Denn sollte China verstärkt in den USA kaufen, sänke die Exportnachfrage nach heimischem Fleisch, hieß es.

Positiv für die Halbleiterbranche wurden die Geschäftszahlen von Taiwan Semiconductor (TSMC) im Handel gesehen. Umsatzwachstum und vor allem Marge des weltgrößten Herstellers lägen beide am oberen Rand der hauseigenen Prognose bzw. leicht darüber. TSMC hatte im vierten Quartal deutlich mehr umgesetzt und verdient. Der Nettogewinn kletterte um 16 Prozent. Umgesetzt wurde 9,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahlen wurden nach Börsenschluss in Taipeh veröffentlicht, im Vorfeld verlor der Wert 1,6 Prozent nach einem Rekordhoch am Vortag.

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