Alt 15.01.20, 17:53
Standard Kleine Verluste bei Aktien vor Phase-1-Deal
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--An den asiatischen Börsen ist am Mittwoch unmittelbar vor der Unterzeichnung des ersten Teilhandelsabkommens zwischen China und den USA Ernüchterung eingekehrt. Entsprechend präsentierten sich die regionalen Aktienindizes durchweg im Minus. Hintergrund waren Verlautbarungen der US-Seite, wonach sich die USA durch die Einigung auf ein Teilabkommen nicht zur Senkung bestehender Strafzölle verpflichtet fühlen. Die Vereinbarung sehe dies keineswegs vor, hieß es. Die USA verzichten demnach lediglich auf neue Strafzölle.

"Die Unterzeichnung des Abkommens der Phase 1 stellt eine willkommene, aber zugleich auch bescheidene Deeskalation der Handelsstreitigkeiten zwischen China und den USA dar. Aber es geht kaum substanziell auf die grundlegenden Quellen der Handels- und Wirtschaftsspannungen zwischen beiden Seiten ein, die weiter schwelen werden", erläuterte Volkswirt Eswar Prasad von der Universität Cornell, der früher die IWF-Sektion in China leitete.

Ein Knackpunkt der Handelsbeziehungen bleibt der Umgang mit dem chinesischen Telekommunikationskonzern Huawei. Berichten zufolge wollen die USA die Zügel hier weiter anziehen. Außerdem wollten Kongressabgeordnete 1 Milliarde Dollar in die Hand nehmen, um US-Unternehmen wettbewerbsfähiger zu machen und die 5G-Technologie nicht den Chinesen zu überlassen.

Rücksetzer auf breiter Front eher moderat

Der Nikkei-225 verlor 0,5 Prozent auf 23.917 Punkte - auch belastet vom wieder stärkeren Yen. Der Dollar kostete zuletzt 109,92 Yen nach Wechselkursen über 110,10 Yen im Vortageshoch. Besonders im exportsensitiven Elektroniksektor machte sich die Wechselkursdynamik bemerkbar, NEC sanken um 2,8 Prozent. Unter den Industriewerte gaben Yaskawa Electric 2,9 Prozent ab.

Der HSI in Hongkong lag im Späthandel 0,4 Prozent zurück, im chinesischen Kernland verlor der Composite in Schanghai 0,5 Prozent. Auch Südkorea, Taiwan, Singapur, Malaysia und Indonesien verbuchten kleinere Abschläge.

In Seoul wurden nach einer viertägigen Gewinnserie vor allem in den Branchen Technologie und Chemie Gewinne eingestrichen. Samsung Electronics und SK Hynix ermäßigten sich um 1,7 bzw. 2,3 Prozent.

Sydney und Wellington mit Allzeithochs

Gegen den regionalen Trend schloss der australische S&P/ASX-200 ein halbes Prozent höher und markierte ein weiteres Allzeithoch. Stützend wirkte Niedrigzinsfantasie, nachdem sich das Wachstum bei den Hausfinanzierungen schwächer als in anderen Zinssenkungszyklen entwickelte. Der Austral-Dollar tendierte unter Schwankungen nach unten. Er dürfte daneben auch von den Schlagzeilen zu den US-Strafzöllen gegen China belastet worden sein, zumal China für Australien das wichtigste Rohstoff-Abnehmerland ist.

Die überwiegend positiv aufgenommenen Geschäftszahlen des US-Bankensektor halfen auch den australischen Branchenwerten auf die Sprünge, die im Leitindex schwer gewichtet sind. CBA legten um 0,6 und Westpac um 0,5 Prozent zu. Die im Zuge der Nachrichten zum Handelskonflikt gestiegenen Goldpreise hievten die Branchentitel Newcrest um 3,1 und Regis Resources um 3,2 Prozent nach oben. Resolute Mining gewannen 0,9 Prozent, nachdem der Konzern seine australische Goldmine Ravenswood veräußert hatte. Der Schritt dient der Bilanzverbesserung.

Auch die Nachbörse in neuseeländischen Wellington schloss auf Rekordhoch. Die Papiere des Software-Anbieters Gentrack brachen um 26,1 Prozent ein nach einer Serie von Meldungen über einen negativen Geschäftsverlauf.

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January 15, 2020 03:48 ET (08:48 GMT)

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