Alt 13.01.20, 22:43
Standard Politische Entspannung treibt Wall Street an
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NEW YORK (Dow Jones)--Mit einer positiven Tendenz hat die Wall Street den ersten Handelstag der Woche beendet. Die bevorstehende Unterzeichnung des Phase-1-Abkommens zwischen den USA und China sowie die ausgebliebene Eskalation im Konflikt zwischen den USA und dem Iran haben die Stimmung verbessert, so ein Teilnehmer. Auch die Ankündigung der US-Regierung, den Vorwurf fallen lassen zu wollen, dass China den Wechselkurs der Heimatwährung Yuan manipuliert, stützte die Stimmung. Vor diesem Hintergrund markierten der S&P-500 und der Nasdaq-Composite neue Rekordhochs. Der Dow-Jones-Index näherte sich diesem wieder an - er hatte am Freitag bei 29.009 Punkten ein Allzeithoch erreicht.

Jedoch seien bei dem Abkommen zwischen den USA und China einige Fragen noch nicht beantwortet, etwa ob wichtige Themen ausreichend geklärt seien oder inwieweit sich die Vertragspartner an die Vereinbarungen halten würden. Doch seien die Anleger zuversichtlich, dass die Unterzeichnung des Abkommens den Beginn besserer Zeiten für die US-chinesischen Beziehungen markiere, sagte Raffi Boyadjian, Senior Investment Analyst bei XM.

Zudem sprachen Teilnehmer von leichter Zurückhaltung vor der Berichtssaison, die am Dienstag mit den Ergebnissen von JP Morgan, der Citigroup und Wells Fargo gleich einen ersten Höhepunkt liefert. "Die Zahlen könnten erneut die Richtung vorgeben, wie es bereits in der vergangenen Berichtssaison der Fall gewesen ist", sagte Diane Jaffee, Senior Portfolio Manager bei TCW. Am Mittwoch folgen dann Bank of America, Goldman Sachs und US Bancorp. Die Blicke der Investoren sind dabei besonders auf die Ausblicke der Institute für 2020 gerichtet.

Der Dow-Jones-Index stieg um 0,3 Prozent auf 28.907 Punkte. Der S&P-500 verbesserte sich um 0,7 Prozent auf 3.288 Punkte und der Nasdaq-Composite gewann 1,0 Prozent auf 9.274 Punkte. Den 2.034 (Freitag: 1.364) Kursgewinnern an der NYSE standen 899 (1.565) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 76 (97) Aktien.

Tesla-Aktie zum ersten Mal über 500 Dollar

Die Tesla-Aktie kletterte erstmals über die Marke von 500 Dollar und markierte bei 525,63 Dollar ein neues Rekordhoch. Auslöser für die Rally, die den Kurs um 9,8 Prozent auf 524,86 Dollar nach oben trieb, war eine kräftige Kurszielerhöhung durch Oppenheimer. Analyst Colin Rusch erhöhte dieses um 60 Prozent auf 612 Dollar und begründete das mit der erreichten "kritischen Größe" des Konzerns, mit dem ein nachhaltiges und positives Cashflow-Niveau sichergestellt werde. Er bekräftigte zudem seine Outperform-Einstufung.

Um 4,4 Prozent aufwärts ging es für die Aktie von Lululemon. Der Anbieter von Yogabekleidung hat seine Umsatz- und Gewinnprognose für das vierte Geschäftsquartal erhöht.

Im Luftfahrtsektor stand eine Fusion im Blick. Woodward und Hexcel haben am Sonntag den Zusammenschluss angekündigt. Damit wollen die beiden Zulieferer nach eigenen Angaben dem wachsenden Druck begegnen, den der Klimawandel auf die Branche ausübe. Woodward stiegen um 4,8 Prozent und Hexcel um 9,6 Prozent.

Unter den Nebenwerten schossen Dare Bioscience um 96,9 Prozent nach oben. Im Handel wurde auf ein Lizenz-Geschäft mit dem deutschen Bayer-Konzern verwiesen, welches die Vermarktung eines bislang noch nicht zugelassenen Verhütungsmittels vorvertraglich sichert.

Yuan profitiert von US-Aussagen

Der chinesische Yuan legte gegenüber dem Dollar zu. Neben der bevorstehenden Unterzeichnung des Phase-1-Abkommens zwischen den USA und China sorgten Aussagen der US-Regierung für einen positiven Impuls. So will die Trump-Administration den Vorwurf fallen lassen, dass China den Wechselkurs der Heimatwährung manipuliert. Dies solle im Vorfeld der Unterzeichnung des Abkommens in dieser Woche geschehen, hieß es von einem US-Regierungsvertreter. Die US-Regierung hatte den Vorwurf im August vergangenen Jahres erhoben. Der Dollar reduzierte sich im späten US-Handel auf 6,8809 Yuan, nach einem Tageshoch von 6,9037 Yuan.

Die ausgebliebene Eskalation im Konflikt zwischen den USA und dem Iran führte zu einer verminderten Nachfrage für die "sicheren Häfen". Am Anleihemarkt sorgten sinkende Notierungen für einen Anstieg der Zehnjahresrendite um 2,0 Basispunkte auf 1,84 Prozent.

Der Goldpreis fiel um 0,9 Prozent auf 1.549 Dollar und erreichte damit den tiefsten Stand seit rund einer Woche. Hier belastete zudem der positive Verlauf am Aktienmarkt und der Dollar-Anstieg gegenüber dem Yen, der in Krisenzeiten als "sicherer Hafen" gesucht ist.

Die Ölpreise fielen den fünften Handelstag in Folge. Die Entspannung im Nahen Osten drückte auf die Preise. Mitte vergangener Woche war Brent noch über 70 Dollar je Barrel gestiegen. "Die Investoren sind überzeugt, dass der Iran die für den Ölverkehr wichtige Straße von Hormus nicht sperren wird", sagte Markt-Stratege Hussein Sayed von FXTM. Zudem habe US-Präsident Donald Trump von weiteren militärischen Aktionen Abstand genommen, so der Teilnehmer weiter. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel um 1,6 Prozent auf 58,08 Dollar und damit den tiefsten Stand seit Anfang Dezember. Brent notierte 1,2 Prozent niedriger bei 64,21 Dollar.

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January 13, 2020 16:22 ET (21:22 GMT)

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