Alt 08.01.20, 18:41
Standard XETRA-SCHLUSS/Iranischer Raketenangriff belastet nur kurz
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FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hat am Mittwoch fester geschlossen. Danach sah es im frühen Handel nicht aus. Die Kurse standen unter Druck, nachdem der Iran als Vergeltung für die Tötung des Generals Kassem Soleimani in der Nacht zwei internationale Truppenstützpunkte im Irak mit Raketen angegriffen hatte. Im Handel setzte sich die Meinung durch, dass der iranische Raketenangriff aber nur ein gesichtswahrendes Signal war und Teil einer Deeskalation-Strategie.

Dafür spricht, dass es keine US-Toten bei dem Angriff gegeben hat. Die vom Iran aus abgefeuerten Raketen trafen den Stützpunkt Ain al-Assad und den Stützpunkt Harir in Erbil in der nordirakischen Kurdenregion. Allerdings scheint die Attacke die USA nicht ganz unvorbereitet getroffen zu haben. "Alles ist gut", schrieb Präsident Trump im Kurzbotschaftendienst Twitter mit Blick auf die bisherigen Prüfungen hinsichtlich möglicher Opfer und Schäden. Der DAX gewann 0,7 Prozent auf 13.320 Punkte.

Weiteres Boeing-Unglück

Für zusätzliche Verunsicherung sorgte, dass im Iran ein ukrainisches Passagierflugzeug kurz nach dem Abflug aus Teheran abgestürzt ist. Die Boeing-Maschine war auf dem Weg nach Kiew. Das Außenministerium in Kiew hat inzwischen den Tod aller Menschen an Bord bestätigt, darunter sind auch drei Deutsche. Fluglinienaktien standen daraufhin zeitweise stärker unter Abgabedruck, erholten sich dann aber mit der Entwicklung im US-Iran-Konflikt. Lufthansa schlossen schließlich mit Aufschlägen von 1,1 Prozent.

Varta-Papier bricht ein

Ein Kursdebakel erlebte die Varta-Aktie. Der Highflyer aus dem Vorjahr brach um 21,8 Prozent ein. Analyst Stephan Klepp von der Commerzbank hat sein Votum für die Aktie auf "Hold" nach "Buy" gesenkt. Er verwies darauf, dass einem Bericht zufolge wohl einige Kunden von Varta zu billigeren chinesischen Batterieherstellern gewechselt seien. Gerade die massive Nachfrage nach Batterien für schnurlose Kopfhörer sei eine Erfolgsstory für Varta gewesen, die hier zumindest hinterfragt werden müsse.

Für Deutsche Euroshop ging es um 7,1 Prozent nach unten. Investitionen in das Portfolio haben dem Investor in Einkaufszentren im abgelaufenen Geschäftsjahr voraussichtlich ein mehr als doppelt so hohes negatives Bewertungsergebnis beschert wie 2018. RIB Software verloren 5,5 Prozent, belastet von einer Herunterstufung durch Warburg. SMA gewannen dagegen 5,5 Prozent - hier stützte eine Kaufempfehlung durch Metzler.

Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 88,2 (Vortag: 78,3 ) Millionen Aktien im Wert von rund 3,50 (Vortag: 3,23) Milliarden Euro. Es gab 27 Kursgewinner und 3 -verlierer.

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January 08, 2020 11:49 ET (16:49 GMT)

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