Alt 21.05.12, 12:14
Standard Exportwerte ziehen DAX nach oben
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FRANKFURT (Dow Jones) - Erholt von vorübergehenden Verlusten zeigen sich Europas Aktienmärkte am Montagmittag. Bankenwerte, die die Märkte zeitweise gebremst haben, machen wieder Boden gut. Der eher exportorientierte DAX legt mit gut erholten Auto- und Industrie-Titeln zu. Hier stützen Hoffnungen auf China als Wachstumshilfe nach Äußerungen von Premier Wen Jiabao. Marktteilnehmer hoffen auf geldpolitische Lockerungen im Reich der Mitte. Der Euro hält sich weiter knapp unter der 1,28er-Marke zum Dollar. Der DAX steigt um 1,1 Prozent auf 6.340 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gewinnt 0,5 Prozent auf 2.156 Punkte.

Hoffen auf Wachstumskurs in China - Auto- und Minenwerte Hauptgewinner

In China hat Premierminister Wen Jiabao die Wichtigkeit geldpolitischer Anpassungen zur Stützung des Konjunkturwachstums betont. Angesichts enttäuschender Wirtschaftsdaten des Landes in der vergangenen Woche steigen damit die Hoffnungen auf monetäre Lockerungen. Die Branchen der rohstoffnahen Aktien und Autowerte sind am Mittag die Hauptgewinner in Europa. Der Sektor der Minen- und Stahlwerte legt um 0,6 Prozent zu. ArcelorMittal und ThyssenKrupp gewinnen bis zu 2,1 Prozent.

Die konjunkturempfindlichen Autowerte steigen europaweit sogar um 1,8 Prozent. Kurstreiber sind Fiat und Renault mit bis zu 5 Prozent Plus. Bei Renault beflügelt ein Analystenkommentar der UBS, der die Aktie klar unterbewertet sieht. Bei Fiat treibt die Hochstufung auf "Outperform" durch Bernstein. Die US-Investmentbank rechnet damit, dass Fiat auch die restlichen Anteile an Chrysler aufkaufen wird. Im DAX legen MAN um 2,8 Prozent, VW um 1,1 Prozent, BMW um 1,6 Prozent und Daimler um 1,3 Prozent zu.

Spanische Banken von erhöhtem Defizit und Sicherheitsforderungen belastet

Der europäische Bankensektor zeigt sich von anfänglichen Verlusten erholt. Belastend wirkten die Renditen spanischer Staatsanleihen, die wieder anzogen. Am Freitagabend hatte die spanische Regierung bekanntgegeben, dass das Defizit für das abgelaufene Jahr höher als bislang gemeldet ausfallen werde.

Zudem belastet am Anleihemarkt, dass das Clearinghaus LCH Clearnet die Sicherheitsleistungen bei spanischen Anleihen erhöht hat. In der Vergangenheit hatte dies zu einem Abverkauf bei den spanischen Anleihen geführt. Spaniens Banken gehören zu den stärksten Verlierern: Santander und BBVA bauen ihre Verluste auf bis zu 2,4 Prozent aus.

G8-Treffen wirkt positiv - Blick auf EU-Gipfel

Das G8-Treffen vom Wochenende wurde dennoch leicht positiv aufgenommen. Die Teilnehmer hatten sich intensiv mit Griechenland beschäftigt, das am 17. Juni Neuwahlen abhalten wird. "Wir wollen, dass Griechenland in der Eurozone bleibt, vorausgesetzt, es erfüllt seine Verpflichtungen", heißt es in der Gipfel-Erklärung. Damit stellten sich auch die USA hinter den deutschen Standpunkt, Athen keinen bedingungslosen Freifahrtsschein zu geben.

Dass das Spar- und Reformprogramm für Athen gelockert werden könne, stehe nicht zur Debatte, sagte Bundeskanzlerin Merkel. Alle Augen sind nun auf den EU-Gipfel am Mittwoch gerichtet. Hier rückt immer stärker das Thema "Eurobonds" in den Blick. Erste Indikationen zu diesem Thema werden vom Treffen von Finanzminister Schäuble mit seinem französischen Kollegen in Berlin am Montag erwartet.

Die Nachrichtenlage bei Einzelunternehmen ist dünn. Merck KGaA steigen nach einer Kaufempfehlung durch die UBS um 2,8 Prozent. Das Kursziel wurde kräftig erhöht auf 93 nach 78,50 Euro. SAP notieren 0,4 Prozent höher, nachdem Barclays das Kursziel auf 55 nach 52 Euro erhöht hat. Commerzbank erholen sich von den Verlusten vergangener Woche und steigen 3,1 Prozent.

Kräftig erholt von ihren Dividendenabschlägen von bis zu 4 Prozent am Morgen zeigen sich Eni, Generali, Vinci und Telecom Italia. Letzere notieren sogar wieder 0,9 Prozent im Plus.

Bei den Nebenwerten steigen Kabel Deutschland um 1,5 Prozent. Der Kabelnetzbetreiber hat den kleineren Konkurrenten Tele Columbus für rund 600 Millionen Euro gekauft.

Mit Evonik steht ein noch nicht börsennotiertes Unternehmen im Fokus. Am Montag wird das Kuratorium der RAG-Stiftung entscheiden, ob die Vorbereitungen für den Börsengang des Spezialchemiekonzerns in die heiße Phase treten sollen. Die RAG-Stiftung hält 75 Prozent an dem Unternehmen.

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