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FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Mittwoch nach seitwärts gerichtetem Handel etwas fester geschlossen. Nachdem gute Vorgaben aus Übersee zunächst für einen verheißungsvollen Start gesorgt hatten, belasteten im weiteren Verlauf neuerliche Sorgen um die finanzielle Lage der spanischen Banken, bevor es zum Handelsende dann aber wieder zu einer Erholung kam. Der DAX stieg um 0,3% oder 16 Punkte auf 6.191. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 120,4 (Vortag: 118,0) Mio Aktien im Wert von rund 3,23 (Vortag: 2,97) Mrd EUR.
Händler sprachen von einem eher ruhigen Geschäft nach den überraschend deutlichen Vortagesgewinnen. Einige Marktteilnehmer sahen den Anstieg im Kontext des großen Verfalls von Optionen und Futures auf Aktien und Indizes am Freitag, vor dem sich Anleger entsprechend ihrer jeweiligen Interessenlage positionierten Die Konjunkturdaten am Berichtstag blieben ohne stärkere Auswirkungen. Eher enttäuschenden US-Baudaten wurden durch erfreuliche Zahlen zur US-Industrieproduktion kontrastiert. "Die harten Fakten aus der US-Industrie halten, was die Geschäftsklimaindikatoren versprechen", meinte Volkswirtin Fabienne Riefer von der Postbank. Bei den Einzelwerten herrschte eine eher uneinheitliche Tendenz vor. MAN etwa zogen um 1,4% auf 68,36 EUR an und waren damit Tagessieger bei den Standardwerten, ohne dass es neue Nachrichten zu dem Unternehmen gab. Schwach zeigten sich dagegen die Aktien der Automobilhersteller. Daimler fielen um 2,8% auf 41,14 EUR zurück, BMW um 2,1% auf 39,03 EUR. Ein Marktteilnehmer verwies darauf, dass der europäische Sektorindex seit dem 25. Mai um 12% und damit deutlich besser als der Gesamtmarkt gelaufen sei, und es nun zu Gewinnmitnahmen gekommen sei. Besser schnitten VW-Vorzugsaktien ab, die um 0,2% auf 72,44 EUR stiegen. Das Geschäft von Europas größtem Automobilhersteller hat sich im bisherigen Jahresverlauf deutlich besser entwickelt als von den Wolfsburgern erwartet. Daher hob der DAX-Konzern die Prognose für Absatz und operativen Gewinn an. Auch ThyssenKrupp waren mit einem Aufschlag von 1% auf 21,87 EUR gesucht. Infineon litten hingegen unter einer Warnung für das zweite Quartal durch Nokia und büßten 0,2% auf 5,10 EUR ein. Im MDAX stiegen Celesio um 4,3% auf 18,89 EUR. Der Pharmagroßhändler bringt sein niederländisches Apothekengeschäft in ein Joint Venture mit dem Wettbewerber Phoenix ein. "Die damit verbesserte strategische Aufstellung sollte sich dann auch im Ergebnis manifestieren", sagte ein Händler. Auch Analysten äußerten sich positiv. Sky verloren dagegen nach dem starken Anstieg des Vortages 7,5% auf 1,50 EUR. Händler verwiesen auf die anhaltend schwierige Geschäftssituation des Bezahlsenders. Im TecDAX stiegen Q-Cells um 1,7% auf 6,00 EUR, Solarworld legten um 1,5% auf 10,10 EUR zu. Gestützt wurden die Kurse von positiven Vorgaben der US-Pendants. Hier beflügelten Aussagen von US-Präsident Barack Obama, der einmal mehr verstärkte Anstrengungen im Bereich alternativer Energien in Reaktion auf die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko in Aussicht gestellt hatte. Drägerwerk rutschten nach der Ankündigung einer Kapitalerhöhung ins Minus und verloren 5,6% auf 53,10 EUR. "Die Maßnahme wurde zwar erwartet, ist mit 3,8 Mio Aktien aber etwas größer als prognostiziert ausgefallen", so ein Marktteilnehmer. Wirecard gaben im Vorfeld der Hauptversammlung am Donnerstag um 2,6% auf 7,70 EUR nach. Kritik am Geschäftsmodell hatte die Aktie bereits zuvor mehrfach unter Abgabedruck gebracht. DJG/mif/gei Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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