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FRANKFURT (Dow Jones) - Nach einem Plus von in der Spitze 0,5% gibt der DAX bis zum Mittwochmittag einen Teil seiner Kursgewinne wieder ab. Nachdem gute Vorgaben aus Übersee zunächst für einen verheißungsvollen Start gesorgt hatten, belasteten im weiteren Verlauf neuerliche Sorgen um die finanzielle Lage der spanischen Banken die Stimmung der Börsianer. Gegen 12.40 Uhr steigt der Leitindex um 0,2% oder 14 Punkte auf 6.189. Im Tageshoch notierte er bereits bei 6.207 Punkten.
Charttechnisch liegt der nächste Widerstand im Bereich von 6.250 Punkten, Unterstützung findet sich auf dem Niveau von 6.140 Punkten. In der zweiten Reihe verliert der MDAX 0,2% oder 15 Punkte auf 8.439, für den TecDAX geht es gestützt von Kursgewinnen bei den Aktien der Solarwerte um 0,4% oder 3 Punkte auf 779 nach oben. "Beim Euro und am deutschen Aktienmarkt wird gegenwärtig eingepreist, dass die Schuldenkrise in der Peripherie des Gemeinsamen Währungsgebiets gemeistert werden kann", sagt ein Händler. Auch die sehr festen Vorgaben der US-Börsen stützen. Andere Marktteilnehmer sehen die Gewinne auch mit dem großen Verfalltag am Freitag begründet, vor dem sich Anleger entsprechend ihrer jeweiligen Interessenlage positionierten. Für neue Impulse könnten die für den Nachmittag avisierten US-Konjunkturdaten sorgen. Auf dem Programm stehen Erzeugerpreise, Baugenehmigungen und Baubeginne sowie Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung. Nachdem am Morgen noch die konjunktursensitiven Titel den Markt hinter sich ließen. bietet sich am Mittag ein uneinheitliches Bild. So legen etwa die als defensiv geltenden E.ON (+1,3%) kaum weniger stark als die zyklischen ThyssenKrupp (+1,4%) zu. Unter den größten DAX-Gewinnern sind die nicht nur als konjunktursensitiv, sondern auch als High-Beta-Wert geltenden Aktien von Infineon, für die es um 0,9% auf 5,15 EUR nach oben geht. High-Beta-Titel vollziehen Bewegungen des Gesamtmarkts mit einem gewissen Hebel nach. Darüber hinaus dürften die Papiere noch von den am Vortag aufgekommenen Spekulationen über einen Verkauf der Wireless-Sparte gestützt werden. Zuträglich sind einem Händler zufolge auch Aussagen des CEO von Taiwan Semiconductor, der die Erwartungen für den globalen Halbleitermarkt in diesem Jahr deutlich angehoben habe. Noch kräftiger fallen die Kursaufschläge bei MAN aus, die Papiere des Nutzfahrzeugherstellers ziehen um 2,2% auf 68,86 EUR an und sind damit bislang Tagessieger, ohne dass es neue Nachrichten zu dem Unternehmen gibt. Für RWE geht es hingegen um 0,2% auf 57,16 EUR nach unten. Der Versorger schließt einem Medienbericht zufolge eine Kürzung der Ausschüttung nicht aus, falls die Bundesregierung eine Brennelementeabgabe einführt. "Eine solche Steuer hätte erhebliche negative Folgen für unsere Investitionen, unsere Ergebnisplanung und damit auch für unsere Dividende", sagte RWE-Finanzvorstand Rolf Pohlig. Schwach zeigen sich die Automobilhersteller. Daimler fallen um 2,5% auf 41,29 EUR zurück, BMW um 1,5% auf 39,25 EUR. "Ein direkter Grund ist nicht zu erkennen", heißt es unisono im Handel. Ein Marktteilnehmer verweist allerdings darauf, dass der europäische Sektorindex seit dem 25. Mai um 12% und damit deutlich besser als der Gesamtmarkt gelaufen sei, und es nun zu Gewinnmitnahmen komme. Etwas besser schneiden VW Vorzüge ab, die nur noch 0,7% verlieren. Das Geschäft von Europas größtem Automobilhersteller hat sich im bisherigen Jahresverlauf deutlich besser entwickelt als von den Wolfsburgern erwartet. Daher hob der DAX-Konzern die Prognose für Absatz und operativen Gewinn an. Im MDAX steigen Celesio um 6% auf 19,19 EUR. Der Pharmagroßhändler bringt sein niederländisches Apothekengeschäft in ein Joint Venture mit dem Wettbewerber Phoenix ein. "Die damit verbesserte strategische Aufstellung sollte sich dann auch im Ergebnis manifestieren", sagt ein Händler. Im TecDAX steigen Q-Cells um 4% auf 6,14 EUR, Solarworld legen um 3,9% auf 10,34 EUR zu. Gestützt werden die Kurse von positiven Vorgaben der US-Pendants. Hier beflügelten Aussagen von US-Präsident Obama, der einmal mehr verstärkte Anstrengungen im Bereich alternativer Energien in Reaktion auf die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko in Aussicht gestellt habe, heißt es im Handel. Drägerwerk rutschen nach der Ankündigung einer Kapitalerhöhung immer tiefer ins Minus und verlieren 2,8% auf 54,69 EUR. "Die Maßnahme wurde zwar erwartet, ist mit 3,8 Mio Aktien aber etwas größer als prognostiziert ausgefallen", so ein Marktteilnehmer. WireCard geben im Vorfeld der Hauptversammlung am morgigen Donnerstag um 4,4% auf 7,55 EUR nach und sind damit bislang Tagesverlierer im TecDAX. Kritik am Geschäftsmodell hat die Aktie bereits zuvor mehrfach unter Abgabedruck gebracht. DJG/jej/gos Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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