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FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt notiert nach deutlicheren Gewinnen zum Handelsstart am Mittwochmittag noch leicht im Plus. Der DAX legt um 12.50 Uhr MESZ um 0,4% oder 20 Punkte auf 5.888 zu. Marktteilnehmer berichten von einem "nervösen" Handel. Der Markt sei aber weiter zwischen Konjunkturhoffnungen und der Furcht vor einer Schuldenkrise hin- und hergerissen. "Jede schlechte Nachricht kann die Kursgewinne sofort wieder zunichte machen. Längerfristige Überzeugungen gibt es derzeit nicht, es ist viel schnelles Geld im Markt, mit dem die Anleger versuchen, Performance zu machen", so ein Teilnehmer.
Die Agenda der Konjunkturdaten ist zur Wochenmitte außerordentlich spärlich bestückt. Für Impulse könnten am Nachmittag und Abend noch zwei Termine von Fed-Chairman Ben Bernanke sorgen. Zunächst äußert sich der Währungshüter vor dem Haushaltsausschuss des Repräsentantenhauses, gegen 22.00 Uhr MESZ wird er dann das Schlusswort eines Forums zur Beschäftigungsentwicklung in Virginia sprechen. Spannend dürfte darüber hinaus der Verlauf der Auktion zehnjähriger US-Notes werden. Nach Handelsschluss in Europa wird die US-Notenbank dann noch ihr so genanntes Beige Book vorlegen. Dividende zahlen am Berichtstag die Unternehmen Salzgitter, SAP und Stada an ihre Aktionäre. Den Tagesgewinner im DAX stellen BMW nach guten Absatzzahlen. Vor allem der Erfolg der 7er-Reihe und das hohe Absatzplus in China gefallen den Investoren. Der Mai-Absatz auf Konzernebene stieg um 10,8%. Besonders die Kernmarke BMW entwickelte sich dank des 7er und der neuen 5er-Limousine positiv: Hier lag das Absatzplus bei 12,3%. In China verdoppelte sich der Verkauf um 107,3%. Die Aktie legt 1,7% auf 38,12 EUR zu. Daimler legen um 0,8% auf 40,59 EUR zu. Das Unternehmen hat bereits sehr gute Absatzzahlen aus dem Reich der Mitte veröffentlicht. Wie schon am Vortag laufen die Versorger dem Gesamtmarkt hinterher. Das am Montag auf den Weg gebrachte Sparpaket sieht vor, dass die Besteuerung der Kernenergie "aus ökologischen und ökonomischen Gründen" jährlich 2,3 Mrd EUR an zusätzlichen Einnahmen für den Bundeshaushalt generieren werde. Negativ ist aus Sicht von Goldman Sachs vor allem, dass bereits ab 2011 für die Steuer Kapital abfließe. E.ON verlieren 0,8% auf 23,25 EUR, RWE geben 0,4% auf 56,04 EUR nach. Leicht positiv werten Händler die Pläne von K+S zum Verkauf der Heimdüngemittelsparte "Compo". Die Sparte hat einen Jahresumsatz von rund 400 Mio EUR und 1.100 Mitarbeiter. Allerdings sei dies eine "eher kleine Geschichte", heißt es im Handel. "K+S unterliegt sehr den Schwankungen des Basic-Resources-Index", sagt ein Händler. Die Aktie gewinnt 0,2% auf 36,89 EUR. Im MDAX legen EADS um 4,9% auf 17,00 EUR zu. Im Handel wird auf die Rekordauftragseingänge verwiesen. So hat die Fluggesellschaft Emirates weitere 32 Airbus A380 mit einem Auftragsvolumen von 11,5 Mrd EUR bestellt. Zudem haben sich die vier Airbus-Nationen Deutschland, Großbritannien, Spanien und Frankreich erneut hinter das Militärtransporterprojekt A400M gestellt. DJG/thl/mod/raz Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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