Beitrag gelesen: 2750 x |
||
NEW YORK (Dow Jones)--Die jüngste Rekordjagd an der Wall Street hat zur Wochenmitte eine Pause eingelegt. Für den Dow-Jones-Inex und den S&P-500 ging es leicht nach unten, nachdem beide Indizes am Vortag noch neue Höchststände markiert hatten. Wenig verändert zeigte sich dagegen der Nasdaq-Composite, nach starken Quartalszahlen von Microsoft, dem Google-Mutterkonzern Alphabet und Advanced Micro Devices (AMD). Dank der bislang überzeugend verlaufenden Berichtssaison sei eine Fortsetzung der Aufwärtstendenz wahrscheinlich, hieß es.
Die bisher vorgelegten soliden Quartalsergebnisse würden zudem Inflations- und Konjunktursorgen etwas in den Hintergrund drängen, hieß es. "Obwohl die Anleger befürchten, dass höhere Zinsen, eine steigende Inflation und weiter anziehende Energiepreise potenziellen Gegenwind darstellen, spiegeln die jüngsten Indikatoren die wirtschaftliche Dynamik wider und unterstützen höhere Aktienkurse", so Jonathan Golub, US-Aktienstratege bei Credit Suisse Securities. Der Dow-Jones-Index reduzierte sich um 0,7 Prozent auf 35.491 Punkte. Der S&P-500 gab um 0,5 Prozent nach. Der Nasdaq-Composite zeigte sich kaum verändert bei 15.236 Punkten. Den 1.001 (Dienstag: 1.498) Kursgewinnern standen 2.336 (1.844) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 113 (144) Titel. Konjunkturseitig ist der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter im September gesunken. Ökonomen hatten jedoch mit einem noch deutlicheren Rückgang gerechnet. Ölpreise mit deutlichem Rücksetzer Unter Druck standen die Ölpreise, nachdem diese am Vortag noch auf dem höchsten Stand seit sieben Jahren notiert hatten. Die wöchentlichen US-Öllagerdaten der staatlichen Information Administration (EIA) hatten einen deutlicheren Anstieg als erwartet gezeigt. Daneben könnten schon bald die Atom-Gespräche mit dem Iran wieder beginnen. Bei einer Einigung könnte mehr iranisches Öl an dem Markt kommen und die Preise belasten. Teilnehmer verwiesen aber auch auf Gewinnmitnahmen nach dem jüngsten Anstieg. Am Devisenmarkt fiel der Dollar-Index um 0,1 Prozent. Devisen-Analystin Antje Praefcke von der Commerzbank sieht den Dollar kurzfristig vor einer "ungemütlichen" Phase. Vor der US-Notenbanksitzung kommende Woche könnte der Markt in seinen Erwartungen noch einmal verunsichert werden, sodass es der Greenback schwer haben könnte, gegenüber dem Euro deutlich Boden gutzumachen. Der Goldpreis erholte sich von den Vortagesverlusten blieb aber knapp unter der Marke von 1.800 Dollar. Deutliche Abgaben verzeichneten die Renditen am US-Anleihemarkt. Die zehnjährige Rendite fiel um 7,0 Basispunkte auf 1,54 Prozent. Sie bewegt sich seit fast einem Monat um 1,60 Prozent. Die höhere Inflation "wird nicht mehr nur von einer Handvoll einmaliger Faktoren angetrieben", so Capital Economics. Die Blicke sind nun schon auf die Sitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche gerichtet. Technologie-Konzerne überzeugen mehrheitlich mit Zahlen Der Software-Riese Microsoft ist mit einem neuen Rekord in sein neues Geschäftsjahr gestartet und blickt auch auf das bereits laufende zweite Quartal optimistisch. Rückenwind gibt der Trend zum Homeoffice, weshalb das Cloud-Geschäft einmal mehr ein starkes Wachstum erzielte. Auch die Nachfrage nach der Videokonsole Xbox beflügelt den Konzern. Die Aktie war mit einem Plus von 4,2 Prozent größter Gewinner im Dow. Der Google-Mutterkonzern Alphabet (+5,0%) hat seinen Gewinn im dritten Quartal nahezu verdoppelt und einen neuen Umsatzrekord aufgestellt. Die Aktie markierte im Verlauf ein neues Rekordhoch. Der Chipkonzern Advanced Micro Devices (AMD) hat die Erwartungen im dritten Quartal klar übertroffen und erneut den Umsatzausblick für das Gesamtjahr angehoben. Die Aktie hatte im Verlauf ebenfalls ein neues Allzeithoch markiert, verlor schließlich aber 0,5 Prozent. Texas Instruments (-5,1%) hat mit den Ergebnissen für das dritte Quartal die Erwartungen der Analysten gewinnseitig übertroffen, der Umsatz blieb dagegen leicht unterhalb der Schätzungen des Marktes. Engpässe bei Halbleiterteilen und Lieferkettenprobleme machten dem Konzern zu schaffen. Der Kurznachrichtendienst Twitter (-10,8%) ist im dritten Quartal trotz eines kräftigen Umsatzwachstums in die roten Zahlen gerutscht. Ursächlich dafür ist ein einmaliger Aufwand zur Beilegung eines Rechtsstreits aus dem Jahr 2016. Für die Visa-Aktie ging es 6,9 Prozent abwärts. Der Kreditkartenanbieter hat zwar mit den Zahlen für das vierte Geschäftsquartal die Analysten-Schätzungen übertroffen, doch blieb der Ausblick auf 2022 hinter den Erwartungen zurück. Die Boeing-Aktie verlor 1,5 Prozent. Während das Geschäft mit Verkehrsflugzeugen im dritten Quartal um 24 Prozent wuchs - hier hatten Analysten dennoch 1,3 Milliarden Dollar mehr Einnahmen erwartet - sank der Umsatz im Bereich Verteidigung, Raumfahrt und Sicherheit um 3 Prozent, auch dies etwas mehr als befürchtet. Der Softdrink-Hersteller Coca-Cola (+1,9%) hat im dritten Quartal 2021 die Analystenerwartungen übertroffen und seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr angehoben. Höhere Preise im US-Geschäft und die Aufhebung von Covid-19-Beschränkungen im Ausland haben den Umsatz von McDonald's beflügelt. Die Aktie gewann 2,7 Prozent. GM ist trotz eines Gewinnrückgangs im dritten Quartal optimistischer für das Gesamtjahr geworden. Der Gewinnrückgang war aber nicht so stark wie befürchtet. Beim Umsatz enttäuschte der Konzern jedoch die Markterwartungen. Auch GM machte der Chip-Mangel im Sektor zu schaffen. Die Aktie verlor 5,4 Prozent. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/ros (END) Dow Jones Newswires October 27, 2021 16:17 ET (20:17 GMT) Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|