Alt 17.10.11, 22:40
Standard Wall Street verbucht mit Euro-Sorge höchstes Minus seit 14 Tagen
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NEW YORK (Dow Jones) - Schwache US-Konjunkturdaten und Sorgen über Fortschritte bei den Verhandlungen zur Eindämmung der europäischen Schuldenkrise haben die Kurse an Wall Street am Montag belastet und für die höchsten Verluste seit zwei Wochen gesorgt. Die deutsche Bundesregierung hatte die Erwartungen im Vorfeld des EU-Gipfels am 23. Oktober deutlich gedämpft. Für den Dow-Jones-Index (DJIA) ging es um 2,1% oder 247 auf 11.397 Punkte nach unten. Der S&P-500-Index verlor 1,9% bzw 24 auf 1.201 Zähler und der Nasdaq-Composite-Index gab 2% oder 53 auf 2.615 Stellen ab. Umgesetzt wurden 0,91 (Freitag: 0,84) Mrd Aktien. Auf 575 (2.526) Tagesgewinner kamen 2.471 (517) -verlierer, während 71 (72) Titel unverändert schlossen.

Die Bundesregierung rechnet laut einem Sprecher beim EU-Treffen der 27 Staats- und Regierungschefs am Sonntag nicht mit dem großen Befreiungsschlag. Bundeskanzlerin Angela Merkel habe darauf verwiesen, dass Hoffnungen, mit einem Paket könne die Schuldenkrise gelöst werden, sich wohl nicht erfüllten, hieß es im Handel. "Es dreht sich alles um Europa. Wenn es zum Schwur darüber kommt, wer was bezahlt, kommen die Verhandlungen nicht voran", fasste Marktstratege Jason Pride von Glenmede die Stimmung unter Anlegern zusammen.

Aber auch die Konjunkturdaten des Berichtstages lieferten keine Kaufimpulse, so enttäuschte der Empire-State-Manufacturing-Index. Er misst die Wirtschaftsaktivität im Verarbeitenden Gewerbe der Region New York und gibt damit erste Hinweise auf die landesweite Entwicklung. Im Oktober verbesserte sich der Stimmungsindikator zwar auf minus 8,48 von minus 8,82 Punkten im September. Ökonomen hatten jedoch einen Stand von minus 4,00 Punkten prognostiziert. Begeisterung entfachte auch die Industrieproduktion der größten Volkswirtschaft der Welt nicht. Sie stieg im September zwar erwartungsgemäß um 0,2% gegenüber dem Vormonat. Dafür wurde die Entwicklung im August nach unten revidiert.

"Das leichte Produktionsplus kann zusammen mit der Vormonatsrevision nur wenig überzeugen", kommentierte ein Volkswirt. Zusammen mit dem Empire-State-Manufacturing-Index blieben Konjunktursorgen bestehen. Diese Ansicht teilten auch Anleger, die alle Werte im DJIA und alle Sektoren im S&P-500 auf Tauchstation schickten. Alcoa führten die Liste der Verlierer im DJIA mit einem Abschlag von 6,6% auf 9,58 USD an. Am breiteren Markt standen in erster Linie Bankentitel unter Druck, für die es im Schnitt um 6,3% nach unten ging. Im DJIA fielen Bank of America vor dem Geschäftsausweis des Unternehmens am Dienstag um 2,6% auf 6,03 USD und J.P. Morgan um 2,7% auf 31,04 USD. Citigroup sanken im Sog trotz deutlich besser als erwartet ausgefallener Geschäftszahlen um 1,7% auf 27,93 USD.

Wells Fargo gaben nach einem leicht unter den Vorhersagen ausgefallenen Geschäftsbericht für das abgelaufene Vierteljahr um 8,4% auf 24,42 USD nach. "In Zeiten wie diesen reicht das für Kursaufschläge einfach nicht", kommentierte ein Börsianer den Datenkranz. Anadarko zogen dagegen um 5,5% auf 74,44 USD an. Der Ölkonzern hat die Streitigkeiten mit BP über die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko beigelegt und zahlt dafür 4 Mrd USD. El Paso sprangen um 24,8% auf 24,45 USD nach oben. Kinder Morgan übernimmt den Pipeline-Betreiber für insgesamt 38 Mrd USD, deren Titel stiegen um 4,8% auf 28,19 USD an.

Sprint Nextel stiegen um 0,7% auf 2,81 USD. Bei dem drittgrößten Mobilfunkanbieter der USA läuft der Absatz der neuesten Generation des "iPhones" von Apple blendend. Am vergangenen Freitag wurden so viele dieser Multifunktionsmobiltelefone (Smartphones) wie noch von keinem anderen Gerät verkauft. Auch Apple hielten sich mit einem Abschlag von "nur" 0,5% auf 419,99 USD recht wacker.

DJG/DJN/flf

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