NEW YORK (Dow Jones)--Wall Street hat am Freitag mit deutlichen Kursverlusten auf die Eskalation der Massenproteste in Ägypten reagiert. In dem nordafrikanischen Land waren Sicherheitskräfte gewaltsam gegen die Demonstranten vorgegangen, die den Rücktritt der Regierung fordern. Daneben dämpften enttäuschende Unternehmensbilanzen und Konjunkturdaten die Stimmung.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) fiel um 1,4% bzw 166 Punkte auf 11.824. Der S&P-500 verlor 1,8% bzw 23 Punkte auf 1.276. Der Nasdaq-Composite büßte 2,5% bzw 68 Punkte auf 2.687 ein. Das Umsatzvolumen stieg auf 1,34 (Donnerstag: 0,99) Mrd Aktien. Auf 484 Kursgewinner kamen 2.533 -verlierer. Unverändert schlossen 85 Titel.

Unter den Konjunkturdaten des Tages belastete vor allem das Bruttoinlandsprodukt den Markt. Im vierten Quartal des vergangenen Jahres war die Wirtschaft der USA weniger stark gewachsen als erwartet. Als positiv werteten Beobachter, dass die Verbraucherausgaben um 4,4% gestiegen waren, spielt doch der private Konsum eine wichtige Rolle in der US-Wirtschaft.

Die Ereignisse in Ägypten weckten Befürchtungen, dass es auch in anderen Ländern der an Erdöl reichen Region zu politischen Unruhen und einer Beeinträchtigung der Ölförderung kommen könnte. Selbst wenn nur der Suezkanal blockiert würde, würde das die Erdölindustrie empfindlich treffen, sagten Beobachter. Von Spekulationen darauf profitierten indessen Aktien von Reedereien. Eine Blockade dieser wichtigen Wasserstraße würde die Tankschiffe zu großen Umwegen zwingen und ihren Besitzern höhere Einnahmen bringen. Frontline stiegen um 7,7% auf 27,12 USD, Overseas Shipholding um 6,1% auf 34,40 USD und General Maritime um 10,3% auf 3,22 USD.

Der Ölpreis legte ebenfalls kräftig zu. Die Aktien der im DJIA gelisteten Ölkonzerne profitierten indessen nicht davon. Chevron verloren 1,5% auf 93,37 USD. Das Quartalsergebnis des Unternehmens hatte die Erwartungen übertroffen, doch enttäuschte der Umsatz. Außerdem habe die Chevron-Aktie im vergangenen halben Jahr deutlich zugelegt, hieß es.

Ford Motor brachen um 13,4% auf 16,27 USD ein, nachdem der Automobilkonzern aufgrund höherer Kosten einen rückläufigen Gewinn gemeldet hatte. Amazon ermäßigten sich um 7,2% auf 171,14 USD. Der Internet-Händler hatte zwar seinen Quartalsgewinn kräftig gesteigert, aber dennoch die Erwartungen der Analysten verfehlt. Zudem enttäuschte der Ausblick.

Microsoft büßten 3,9% auf 37,75 USD ein. Das Unternehmen hatte mit den am Donnerstag vorgelegten Geschäftszahlen die Erwartungen übertroffen, Analysten bemängelten aber, dass Microsoft sich kaum dazu geäußert habe, wie es auf die rasch wachsenden Marktsegmente Smartphones und Tablet-Computer reagieren wird, in denen der Konzern kaum präsent ist. Verizon Communications verbilligten sich um 2,4% auf 35,63 USD. Der Telekommunikationskonzern kauft Terremark Worldwide für 1,4 Mrd USD.

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