Alt 23.08.19, 12:22
Standard Börsianer warten auf Powell-Rede
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FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen halten am Freitagmittag an den kleineren Gewinnen fest. Die Anleger warten auf die Rede von Fed-Chef Jerome Powell in Jackson Hole. "Für Powell wird das heute ein schwieriger Spagat", erwartet Thomas Altmann, Portfoliomanager bei QC Partner. Einerseits werde er die Märkte, die von mindestens zwei weiteren Zinssenkungen in diesem Jahr ausgehen, sicherlich nicht enttäuschen wollen. Andererseits könne er angesichts der konträren Meinungen innerhalb der Fed keine definitiven Zinssenkungen in Aussicht stellen.

Der DAX gewinnt 0,4 Prozent auf 11.790 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,5 Prozent auf 3.389 Zähler. Bundesanleihen stehen tendenziell weiter unter Druck nach falkenhaften Aussagen zweier Mitglieder der US-Notenbank. Auch die besseren europäischen Einkaufsmanagerindizes vom Vortag haben den Anleihen etwas den Wind aus den Segeln genommen. Auf der Devisenseite gibt der Euro vor der Powell-Rede leicht nach auf 1,1060 Dollar.

M&A-Interesse beflügelt Klöckner SE

Der Industriekonzern Thyssenkrupp muss sich neu aufstellen. Um seine Stahlsparte zu stärken, bereitet das Unternehmen einen Zusammenschluss mit dem Stahlhändler Klöckner & Co vor, wie das Handelsblatt unter Berufung auf Konzernkreise berichtet. "Die Story ist nicht neu", so ein Aktienhändler zu dem Handelsblatt-Bericht. Bereits im Juni hatte das Manager-Magazin über einen möglichen Zusammenschluss berichtet.

Ein anderer Händler merkt jedoch an: "Die Story hat sich in der Zwischenzeit weiterentwickelt, so dass sich die Wahrscheinlichkeit eines Zusammengehens erhöht hat." Mit Blick auf den Strategieschwenk und auch auf das niedrige Kurs/Buchwert-Verhältnis bei Klöckner ergebe eine solche Überlegung Sinn. Die Aktien von Klöckner sind auf der anderen Seite bei den Short-Sellern sehr beliebt, auch von dieser Seite könnte Kaufinteresse an den Markt kommen. Klöckner legen um 7,3 Prozent zu, Thyssenkrupp notieren 1,2 Prozent im Plus.

Nachdem die Aktie der Lufthansa seit Jahresbeginn rund 30 Prozent verloren hat, geht es für sie am Freitag um 2,4 Prozent nach oben. An der Börse wird auf einen Bericht im Manager Magazin verwiesen. Dort heißt es unter Berufung auf informierte Kreise, dass die Fluggesellschaft auf absehbare Zeit ein EBIT von drei Milliarden Euro und mehr anstrebe. Ein Händler verweist darauf, dass der Konsens der Analysten momentan für 2020 von 2,4 Milliarden Euro ausgehe.

Die Anhebung des Salesforce-Ausblicks wird an der Börse leicht positiv für SAP gewertet. Aufgrund der andauernd hohen Investitionen in die digitale Transformation ist das US-Unternehmen beim Umsatz optimistisch. Dies hilft dem gesamten europäischen Technologiesektor, der am Donnerstag im späten Handel ins Minus gerutscht war und mit durchschnittlichen Kursgewinnen von 0,9 Prozent in Europa mit an der Spitze liegt. SAP legen um 0,7 Prozent zu.

Commerzbank will angeblich weitere Stellen abbauen

Bei der Commerzbank bahnt sich einem Zeitungsbericht zufolge ein weiterer Stellenabbau an. Es sei mit dem Abbau von 1.800 bis 2.500 Stellen zu rechnen, berichtet die Börsen-Zeitung unter Berufung auf Kreise des Instituts. Ein Sprecher der Commerzbank wollte den Bericht auf Anfrage von Dow Jones Newswires nicht kommentieren. Commerzbank reagieren kaum und notieren 0,3 Prozent fester. Nach Zahlen geht es für MBB um 7,1 Prozent nach oben - beim Ausblick wird das Unternehmen infolge des Zukaufs von Vorwerk etwas zuversichtlicher.

In der Schweiz verliert die Aktie von U-Blox 8,5 Prozent. Die Geschäftszahlen zum ersten Halbjahr haben enttäuscht, für das Jahr werden die Schweizer vorsichtiger. Mit 191 Millionen Franken lag der Umsatz bis Ende Juni allerdings 9 Prozent unterhalb der Markterwartung. Für die Analysten von Vontobel ist die Profitabilität deutlich zurückgekommen. Das EBIT halbierte sich nahezu und verfehlte die Schätzung der Analysten um 36 Prozent. Für das Gesamtjahr fährt das Unternehmen in der Folge die Ziele deutlich zurück.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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August 23, 2019 06:27 ET (10:27 GMT)

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