Alt 20.08.19, 19:22
Standard Erneut gute Stimmung dank Zinssenkungsfantasie
Beitrag gelesen: 318 x 

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Auch am Dienstag haben an den Börsen in Ostasien und Australien die positiven Vorzeichen überwogen. Im Vergleich zum Vortag fielen die Gewinne aber meist bescheiden aus. Gestützt wurde die Stimmung von einer kleinen Zinssenkung der chinesischen Zentralbank (PBoC) und der Entspannung im Streit zwischen USA und China um den Telekomausrüster Huawei. Auch die Aussicht auf ein Konjunkturpaket in Deutschland habe zum positiven Sentiment beigetragen, hieß es. Wegen der bevorstehenden Konferenz der US-Notenbank in Jackson Hole hätten sich die Investoren aber nicht mehr allzu weit aus dem Fenster gelehnt.

Bereits am Montag hatte eine geldpolitische Lockerung der PBoC den Aktienmärkten der Region kräftig Auftrieb gegeben. Die People's Bank of China (PBoC) hat ihren Zinsmechanismus dahingehend reformiert, dass die bestehenden Referenzzinssätze für die von Banken erhobenen Kreditkosten durch die neue sogenannte Loan Prime Rate (LPR) ersetzt werden.

Am Dienstag hat die PBoC nun die einjährige LPR auf 4,25 von 4,31 Prozent gesenkt. Damit liegt sie 10 Basispunkte unter dem einjährigen Lombardsatz. Die fünfjährige LPR wurde auf 4,85 von 4,90 Prozent zurückgenommen.

Nach Kursgewinnen von 2 Prozent und mehr am Montag zeigten sich die Börsen in Schanghai und Hongkong am Dienstag knapp behauptet. In Tokio stieg der Nikkei-225-Index um 0,6 Prozent auf 20.677 Punkte. Der südkoreanische Leitindex Kospi gewann 1,1 Prozent.

Technologiewerte in der Region profitierten davon, dass die US-Regierung geplante Sanktionen gegen den chinesischen Telekomausrüster Huawei um weitere drei Monaten verschoben hat. US-Handelsminister Wilbur Ross hatte dies am Montag mit der Abhängigkeit einiger US-Unternehmen von Huawei begründet. Die Regierung in Washington sieht in Huawei ein Risiko für die nationale Sicherheit und wirft dem Unternehmen Sabotage und Spionage für die chinesische Regierung vor.

Die Entspannung im Streit um die Huawei-Sanktionen konnte derweil die chinesische Währung nicht stützen, wie die Commerzbank anmerkte. Die PBoC hatte den Yuan erneut niedriger gefixt bei 7,0454 je US-Dollar nach 7,0365 am Montag. Daraufhin näherte sich der Dollar zeitweise der Marke von 7,0650 Yuan. "Vor dem Hintergrund der Handelsspannungen halten die chinesischen Währungshüter eine Währungsabwertung scheinbar für eine schlagkräftigere Waffe", lautete der Kommentar der Commerzbank hierzu.

Zinssenkungsspekulation stützt australische Börse

In Sydney ging es mit den Kursen im Schnitt um 1,2 Prozent aufwärts, nachdem aus dem Protokoll der jüngsten Sitzung der Reserve Bank of Australia hervorgegangen war, dass die Notenbanker nötigenfalls eine weitere Zinssenkung vornehmen würden.

Daneben mussten in Sydney Geschäftszahlen einiger heimischer Unternehmen verarbeitet werden. BHP hinkten dem Markt hinterher mit einem Plus von 0,1 Prozent. Die Zahlen des Bergbaukonzerns zum Geschäftsjahr 2018/19 haben die Erwartungen verfehlt, wie die Analysten von RBC Capital Markets sagten. Grund seien höhere Kosten. Dagegen übertrafen die Zahlen von Oil Search die Erwartungen der RBC. Die Aktien rückten um 1,1 Prozent vor. Positiv wurden auch die Zahlen von Sonic Healthcare aufgenommen; die Aktie stieg um 3,1 Prozent.

In Tokio gewannen Sony 1,2 Prozent. Am Montagabend hatte die Konzerntochter Sony Interactive Entertainment den Kauf von Insomniac Games bekanntgegeben. Das US-Unternehmen Insomniac Games entwickelt Spiele für die Playstation von Sony. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/cln/apo

(END) Dow Jones Newswires

August 20, 2019 03:56 ET (07:56 GMT)

Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 21:24 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]