Alt 14.08.19, 18:44
Standard Rezessionsängste schicken DAX in den Keller
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FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt ist am Mittwoch abverkauft worden. Der DAX brach um 2,2 Prozent auf 11.493 Punkte ein. Sehr schwache Daten zur Industrieproduktion aus China lösten Rezessionsängste aus genauso wie Zahlen aus Deutschland. Die hiesige Wirtschaft schrumpfte im zweiten Quartal um 0,1 Prozent. Die Anleger flohen in die vermeintlich sicheren Anleihemärkte: Der Bund-Future markierte ein neues Allzeithoch. Die US-Zinskurve sendet derweil Rezessionssignale aus.

Verkauft wurden zyklische Titel wie Autos, Stahl und Techaktien. Thyssenkrupp fielen 4,2 Prozent, Salzgitter 9 Prozent, BMW 2,4 Prozent, Daimler 3,1 Prozent, Deutsche Bank 5,2 Prozent oder Infineon 5,5 Prozent und Wirecard 2,4 Prozent.

Gegen den Trend legten RWE 0,6 Prozent zu. Der Versorger hat seinen Gewinn im ersten Halbjahr wegen außerordentlicher Zuwächse beim Energiehandel deutlich gesteigert. Das Essener Unternehmen, das vor einem grundlegenden Umbau seiner Geschäftsfelder steht, bekräftigte angesichts der guten Geschäftszahlen sowohl seinen Ausblick als auch sein Dividendenversprechen für 2019. Die defensive Beiersdorf-Aktie schaffte ein Plus von 0,4 Prozent.

Unternehmenszahlen aus der zweiten Reihe

Unternehmenszahlen gab es vor allem aus der zweiten Reihe. Trotz einer Prognoseanhebung brachen Evotec um 14,9 Prozent ein - hier dürften Gewinnmitnahmen eine Rolle gespielt haben. Cancom zogen dagegen um 3,2 Prozent an. Das IT-Unternehmen hat nach einer, wie es sagte, "äußerst positiven Geschäftsentwicklung" im zweiten Quartal die Prognose angehoben. Umsatz, EBIT und EBITDA dürften nun "sehr deutlich" steigen, so das Unternehmen.

Nach Zahlen verloren Leoni 7,6 Prozent. Im Blick stand indes die Liquiditätslage des Unternehmens. Das Unternehmen hält die Wahrscheinlichkeit einer Kapitalerhöhung für "nicht sehr hoch". Das Unternehmen ist zuversichtlich, im zweiten Halbjahr genügend Liquidität zu besitzen. Die Aktie wurde dennoch verkauft. Jenoptik markierten ein neues Jahrestief - die Aktie verlor 9,8 Prozent.

Nordex haussieren

"Nordex hat den Ausblick bestätigt, das ist eine gute Botschaft", sagte ein Marktteilnehmer. Während Wettbewerber enttäuschende Geschäftszahlen geliefert hatten, überraschte Nordex auf der positiven Seite. Die Titel haussierten um 12,6 Prozent an. Bilfinger verloren nach Zahlen 12,6 Prozent. Diese fielen im Rahmen der Erwartungen aus, allerdings störten sich einige Anleger an einem schwächeren Cashflow.

Hamburger Hafen stiegen nach Zahlen um 1,9 Prozent. Umsatz und Gewinn sind im ersten Halbjahr wie erwartet deutlich gewachsen. Die Prognosen für das Gesamtjahr sollen nun "sicher" erreicht werden. Für Ado ging es nach dem Geschäftsausweis um 0,1 Prozent nach oben, Demire gewannen nach Zahlen 2,1 Prozent.

Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 106,0 (Vortag: 116,6 ) Millionen Aktien im Wert von rund 3,81 (Vortag: 4,27) Milliarden Euro. Es gab 3 Kursgewinner und 27 -verlierer.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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August 14, 2019 11:51 ET (15:51 GMT)

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