Alt 14.08.19, 09:13
Standard Trump-Volte macht Anleger wieder zuversichtlicher
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Der Rückzieher der USA bei den für September angekündigten zusätzlichen Zöllen auf Importe aus China hat am Mittwoch die Anleger an den ostasiatischen Aktienmärkten wieder etwas mutiger agieren lassen. Sie schlossen sich aber nur teils den festen Vorgaben der Wall Street an. Die Zölle sollen nun später, erst im Dezember erhoben werden, auf Produkte wie Handys, Spielzeug oder auch Schuhe - unter anderem aus Rücksicht auf das US-Weihnachtsgeschäft.

Außerdem sagte der chinesische Vizepremier, dass es in zwei Wochen wieder Gespräche zwischen beiden Seiten geben soll. Jüngst hatte es von Trump noch geheißen, dass ein Treffen im September möglicherweise gar nicht stattfinden werde.

Für Entspannung im Handelsstreit sorgte auch, dass der Yuan erstmals seit Tagen von der chinesischen Notenbank wieder höher gefixt wurde zum Dollar, wenn auch nur marginal. Der Yuan hatte am Vortag bereits deutlich aufgewertet, nachdem die Verschiebung der Strafzölle bekannt geworden war. Zuletzt kostete der Dollar 7,0281 Offshore-Yuan, verglichen mit jüngsten Hochs um 7,1060.

An den Börsen der Region ging es zwar durchweg nach oben, aber nicht so deutlich wie in den USA. Der Nikkei-Index in Tokio legte mit 1,0 Prozent am stärksten zu auf 20.655 Punkte. Er profitierte auch von Rückenwind von der Devisenseite, denn der Yen, in Krisenzeiten als sicherer Hafen immer wieder gesucht, hat mit der Entspannung im Handelsstreit deutlich abgewertet. Der Dollar kostete zuletzt 106,42 Yen, verglichen mit rund 105,50 zur gleichen Zeit am Dienstag.

Stimmungsdämpfer aus China

Mutiger agierten die Anleger auch deshalb, weil sich in Hongkong nach den zweitägigen Protesten und gewaltsamen Zusammenstößen mit der Polizei die regierungskritischen Demonstranten vom Hongkonger Flughafen zurückgezogen haben. Der Flugbetrieb auf dem Hongkonger Flughafen läuft wieder weitgehend normal. Gleichzeitig werden von vielen Seiten Forderungen an beide Seiten immer dringlicher, sich besonnen zu verhalten.

Konjunkturseitig gab es gute Daten aus Japan. Dort sind die Maschinenbauaufträge wider Erwarten gestiegen und das auch noch deutlich. Sie gelten aber als notorisch sehr volatil. In China ist dagegen die Industrieproduktion im Juli weniger stark gestiegen als prognostiziert. Dieser konjunkturelle Dämpfer wurde von einigen Analysten als Grund genannt, warum die Aktienkurse in der Region nicht positiver auf die jüngste Entwicklung im Handelsstreit reagierten.

Apple-Zulieferer gesucht

An den Börsen waren unter anderem Papiere von Apple-Zulieferern stärker gesucht, nachdem an der Wall Street die Apple-Aktie auf die Strafzollverschiebung sehr positiv reagiert hatte. Außerdem hat sich nach einer Analyse von Regierungsdaten durch die UBS die iPhone-Nachfrage in China im Juli erstmals seit zwei Jahren wieder verbessert.

In Hongkong lagen im Späthandel Sunny Optical und AAC rund 10 bzw knapp 3 Prozent höher. Largan profitierten allerdings auch von einer Hochstufung durch Jefferies auf "Kaufen" von zuvor "Reduzieren". In Taiwan gewannen Largan über 3 Prozent. In Seoul zogen Samsung Electronics um 1,6 und SK Hynix um 3,2 Prozent an.

Die Kurse der chinesischen Fluglinien erholten sich überdurchschnittlich. China Eastern gewannen 4 Prozent, Air China gut 3 Prozent. Cathay Pacific erholten sich um etwa Prozent.

In Sydney profitierten Aktien aus dem Roshtoffsektor von den wieder auflebenden Hoffnungen auf eine Beilegung des Handelsstreits, auch weil in China die Eisenerzpreise wieder zulegten. Rio Tinto und Fortescue verteuerten sich um 2,5 bzw 4,7 Prozent, BHP legten um 1,1 Prozent zu. Nach Vorlage guter Geschäftszahlen legte die Pharmaaktie CSL um 6,6 Prozent zu. Gebremst wurde der Leitindex in Sydney von Dividendenabschlägen. So schlossen Commonwealth Bank of Australia 3,6 und Suncorp Group 2,4 Prozent im Minus.

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August 14, 2019 03:34 ET (07:34 GMT)

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