Alt 13.08.19, 12:55
Standard ZEW drückt DAX auf 4-Monats-Tief - Gold glänzt
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FRANKFURT (Dow Jones)--Schwache Konjunkturindikatoren aus Deutschland setzen die europäischen Aktienmärkte am Dienstagmittag weiter unter Druck. Der Euro-Stoxx-50 fällt um 0,6 Prozent auf 3.305 Punkte. Der DAX gibt um 0,9 Prozent auf 11.573 Punkte nach, mit 11.546 Punkten notierte er zeitweise so niedrig wie seit Ende März nicht mehr. Gewinner ist der Goldpreis: Im Euro notiert die Feinunze mit 1.365 nur noch 20 Euro unter dem Allzeit-Hoch vom Oktober 2012, und auch in Dollar legt sie weiter zu. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen fällt auf minus 0,609 Prozent.

"Die Konjunkturerwartungen enttäuschen erneut", heißt es aus dem Hause der Helaba mit Blick auf den ZEW-Index. Der Index der Konjunkturerwartungen beläuft sich im August auf minus 44,1, die Konsensschätzung hatte bei minus 30,0 gelegen. Nun werde auch der ifo-Geschäftsklima-Index vermutlich weiter fallen. Die schwachen ZEW-Zahlen verstärkten nun aber auch die Spekulationen auf eine Zinssenkung seitens der Europäischen Zentralbank in der kommenden Woche.

Der DAX ist nun wieder unter die 200-Tage-Linie bei 11.647 Punkten gefallen. Sollte der Rutsch nachhaltig sein, könnten langfristige Investoren das als Verkaufssignal auffassen, wird am Markt gewarnt.

Impulse könnten am Dienstag noch aus Italien kommen. Dort werden die Beratungen über ein Misstrauensvotum gegen die Regierung Conte fortgesetzt. Dieses könnte am 20. August stattfinden.

Henkel, Ceconomy und New Work nach Zahlen schwach - Hellofresh fest

Die Nachläufer der Berichtssaison setzen derweil an den Gesamtmärkten kaum noch Akzente. Die Henkel-Aktie reagiert mit deutlichen Abschlägen von 6,7 Prozent auf schwächere Geschäftszahlen. Die Senkung des Umsatzwachstums ist nach Einschätzung aus dem Handel bereits erwartet worden, wenn auch vielleicht erst zu einem späteren Zeitpunkt des Jahres. Mit Verlusten von 4 Prozent hält sich die Lufthansa-Aktie kaum besser. Thyssenkrupp setzen die jüngste Talfahrt fort und verlieren weitere 3,2 Prozent.

Veröffentlicht werden vor allem Geschäftszahlen von Unternehmen aus der zweiten Reihe. Die der Aareal Bank werden im Handel als solide eingestuft. Die Aktie verliert in einem schwachen Branchenumfeld dennoch 1,7 Prozent. Mit Blick auf Deutsche Wohnen (minus 2,6 Prozent) ist von einer Punktlandung die Rede. EBITDA, Aufwertung des Portfolios sowie Betriebsgewinn FFO hätten die Schätzungen getroffen.

Nach schwachen Geschäftszahlen geben Ceconomy um 11,5 Prozent nach. Baader Helvea spricht von enttäuschenden Umsätzen und einem schwachen Ergebnismomentum. New Work (Xing) brechen um 14,6 Prozent ein. Hier hätten einige Marktteilnehmer mit einem stärkerem Wachstum gerechnet, heißt es im Handel. Gegen den Trend steigen dagegen Hellofresh kräftig um 8,1 Prozent - im Handel ist von einer beeindruckenden Marge die Rede.

Voltabox mit Kurshalbierung

Mit Voltabox (minus 51 Prozent) hat ein weiterer Automobilzulieferer die Gewinnprognose gekappt. Der Batteriehersteller senkte die Umsatz- und Ertragsprognose für das laufende Geschäftsjahr drastisch, was auch die Muttergesellschaft Paragon (minus 37,5 Prozent) zu einem entsprechenden Schritt zwingt. Nach guten Geschäftszahlen geht es für Eckert & Ziegler um 3 Prozent nach oben.

Scout24 reagieren auf ihre Geschäftszahlen mit einem Plus von 0,6 Prozent. Leicht positiv dürfte aufgenommen werden, dass Scout24 nun für Autoscout24, wie von Großaktionär Elliot gefordert, die strategischen Alternativen prüfe. Nicht überzeugen kann Sixt mit den Geschäftszahlen - die Aktie verliert 1,6 Prozent.

Wienerberger fallen nach ihren Zahlen um 2,7 Prozent. Die Österreicher haben die Spanne für das bereinigte EBITDA auf 570 bis 580 Millionen Euro für das Gesamtjahr von zuvor 560 bis 580 Millionen eingeengt. Allerdings liegt die Davy-Schätzung bereits bei 581 Millionen Euro. Manz geben um 6,7 Prozent nach - der Maschinenbauer hat die Umsatzprognose gesenkt.

Zeal Networks verlieren 6,6 Prozent. "Das Unternehmen bekommt das Problem nicht in den Griff", so ein Marktteilnehmer. Einmal mehr hat der Millionengewinn eines Kunden bei MyLotto24 dazu geführt, dass das Unternehmen die Prognose drastisch senken musste.

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August 13, 2019 07:01 ET (11:01 GMT)

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