Alt 13.08.19, 11:44
Standard Schwach - Proteste machen Hongkong zum Tagesverlierer
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Schlechte Stimmung an den Börsen in Ostasien: Auf breiter Front sind die Aktienkurse am Dienstag gefallen, weil zum dominierenden Belastungsfaktor, dem US-chinesischen Handelsstreit, nun noch die Unruhen in Hongkong hinzugekommen sind. Diese tangieren zunehmend auch das Wirtschaftsleben. Auch der sich abzeichnende überraschende Regierungswechsel in Argentinien beunruhigt wie schon in den USA die Anleger. Dazu hat sich der Handelsstreit zwischen Japan und Südkorea verschärft, nachdem nun Südkorea seinerseits Japan in der Bedeutung als Handelspartner abgewertet hat.

In dieser Gemengelage und außerdem belastet von schwachen Vorgaben der US-Börsen bevorzugten die Anleger sichere Häfen wie Anleihen oder Gold. Der Goldpreis lag zuletzt rund 11 Dollar höher bei 1.522 Dollar.

Der Nikkei-Index in Tokio verlor 1,1 Prozent auf 20.455 Punkte, nachdem in Japan am Montag wegen eines Feiertags nicht gehandelt worden war. Hier kam als Belastungsfaktor zusätzlich der Yen ins Spiel, der traditionell als sicherer Hafen gesucht war. Zuletzt kostete der Dollar 105,32 Yen, verglichen mit 106 Yen zum Handelende am Freitag in Tokio. Vor zwei Wochen lag der Kurs noch bei 109 Yen.

Größter Verlierer war Hongkong. Im Späthandel wies der HSI ein Minus von 1,9 Prozent auf, das dritte in Folge. In Schanghai ging es um 0,6 Prozent zurück. In Seoul verlor das Marktbarometer 0,9 Prozent, während sich Sydney mit minus 0,3 Prozent noch am besten schlug.

Cathay Pacific erneut mit hohem Tagesverlust

Die Proteste in Hongkong hatten zuletzt dazu geführt, dass der Flugverkehr aus der Stadt komplett eingestellt wurde. Am Dienstag lief er zwar wieder an, allerdings wird er weiter behindert von Protesten. Selbst nach zehn Wochen flauten die Kundgebungen gegen die Regierung und gegen die Einmischung Chinas in die Belange Hongkongs nicht ab, betonten Marktbeobachter. Für Beunruhigung und Spekulationen über ein härteres Vorgehen oder gar Interventionen seitens China sorge, dass die Proteste von Peking offiziell als "Terrorismus" bezeichnet worden seien.

Derweil hat China den Yuan erneut abgewertet, aber abermals nicht so stark, wie dies laut Analysten zu erwarten gewesen wäre angesichts der Entwicklung des Yuan-Kurses. Gleichwohl schürt dies weiter den US-chinesischen Handelskonflikt wie auch Sorgen vor Abwertungswettläufen. Der Onshore-Yuan büßte seine Erholungsgewinne zum Dollar vom Vortag wieder ein.

Unter den Einzelwerten wurden in Hongkong vor allem Immobilienaktien verkauft. Daneben standen auch die Kurse von Kasinobetreibern unter Druck. Für Cathay Pacific ging es wie bereits am Vortag um über 4 Prozent abwärts. Auch andere Aktien aus dem Flugliniensektor standen weiter unter Druck. China Eastern büßten 2,7 Prozent ein. Bei Cathay Pacific drückte weiter die Forderung aus Peking auf den Kurs, Mitarbeiter zu entlassen, die sich an den Protesten beteiligt hätten.

In Tokio sackten Renesas Electronics um 6,9 Prozent ab nach einer Abstufung durch Nomura.

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August 13, 2019 03:35 ET (07:35 GMT)

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