Alt 12.08.19, 09:55
Standard Schanghai nach Schlussrally kräftig erholt
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SCHANGHAI (Dow Jones)--Nach der holprigen, vornehmlich von Verlusten dominierten Vorwoche, hat sich am Montag an den asiatischen Börsen eine moderate Aufwärtstendenz durchgesetzt. Händler sprachen von einem von Vorsicht und Zurückhaltung geprägten Geschäft angesichts des wieder stärker in den Vordergrund gerückten Handelsstreits zwischen den USA und China. Am Freitag hatte US-Präsident Donald Trump gesagt, er sei derzeit für einen Deal noch nicht bereit und ein weiteres Verhandlungstreffen im September könne möglicherweise abgesagt werden.

Das Geschäft war ausgedünnt, weil an den Börsenplätzen in Japan, Singapur, Malaysia, Philippinen, Thailand und Indien feiertagsbedingt nicht gehandelt wurde. In Schanghai legte das Marktbarometer nach einer Schlussrally um 1,5 Prozent zu, in Hongkong tendierte der HSI im Späthandel gut behauptet. Der Kospi in Seoul stieg um 0,2 Prozent, während die Kurse in Sydney im Durchschnitt gut behauptet schlossen.

Allenfalls für leichte Entspannung sorgte, dass China den Yuan zwar weiter minimal abwertete, aber nicht so stark, wie am Markt befürchtet. Der neue Mittelkurs liegt nun bei 7,0211 Yuan je Dollar. Der Onshore-Kurs lag zuletzt minimal höher als am Freitag, der freie handelbare Offshore-Yuan wertete dagegen minimal auf.

Die Experten von Goldman Sachs warnten derweil, dass der Handelsstreit größere Auswirkungen auf die US-Wirtschaft haben dürften und senkten ihre Wachstumsprognose. Zugleich rechnen sie nicht mit einer Einigung vor der Präsidentschaftswahl 2020 in den USA. Aus dem gleichen Grund hat die UBS ihre Wachstumsprognose 2019 für China auf 6,1 von 6,2 Prozent minimal gesenkt. Dabei gehen die Experten davon aus, dass es zu keiner Einigung kommen wird, aber auch zu keiner weiteren Eskalation. Allerdings dürfte Peking seine Geldpolitik lockern und auch den Yuan streng kontrolliert weiter abwerten.

Cathay Pacific auf Zehnjahrestief

Unter Druck stand in Hongkong die Aktie von Cathay Pacific. Sie verlor im Späthandel 4,4 Prozent auf ein Zehnjahrestief. Hintergrund ist, dass China von der Fluggesellschaft gefordert hat, Mitarbeiter nicht in den chinesischen Luftraum zu lassen, die sich an den "illegalen" Protesten gegen China in Hongkong beteiligt hätten. Dies betreffe nicht nur Flüge nach China, sondern auch solche nach Europa, stellten dazu die Analysten von Jefferies mit Blick auf den Flugbetrieb bei Cathay Pacific fest.

Stark unter Druck standen mit minus 5,1 Prozent auch Swire Pacific. Die anhaltenden Proteste in Hongkong dürften die Geschäfte des in diversen Bereichen in Hongkong tätigen Konglomerats negativ beeinträchtigen, hieß es dazu.

Zu den Verlieren gehörten auch Immobilienaktien wie Hang Lung Properties oder Henderson Land Development mit Einbußen von 0,8 bzw 1,3 Prozent. Hier belastete auch, dass China Evergrande seine Gewinnerwartung halbiert hat. Die Aktie lag zuletzt 1,3 Prozent im Minus.

Fosun Tourism lagen 1,8 Prozent zurück. Wie das mit Schwierigkeiten kämpfende britische Touristikunternehmen Thomas Cook mitteilte, dem Fosun bereits mit einer Finanzspritze von 750 Millionen Pfund zur Seite gesprungen ist, ist man in Gesprächen über weitere 150 Millionen.

In Seoul profitierten Samsung Electronics von einer positiven Analystenstudie und einer bestätigten Kaufempfehlung der Citigroup. Darin heißt es, dass Samsung trotz des Handelsstreits zwischen Südkorea und Japan der weltweit dominierende Chiphersteller bleiben werde. Samsung gewannen 1,5 Prozent und stützten als Schwergewicht damit auch den Gesamtmarkt.

In Sydney schnellte der Kurs des Elektronikeinzelhändlers JB Hi-FI nach gut ausgefallenen Geschäftszahlen um 10 Prozent nach oben. Stärkere Kursverluste verzeichneten im Rohstoffsektor Rio Tinto, Fortescue und Newcrest mit Einbußen von 2,8 bis 4 Prozent.

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August 12, 2019 03:39 ET (07:39 GMT)

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