Alt 09.08.19, 09:55
Standard Börsen in China gegen den Trend mit Abgaben
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die asiatischen Börsen haben den positiven Schwung der Wall Street am Freitag nicht aufgenommen. Zwar zeigte sich eine Mehrheit der Länderbörsen im Plus, doch reichten die Aufschläge nicht an die der US-Börsen des Vortages heran. Zudem präsentierten sich die chinesischen Handelsplätze mit Abgaben. Gebremst bzw. belastet wurden die Aktienkurse in Asien von einem Bericht, dem zufolge die US-Regierung eine Entscheidung über Lizenzen für amerikanische Unternehmen zur Wiederaufnahme der Geschäfte mit Huawei zurückhalte. Damit rücke der Handelsstreit zwischen den USA und China wieder in den Fokus, hieß es im Handel.

China schien an einer Entspannung des Konflikts offenbar nicht gelegen zu sein. Die chinesische Notenbank stellte den Wechselkurs des Dollar zum Renminbi erneut über der Schlüsselmarke von 7 Yuan fest. Der Greenback darf damit im Tageshandel um die Marke von 7,0136 Yuan pendeln. Dieser Wert lag über den Markterwartungen. Kritiker wie US-Präsident Donald Trump werfen China angesichts der Abwertung der eigenen Währung Wechselkursmanipulationen vor. Allerdings kündigten offizielle Stellen in China an, den Renminbi "nicht signifikant fallen zu lassen."

Mit den neuen Schlagzeilen um China fiel der Schanghai-Composite um 0,7 Prozent, der Shenzhen-Composite gar um 1,3 Prozent. Der HSI in Hongkong drehte 0,5 Prozent ins Minus. Die Verbraucherpreise hatten in China im Juli etwas deutlicher angezogen als erwartet und erreichten ein 17-Monatshoch, während die Erzeugerpreise deutlicher als vorausgesagt sanken. Im Handel deutet man die gesunkenen Erzeugerpreise als klare Konsequenz des Handelskonflikts. Denn offensichtlich müssten chinesische Unternehmen immer höhere Rabatte einräumen, um ihre Produkte international loszuschlagen, hieß es.

Daten kamen auch aus Japan: Die japanische Wirtschaft war im zweiten Quartal annualisiert um 1,8 Prozent gewachsen und damit stärker als von Analysten mit nur 0,4 Prozent erwartet. Beflügelt wurde die Konjunktur von zusätzlichen Einkäufen der Verbraucher kurz vor einer Erhöhung der Mehrwertsteuer und von der zehntägigen Feier anlässlich des kaiserlichen Thronwechsels. Im ersten Quartal war die japanische Wirtschaft allerdings mit 2,8 Prozent noch schneller gewachsen. Der Nikkei-225 legte um 0,4 Prozent auf 20.685 Punkte zu. Gestützt wurde der japanische Aktienmarkt von Titel aus den Bereichen Konsum und Telekommunikation. Am Montag bleibt die Börse in Tokio aufgrund eines Feiertages geschlossen.

Kospi führt Gewinnertableau an

In Südkorea, wo der Kospi um 0,9 Prozent stieg, stützte die Hoffnung, dass der Handelskonflikt zwischen Japan und Südkorea nicht eskalieren wird. Aber auch die Aussagen aus China, den Renminbi nicht zu deutlich abzuwerten, beflügelte das Sentiment. In Südkorea führten Technologie- und Automobilwerte die Liste der Gewinner an. Samsung Electronics zogen um 1,2 Prozent an, Hyundai Motor und Hyundai Mobis im Automobil-Sektor um 1,9 bzw. 3,0 Prozent.

Der australische S&P/ASX-200 legte um 0,3 Prozent zu. Der australische Notenbankgouverneur Philip Lowe mahnte bei einer Parlamentsanhörung erneut höhere Regierungsausgaben zur Stützung der Konjunktur an. Zinssenkungen allein stellten kein Allheilmittel zur Überwindung der negativen Konjunkturfolgen im Zusammenhang mit den Handelskonflikten dar, so Lowe.

Unter den Einzelwerten schossen Shiseido um 8,1 Prozent in Tokio nach oben. Der Kosmetikkonzern hatte positive Geschäftszahlen vorgelegt. Der Gewinn zog dank guter Geschäfte in China an. Zudem erhöhte der Konzern seinen Ausblick.

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August 09, 2019 04:18 ET (08:18 GMT)

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