Alt 08.08.19, 09:36
Standard Positive Schlagzeilen aus China stützen Aktienmärkte
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Sorgen um einen von China losgetretenen Abwertungswettlauf der asiatischen Währungen sind am Donnerstag etwas zurückgegangen. In der Folge legten die Aktienkurse an den Börsen der Region überwiegend zu. Die chinesische Notenbank hatte den Renminbi etwas höher gestellt als vom Markt befürchtet. Gleichwohl wurde der Referenzkurs des US-Dollar mit 7,0039 Yuan wieder über der psychologisch wichtigen Marke von 7 festgestellt. Der Referenzkurs des Renminbi war damit der niedrigste seit 2008. Da Devisenhändler mit einem noch tieferen Referenzkurs gerechnet hatten, interpretierten Aktienhändler, dass es China nicht auf einen Währungskrieg anlege. Am Montag hatte eine massive Abwertung des Renminbi die globalen Aktienmärkte auf Talfahrt geschickt.

Dass der Renminbi-Wechselkurs überhaupt tiefer gestellt wurde, mochte angesichts guter Handelsdaten in China verwundern. Gleichwohl kamen diese an den Börsen gut an. Denn sie zeigten, dass der Handel trotz des Disputs mit den USA florierte und die Nachfrage nicht nennenswert zurückging. Denn China hatte im Juli unerwartet mehr Waren ins Ausland exportiert. Die Exporte erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,3 Prozent, nachdem sie im Juni noch um 1,3 Prozent gefallen waren. Analysten hatten dagegen für Juli mit einem erneuten Rückgang um 2 Prozent gerechnet. Die Importe schrumpften allerdings weiter um 5,6 Prozent, nachdem sie im Juni um 7,3 Prozent zurückgegangen waren. Der Handelsbilanzüberschuss fiel damit deutlich höher als gedacht aus. "Die Angst um den Handel ist nach wie vor hoch und wirkt sich auf die Aktienkurse aus", wollte Marktstratege Alfonso Esparza von Oanda aber keine Entwarnung geben.

Singapur gegen den Trend im Minus

Der Schanghai-Composite stieg mit den positiven Schlagzeilen aus der Volksrepublik um 0,9 Prozent, der Shenzhen-Composite um 1,0 Prozent und der HSI in Hongkong um 0,7 Prozent. Der Kospi in Seoul kletterte um 0,6 Prozent und der Nikkei-225 in Tokio um 0,4 Prozent. In Tokio stützte zudem der sich erholende US-Dollar, der die Wettbewerbsfähigkeit der japanischen Exportwirtschaft verbesserte. Der Greenback stieg auf 106,15 Yen nach Wechselkursen um 105,60 Yen im Vortagestief. Im Finanzsektor verloren Dai-ichi Life 1,9 und Sumitomo Mitsui Trust 1,3 Prozent. Anleger rechneten mit weiteren Zinssenkungen in der Region, diese belasteten das Kerngeschäft der Sektorunternehmen, hieß es. Gestützt wurde der japanische Aktienmarkt von Elektronik- und Konsumwerten.

In Singapur teilte man den Optimismus der Region nicht, die lokale Börse präsentierte sich mit Abgaben von 0,4 Prozent. Der Stadtstaat mit seinem großen Hafen ist extrem abhängig von den Handelsströmen. Der Handelsstreit zwischen den USA und China, aber auch jener zwischen Japan und Südkorea sowie der auch auf wirtschaftlicher Ebene ausgetragene Konflikt zwischen Indien und Pakistan wegen der indischen Provinz Kaschmir, deren Sonderstatus von Indien entzogen wurde, belasteten die Börse des Stadtstaates.

In Indien stiegen die Kurse mit 0,3 Prozent etwas gemächlicher, nachdem die indische Zentralbank am Vortag dem Beispiel Neuseelands gefolgt war und die Zinsen etwas deutlicher als erwartet gesenkt hatte. Ein weiterer Zinsschritt wird für das laufende Jahr erwartet, so Analysten. Unter den Einzelwerten büßten Tata Steel in Indien 3,3 Prozent ein. Der Stahlkonzern verbuchte einen 64-prozentigen Gewinneinbruch im ersten Quartal. Die Citigroup riet zum Verkauf der Aktie und senkte ihr Kursziel deutlich.

Dongfeng Motor Group sprangen dagegen in Hongkong um 7,5 Prozent nach oben. Laut Berichten prüft der Automobilkonzern den Verkauf seiner Peugeot-Anteile. Ein Ausstieg bei den Franzosen könnte vorteilhaft sein, denn die Partnerschaft mit PSA war von Verlusten geprägt. Denn der Absatz von Peugeot in China fiel zuletzt eher mau aus.

In Wellington in Neuseeland schossen Kathmandu um 16,2 Prozent in die Höhe. Der Outdoor-Einzelhändler lieferte einen äußerst rosigen Ausblick auf das Geschäftsjahr.

Die Ölpreise legten indes deutlich zu, nachdem sie am Vortag mit einem US-Lageraufbau auf Mehrmonatstiefs gesunken waren. Gestützt wird der Markt von Äußerungen aus Saudi Arabien. Das Land prüft alle Optionen, um den Ölpreisverfall zu stoppen. Die global gehandelte Sorte Brent verteuerte sich um 2,1 Prozent auf 57,43 US-Dollar je Fass.

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August 08, 2019 03:54 ET (07:54 GMT)

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