Alt 31.07.19, 12:21
Standard Verkäufe wegen Skepsis im Handelsstreit
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SCHANGHAI/TOKIO (Dow Jones)--Überwiegend zur schwächeren Seite haben sich die Börsen in Ostasien und Australien am Mittwoch geneigt. Größter Belastungsfaktor war die Entwicklung der Handelsgespräche zwischen den USA und China. Von Handelsbeginn an drückten neue Attacken des US-Präsidenten Donald Trump, der in einer Serie von Tweets China ins Visier nahm. Trump warf nun China vor, zu wenig US-Agrarprodukte zu kaufen und einen Deal bis nach den US-Wahlen 2020 hinauszögern zu wollen. Offenbar wurden die Gespräche dann am Mittwoch abgebrochen, wie vereinzelt gemeldet wurde. Allerdings hatten die Börsianer ohnehin nur geringe Hoffnungen auf eine rasche Einigung.

Zurückhaltung herrschte auch nochmals wegen der am heutigen Mittwoch anstehenden Zinsentscheidung der US-Notenbank. Während eine Senkung um einen Viertelprozentpunkt eingepreist ist, hofft eine Minderheit am Markt auf einen größeren Schritt. Daneben stand die Lage der chinesischen Wirtschaft im Fokus der Anleger. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe fiel etwas höher aus als erwartet, blieb aber im Kontraktionsbereich unter 50. Der entsprechende Index für das nichtverarbeitende Gewerbe fiel gegenüber dem Vormonat zurück. Am Vortag hatte das chinesische Politbüro von neuen wirtschaftlichen Problemen gesprochen und signalisiert, die Auswirkungen der Handelsspannungen für die Wirtschaft abmildern zu wollen. In Schanghai ging es mit der Börse um 0,7 Prozent abwärts, in Hongkong um 1,1 Prozent.

Samsung enttäuscht

Am südkoreanischen Markt lasteten wieder politische Spannungen, weil der Norden erneut mehrere Kurzstreckenraketen getestet hat. Zudem kriselt es weiter zwischen Seoul und Tokio wegen der Auseinandersetzungen um Zwangsarbeit in der Kriegszeit. Der Kospi fiel um 0,7 Prozent. Hauptthema war aber der Quartalsbericht des Elektronikriesen Samsung. Während US-Konkurrent Apple mit Zahlen geglänzt hat, hat Samsung belastet von deutlich rückläufigen Smartphoneverkäufen einen Gewinneinbruch verzeichnet. Gegenwind spürte der südkoreanische Konzern auch in der wichtigen Chipsparte. Die Aktie verlor knapp 2 Prozent. Wenig Erbauliches gab es auch von LG Electronics, deren Aktie um 3 Prozent nachgab. Das Elektronikunternehmen hat im zweiten Quartal rund zwei Drittel weniger verdient als im Vorjahr. Der Konzern gab angesichts eines schärferen Wettbewerbs mehr Geld für Marketing aus.

In Japan verlor der Nikkei 0,9 Prozent auf 21.522 Punkte. Gedrückt wurde der Markt von Automobil-, Elektronik- und Finanzwerten. Es gab aber vereinzelt Positives aus dem Universum der Berichtsunternehmen, denn Sony hat die Gewinnerwartungen klar geschlagen. Nomura empfiehlt den Wert weiter zum Kauf und erhöht das Kursziel. Die Aktie rückte um gut 5 Prozent vor. Dagegen verloren Nintendo 2,6 Prozent. Der Konzern hat im ersten Geschäftsquartal beim Umsatz und Ergebnis zum Teil deutliche Einbußen hinnehmen müssen und dies, obwohl die Spiele-Konsole Switch höhere Verkaufszahlen verzeichnete. Die Markterwartungen wurden verfehlt.

Auch am australischen Markt ging es am Tag nach dem Rekordhoch abwärts, und zwar um 0,5 Prozent. Zugleich war der Juli der siebte Monat in Folge mit Aufschlägen, das ist die längste Serie seit 2009. Am Mittwoch erfolgten die Verkäufe auf breiter Basis, angeführt von Versorgern und Konsumwerten. Die Titel der beiden Bankenschwergewichte Commonwealth Bank und Westpac verloren jeweils mehr als 1 Prozent.

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July 31, 2019 03:37 ET (07:37 GMT)

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