Alt 17.12.18, 09:47
Standard Börsen stabilisiert - Blick auf die Fed gerichtet
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Mit einer leicht positiven Tendenz haben sich die Aktienmärkte in Ostasien und Australien zu Beginn der neuen Handelswoche gezeigt. Damit kam es zu einer Stabilisierung, nachdem es am Freitag im Zuge enttäuschender Konjunkturdaten aus China deutlich abwärts gegangen war. Als Ursache der schwachen Daten machten Marktteilnehmer vor allem den Handelskonflikt zwischen den USA und China aus.

Für den Nikkei-225 ging es mit einem Plus von 0,6 Prozent auf 21.507 Punkte am kräftigsten nach oben, der Index hatte am Freitag allerdings auch das deutlichste Minus verzeichnet. In Hongkong trat der Hang-Seng-Index überwiegend auf der Stelle. Der Schanghai-Composite konnte sich von anfänglichen leichten Abgaben erholen ging mit einem Aufschlag von 0,2 Prozent auf 2.598 Punkte aus der Sitzung. Banken- und Immobilienwerte legten zu, nachdem die chinesische Notenbank, um einem saisonalen Liquiditätsengpass vorzubeugen, rund 160 Milliarden Yuan in den Markt gepumpt hat.

Die schwachen US-Vorgaben hatten damit keine negativen Auswirkungen auf den Handel. Zum Wochenschluss war auch der Dow-Jones-Index in den Korrekturmodus gefallen, denn er hatte von seinem Hoch am 3. Oktober mehr als 10 Prozent verloren. Erstmals seit März befinden sich damit alle drei wichtigen US-Indizes im Korrekturmodus.

Blicke auf die US-Notenbank gerichtet

In den Blick der Anleger rückte zunehmend die Sitzung der US-Notenbank am Dienstag/Mittwoch. Es wird mehrheitlich damit gerechnet, dass die Währungshüter das vierte Mal in diesem Jahr die Zinsen anheben werden. Wichtiger werden allerdings Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell zum weiteren Zinstempo sein. Bislang wird von drei weiteren Erhöhungen 2019 ausgegangen. Doch mit den Sorgen um eine globale Konjunkturabschwächung könnte die Fed auch ein etwas gemächlicheres Tempo anschlagen.

"Der Markt geht von taubenhaften Tönen der Fed aus, was das Sentiment für die Aktienmärkte bis zum Jahresende stabilisieren dürfte", so Stephen Innes, Leiter des Asien-Pazifik-Handels bei Oanda.

Vor allem die Daten aus China hatten zuletzt enttäuscht. So verzeichnete die Industrieproduktion im November das schwächste Wachstum seit Anfang 2016. Zugleich wuchsen die Einzelhandelsumsätze mit 8,1 Prozent so schwach wie zuletzt vor 15 Jahren und weniger stark als prognostiziert. Aber auch die US-Konjunkturdaten hatten, bis auf den weiterhin starken Arbeitsmarkt, zuletzt ein eher gemischtes Bild geliefert.

"Schnäppchenkäufe" stützen in Tokio

In Tokio stützten vor allem Gelegenheitskäufe bei Elektronik- und Versicherungswerten. Nach oben ging es um 1,8 Prozent für TDK, wie auch für Murata Manufacturing. Die Papiere von Dai-ichi Life stiegen um 1,3 Prozent. Rückenwind erhielt der Index auch von Inlandswerten wie Einzelhandels-, Vorsorgungs- und Transportakien, was die anhaltende Vorsicht der Anleger gegenüber globalen Entwicklungen widerspiegelte. Familymart stiegen um 6 Prozent, Kansai Electric Power erhöhten sich um 4 Prozent und für West Japan Railway ging es um 2,6 Prozent nach vorne.

Die Aktien von Softbank stiegen um 0,5 Prozent. Hier wird mit Spannung auf den Börsengang der Mobilfunktochter am 19. Dezember gewartet. Das Unternehmen rechnet mit einem Erlös von bis zu 23 Milliarden Dollar, womit es das größte IPO in Japan aller Zeiten werden könnte.

Jedoch sei das IPO aktuell nicht einmal zweifach überzeichnet und liege damit deutlich unter dem Niveau anderer "Blockbuster-IPO" in Japan, so Teilnehmer. Beobachter verwiesen auf den gesunkenen Risiko-Appetit der Investoren sowie die Entwicklungen rund um Huawei Technologies, mit denen die Softbank Geschäftsbeziehungen unterhält. Allerdings sollen diese deutlich reduziert werden.

In Sydney ging es für den S&P/ASX 200 um 1,0 Prozent aufwärts. Hier stützten vor allem die starken Gewinne bei den Minenwerten. Die Aktien von BHP Billiton zogen um 3,5 Prozent an. Der Rohstoffkonzern hat für 5,2 Milliarden US-Dollar 5 Prozent der eigenen Aktien zurückerworben. Das Geld stammt aus dem erfolgten Verkauf der US-Schieferölsparte. Nach Aussage von Händlern ist der Aktienrückkauf doppelt so hoch ausgefallen wie geplant. Im Gefolge stiegen Rio Tinto um 2,3 Prozent.

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December 17, 2018 03:14 ET (08:14 GMT)

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