Alt 14.12.18, 09:05
Standard Verluste querbeet - China schürt Konjunktursorgen
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Nach zwei Tagen mit Gewinnen ist es am Freitag an den Börsen in Ostasien und Australien aus Enttäuschung über schwache Konjunkturdaten aus China abwärts gegangen mit den Kursen. Im Reich der Mitte, das weltweit als eine Art Konjunkturlokomotive gesehen wird, stieg die Industrieproduktion im November zum Vorjahr zwar um 5,4 Prozent, erwartet worden war aber ein Plus von 5,9 Prozent. Es war zugleich das schwächste Wachstum seit Anfang 2016.

Zugleich wuchsen die Einzelhandelsumsätze mit 8,1 Prozent so schwach wie zuletzt vor 15 Jahren und weniger stark als prognostiziert. Dass die Anlageinvestitionen in den chinesischen Städten in den ersten elf Monaten etwas stärker stiegen als gedacht, geriet darüber in den Hintergrund. In den schwachen Daten dürfte sich vor allem der Handelsstreit zwischen China und den USA mit gegenseitig auferlegten Importzöllen niederschlagen.

An den Börsen machte das die Anleger vorsichtig, auch nachdem am Vortag in Europa die EZB in ihrem Konjunkturausblick zurückhaltende Töne angeschlagen hatte. Viele bauten - zumal vor dem Wochenende - Risikopositionen ab. Die Verluste reichten von 0,7 Prozent in Malaysia über 1,5 Prozent in Schanghai bis zu 2,0 Prozent in Tokio, wo der Nikkei Index auf 21.375 Punkte absackte.

Dass der vierteljährliche Wirtschaftsbericht Tankan in Japan für die Großunternehmen von Oktober bis Dezember besser ausgefallen ist als von Ökonomen prognostiziert, stützte nicht, denn die befragten Unternehmen erwarten für März einen deutlich niedrigeren Indexstand.

"Der eskalierende US-chinesische Handelsstreit beschleunigt die Verschlechterung bei den Exporten", kommentierte Volkswirt Tsuyoshi Ueno von NLI Research Institute die Tankan-Daten.

Gegenwind bekamen die Kurse in Tokio noch vom zwischenzeitlich etwas anziehenden Yen. Der wurde zum einen gestützt von seinem Ruf als sicherer Hafen, zum anderen aber auch davon, dass die japanische Notenbank im Rahmen ihrer regulären Anleihekäufe diesmal weniger Anleihen kaufte. Hintergrund sind die am Anleihemarkt zuletzt gesunkenen Renditen, weil auch Anleihen als sicherer Hafen gesucht waren. Die Notenbank verfolgt bei ihrer Geldpolitik das zehnjährige Renditeniveau als Zielgröße. Am Ende des Handelstages lag der Dollar mit 113,58 Yen aber wieder in etwa auf dem Niveau zu Beginn des Handels.

Samsung auf 21-Monatstief

In Seoul rutschten Samsung Electronics um 2,6 Prozent ab auf ein 21-Monatstief. Nach einer Veranstaltung des Unternehmens mit Investoren am Vortag hatten neun von zwölf Research-Häusern ihre Kursziele für die Aktie gesenkt und das, nachdem die Samsung-Aktie in sechs der vergangenen sieben Monate bereits Verluste eingefahren hatte. Hintergrund waren Befürchtungen, dass der Boom bei den Speicherchips, der maßgeblich für die Gewinne bei Samsung verantwortlich sei, abflauen dürfte und die Nachfrage nach Smartphones schwach bleiben werde, hieß es. Im bisherigen Jahresverlauf hat die Aktie nun fast 25 Prozent an Wert verloren. Für den kleineren Halbleiterhersteller Hynix ging es um 5,7 Prozent südwärts auf ein 18-Monatstief.

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December 14, 2018 02:52 ET (07:52 GMT)

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