Alt 13.12.18, 23:11
Standard Uneinheitlich - Volatilität mit Handelsstreit weiter hoch
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NEW YORK (Dow Jones)--Mit einer uneinheitlichen Tendenz hat die Wall Street den Handel am Donnerstag beendet. Die Volatilität blieb dabei hoch. Weiterhin bestimmten die Entwicklungen um den Handelsstreit zwischen den USA und China das Geschehen. Die jüngste Ankündigung Chinas, Strafzölle auf Autoimporte aus den USA wieder zu senken und auch eine andere Politik einzuschlagen nährte die Hoffnung, dass es doch noch zu einer Lösung kommen könnte.

Viele Akteure warten aktuell jedoch ab, da die weitere Richtung der Märkte schwer absehbar ist, hieß es von einem Beobachter. "Vor allem die Schlagzeilen zum Handelsstreit halten die Volatilität hoch", sagte Patrick Healey von Caliber Financial Partners.

In der kommenden Woche könnte zudem die US-Notenbank mit Zinsentscheidung und Aussagen zur Geldpolitik 2019 für Bewegung sorgen. Es wird von den Investoren mehrheitlich mit der vierten Zinserhöhung in diesem Jahr gerechnet. Bestehen bleiben zudem die Sorgen in Bezug auf die globale Wirtschaftsentwicklung.

Der Dow-Jones-Index gewann 0,3 Prozent auf 24.597 Punkte, nachdem er sich im Handelsverlauf in einer Spanne zwischen 24.473 und 24.741 Punkten bewegt hatte. Der S&P-500 zeigte kaum verändert bei 2.651 Punkten, der Nasdaq-Composite schloss mit einem Minus von 0,4 Prozent bei 7.070 Punkten. Umgesetzt wurden 908 (Mittwoch: 982) Millionen Aktien an der NYSE. Auf 1.068 (1.973) Kursgewinner kamen 1.911 (1.043) -verlierer, unverändert schlossen 97 (67) Titel.

Konjunkturseitig wurden die Importpreise für November veröffentlicht, die mit einem Rückgang von 1,6 Prozent deutlich stärker nachgaben als die erwarteten minus 1,1 Prozent. Die wöchentlichen Zahlen zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe fielen um einiges niedriger aus als erwartet. Es war zugleich der größte Rückgang seit dreieinhalb Jahren.

Ölpreise legen mit Meldung aus Saudi-Arabien deutlich zu

Nach anfänglichen Abgaben schlossen die Ölpreise mit kräftigen Gewinnen. Auslöser für den Anstieg im späten Handel war ein Bericht, wonach Saudi-Arabien plant, die Lieferungen an US-Raffinerien innerhalb weniger Wochen zu reduzieren, um einen Anstieg der US-Rohöllagerbestände zu verhindern, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Verweis auf Kreise der staatlichen Erdölfördergesellschaft Aramco. Am Vortag hatten die wöchentlichen US-Lagerdaten die zweite Woche in Folge einen Rückgang verzeichnet, auch wenn dieser nicht so stark ausfiel wie von Analysten erwartet. Der Preis für ein Barrel der Sorte WTI stieg zum US-Settlement um 2,8 Prozent auf 52,58 Dollar, Brent legte um 2,2 Prozent auf 61,45 Dollar zu.

Der Goldpreis gab nach den jüngsten Gewinnen leicht nach. Der Preis für die Feinunze reduzierte sich zum US-Settlement um 0,2 Prozent auf 1.247 Dollar. Seit dem Augusttief hat das Edelmetall rund 7 Prozent hinzugewonnen. Am Freitag war noch der höchste Stand seit fünf Monaten markiert worden. Marktteilnehmer verwiesen auch auf die leichte Dollar-Erholung.

Am Devisenmarkt kam der Euro mit Aussagen von EZB-Präsident Mario Draghi leicht unter Druck, konnte die Abgaben im weiteren Verlauf aber zum Teil wieder aufholen. Draghi hatte die möglicherweise abnehmende Wachstumsdynamik thematisiert und damit die Erwartung bestärkt, dass die EZB nicht so rasch die Zinsen anheben wird. Die zuvor mitgeteilte Entscheidung der EZB, die Anleihenkäufe Ende des Jahres einzustellen, war erwartet worden und brachte daher keine Bewegung. Der Euro lag im späten US-Handel bei 1,1363 Dollar, nach einem Tagestief von 1,1331 Dollar.

Wenig Bewegung gab es bei den US-Anleihen. Diese gaben zwischenzeitliche Gewinner wieder ab. Auch hier seien die Blicke bereits auf die Fed-Sitzung in der kommenden Woche gerichtet, hieß es. Vor allem der Zinsausblick für 2019 stehe im Fokus. Die Rendite zehnjähriger Papiere notierte kaum verändert bei 2,91 Prozent.

General Electric mit Neugründung gesucht

Unter den Einzelwerten stiegen General Electric (GE) um 7,3 Prozent und waren damit der Tagesgewinner im Dow-Jones-Index. Der Konzern gründet ein neues unabhängiges Internet-der-Dinge-Unternehmen und begibt sich hierfür auf die Suche nach einem neuen CEO. Zugleich verkauft GE die Mehrheit am Softwareunternehmen ServiceMax an die Beteiligungsgesellschaft Silver Lake. Einen Kaufpreis nannte GE nicht.

Der US-Technologiekonzern Apple expandiert weiter auf dem Heimatmarkt und hat Investitionen in Höhe von 1 Milliarde Dollar angekündigt. Geplant sei die Errichtung eines neuen Komplexes in Texas, teilte der Konzern mit. Dort sollen zunächst rund 5.000 Jobs entstehen, später soll die Anzahl der Beschäftigten auf 15.000 anwachsen. Die Apple-Aktie erhöhte sich um 1,0 Prozent.

Für die Titel von Procter & Gamble ging es um 2,6 Prozent nach oben. Die Analysten von Bank of America-Merrill Lynch haben die Titel auf "Buy" von "Neutral" hochgestuft.

Tailored Brands brachen um 29,8 Prozent ein. Der Betreiber von Ketten wie Men's Wearhouse und Joseph A. Bank hatte im dritten Quartal nur noch 13,9 Millionen Dollar nach 36,9 Millionen im Vorjahresquartal verdient, was umfangreichen Abschreibungen geschuldet war. Auf bereinigter Basis fiel der Gewinn höher als von den Analysten erwartet aus. Für Enttäuschung sorgte allerdings der gesenkte Ausblick. Zudem hatte das Unternehmen angekündigt, künftig weniger Produkte aus China zu beziehen, um sich vor möglichen Zöllen zwischen den USA und China zu schützen.

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December 13, 2018 16:20 ET (21:20 GMT)

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