Alt 10.12.18, 15:45
Standard Kleine Gewinne - Anleger bleiben vorsichtig
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NEW YORK (Dow Jones)--Leicht im Plus sind die Aktien an der Wall Street in die neue Woche gestartet. Es handelt sich aber lediglich um eine kleine Gegenbewegung, denn nach den massiven Verlusten der Vorwoche - der Dow fiel um 4,5 Prozent - ist keine Verbesserung der Stimmung in Sicht. Zwar erinnern Teilnehmer auch an die noch immer starke US-Konjunktur. Doch die Sorgen wegen der Handelskonflikte und einer drohenden weiteren Abschwächung des weltweiten Wachstums schwelen weiter und dürften nicht so rasch verschwinden. Sorgen, die auch in Asien geteilt wurden, wo die Börsen nach schwachen Konjunkturdaten in Japan und China unter Abgaben litten. Und auch die europäischen Börsen liegen im Minus.

Kurz nach Handelsstart steigt der Dow-Jones-Index um 0,1 Prozent auf 24.414 Punkte, der S&P-500 gewinnt ebenfalls 0,1 Prozent, der Nasdaq-Composite legt um 0,4 Prozent zu.

Am Wochenende wurde von US-Seite nochmals die harte Linie im Streit mit China bekräftigt. Handelsbeauftragter Robert Lighthizer sagte am Sonntag, sollte es nicht zu einer Vereinbarung kommen, würden nach Ablauf der ausgehandelten 90 Tage neue Strafzölle auf chinesische Importe erlassen.

Zugleich verschärft sich der Ton zwischen beiden Ländern wegen der Festnahme der Huawei-Finanzchefin. Als Reaktion auf die Verhaftung hat Peking am Wochenende den kanadischen Botschafter einbestellt, und ihre sofortige Freilassung gefordert. Andernfalls drohte Peking Kanada mit "ernsten Konsequenzen". Auch der US-Botschafter Terry Branstad wurde vorgeladen und aufgefordert, den US-Haftbefehl zurückzunehmen.

Für Ann-Katrin Petersen von Allianz Global Investors ist es eine ausgemachte Sache, dass die Handelsspannungen weiter anhalten werden. "Dies ist eine Rivalität der Supermächte, die noch lange andauern wird", so die Anlagestrategin. "Es wird mit dem globalen Wachstum weiter abwärts gehen", sagt sie weiter, und: "Wir rechnen mit einer Phase geringerer Renditen und höherer Volatilität."

Ölpreise drehen wieder nach unten ab

Am Ölmarkt geht es abwärts. Zwar haben sich die Opec und Russland auf Förderkürzungen von 1,2 Millionen Barrel pro Tag geeinigt. Doch hatte dies bereits am Freitag die Preise gestützt. Teilnehmer sprechen von einer Korrektur nach den Gewinnen zum Wochenausklang. Aber auch die Sorgen um das Wirtschaftswachstum bremsen den Markt. Für die US-Sorte WTI geht es um 2,2 Prozent auf 51,43 Dollar je Fass nach unten, Brent verliert 1,8 Prozent auf 60,54 Dollar.

Am Devisenmarkt kann der Euro seine Freitagsgewinne zum Dollar halten und bleibt oberhalb von 1,14. Die Aussicht auf eine geringere Straffung der US-Geldpolitik im kommenden Jahr drückt auf die US-Devise. Derweil gerät das britische Pfund unter Druck, es fällt um 0,7 Prozent auf 1,2630 Dollar. Hier belastet ein Bericht von Bloomberg über angebliche Pläne von Premierministerin Theresa May zur Absage des geplanten Parlamentsvotums über die Brexit-Einigung. Dem Bericht zufolge soll die für Dienstag im Londoner Unterhaus anberaumte Abstimmung nicht wie geplant stattfinden und verschoben werden.

Der Goldpreis gibt im Gefolge einer starken Woche leicht nach. Teilnehmer sehen aber noch weitere Gewinne als wahrscheinlich an. Die niedrigen Zinsen und die zahlreichen politischen und wirtschaftlichen Risiken machen das Edelmetall attraktiv. Aktuell fällt die Feinunze um 0,3 Prozent auf 1.245 Dollar, in der Vorwoche hatte sie um gut 2 Prozent zugelegt.

Am Anleihemarkt halten sich bislang die Bewegungen noch in Grenzen. Die Zehnjahresrendite steigt mit fallenden Notierungen um 0,8 Basispunkte auf 2,86 Prozent. Allerdings engt sich die Differenz zur Zweijahresrendite wieder ein, denn diese steigt um 1,2 Basispunkte auf 2,73 Prozent. Eine inverse Zinskurve mit höheren Renditen am kurzen Ende gilt als möglicher Vorbote einer Rezession.

Facebook mit geplanten Aktienrückkäufen fester

Unter den Einzelaktien steigen Facebook um 1,8 Prozent. Das Soziale-Medien-Unternehmen hat den Umfang seiner Aktienrückkäufe ausgeweitet. Wie aus einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht hervorging, hat der Board des sozialen Netzwerks grünes Licht gegeben, dass dafür weitere 9 Milliarden Dollar bereitgestellt werden. Das seit 2017 laufende Aktienrückkaufprogramm umfasst damit nun ein Gesamtvolumen von 15 Milliarden Dollar.

Akorn hat angekündigt, dass CEO Raj Rai das Unternehmen verlassen wird, sobald ein Nachfolger gefunden ist. Die Mitteilung kam kurz nachdem der Delaware Supreme Court am Freitag entschieden hatte, dass der deutsche Gesundheitskonzern Fresenius wegen gravierender Akorn-Verstöße rechtmäßig die 4,75 Milliarden Dollar schwere Übernahme von Akorn aufgekündigt hat. Die Aktie legt um 2,3 Prozent zu, nach einem Absturz um 23 Prozent im regulären Handel am Freitag.

Die Aktien des Pharma- und Biotechnologiekonzern Gilead Sciences steigen um 2,5 Prozent. Wie das Unternehmen mitteilte, hat es Daniel O'Day zum Chairman und CEO mit Wirkung zum 1. März 2019 ernannt.

Nutrisystem rücken um 31 Prozent vor, nachdem Tivity Health das Unternehmen für 1,4 Milliarden Dollar in Aktien und Bargeld kaufen wird. Tivity fallen dagegen um 21 Prozent.

Fedex verlieren 2,4 Prozent, nachdem Bank of America-Merrill Lynch die Aktie auf "Neutral" von "Buy" gesenkt hat.

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December 10, 2018 09:47 ET (14:47 GMT)

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