Alt 10.12.18, 10:46
Standard Tokio und Sydney sehr schwach - Konjunktursorgen belasten
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Enttäuschende Handelsbilanzzahlen aus China, schwache Wirtschaftsdaten aus Japan und der durch die Festnahme der Huawei-Finanzchefin weiter eskalierte US-chinesische Handelsstreit haben am Montag die Stimmung an den Börsen in Ostasien und Australien eingetrübt. Hinzu kamen sehr schwache Vorgaben von der Wall Street.

Nach der Festnahme der Huawei-Managerin, zugleich Tochter des Firmengründers, hatte Peking den kanadischen Botschafter einbestellt, und fordert die sofortige Freilassung. Andernfalls drohte Peking mit "ernsten Konsequenzen", für die Kanada zur Rechenschaft gezogen werden soll.

In Japan wurden die BIP-Daten für das dritte Quartal des Kalenderjahres nach unten revidiert, in China sind sowohl bei den Ex- als auch den Importen die Wachstumsraten deutlich niedriger ausgefallen als im Vormonat und auch als von Volkswirten geschätzt. Das schürte sorgen vor einem nachlassenden Wirtschaftswachstum. Außerdem hatte sich der Preisanstieg in China verlangsamt. Laut den Analysten von Nomura deutet dies auf eine schwächere Wirtschaft 2019 hin.

Quer über die Region gehörten Aktien aus dem Finanzsektor zu den größeren Verlierern. Sie wurden belastet von den weiter gesunkenen Renditen in den USA, weil ein niedrigeres Renditeniveau das traditionelle Bankgeschäft weniger gewinnträchtig macht. In Sydney, wo Banken im Leitindex schwer gewichtet sind, verloren beispielsweise ANZ 4,2 Prozent und CBA fast 3 Prozent.

Japan Display und Pioneer brechen ein

Der Nikkei-Index in Tokio verlor 2,1 Prozent auf 21.220 Punkte. Nissan gaben 2,9 Prozent nach, nachdem die Staatsanwaltschaft Medienberichten zufolge Anklage gegen Automanager Carlos Ghosn erhoben hat und auch Nissan im Visier hat. Ghosn werde unter anderem vorgeworfen, jahrelang ein viel zu niedriges Einkommen bei der Börse deklariert zu haben. Nissan werfen die Ermittler vor, dem Fall betreffende Dokumente der Börsenaufsicht vorenthalten zu haben.

Japan Display knickten um 11 Prozent ein. Medienberichten zufolge hat der Apple-Zulieferer aufgrund der schwachen iPhone-Nachfrage die Produktion von LCD-Panels für das iPhone XR um 30 Prozent zurückgefahren.

Der Kurs des mit Problemen kämpfenden Technologieunternehmens Pioneer brach um 27 Prozent ein, nachdem das Rettungsangebot des Beteiliguingsunternehmens Barings enttäuschend ausgefallen ist. Barings bietet 66 Yen je Aktie, die am Freitag noch 88 Yen kostete. Außerdem gibt Pioneer neue Aktien an Barings aus zum Stückpreis von 50 Yen. Viele private Anleger, die Pioneer zu Zeiten gekauft hätten, als das Unternehmen noch ein großer Konkurrent von Sony war, hätten die Aktie zuletzt gehalten, im Glauben mit 80 Yen sei sie "sehr sehr billig", sagte Stratege Masayuki Kubota von Rakuten Securities. 1990 kostete die Aktie noch 6.480 Yen.

Auch die chinesischen Aktienmärkte verzeichneten Abgaben, wenn auch nicht ganz so hohe. Der HSI in Hongkong gab um 1,3 Prozent nach. Für den Schanghai-Composite ging es 0,8 Prozent abwärts. Evergrande Health büßten in Hongkong 2,6 Prozent ein. Der Konzern will 1,2 Milliarden Dollar in die Hand nehmen, um den chinesischen Elektroautohersteller Faraday Future wiederzubeleben. Für Faraday ging es dennoch um 2,9 Prozent abwärts.

Gold nahe Fünfmonatshoch

Während Aktien an Wert verloren, waren sogenannte sichere Häfen wie der Yen, Anleihen und Gold tendenziell gesucht. Der Dollar wurde zu Handelsende mit 112,47 Yen gehandelt, verglichen mit 112,85 zur gleichen Zeit am Freitag. Die Feinunze Gold war mit knapp 1.250 Dollar so teuer wie zuletzt vor fünf Monaten.

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December 10, 2018 03:22 ET (08:22 GMT)

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