Alt 05.12.18, 09:02
Standard Börsen im Sog der Wall Street leichter
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die asiatischen Börsen haben sich nach dem Absturz an der Wall Street am Mittwoch widerstandsfähig gezeigt. Zwar gaben die Indizes an den verschiedenen Handelsplätzen durch die Bank nach, doch hätte man angesichts der steilen Talfahrt in den USA Schlimmeres befürchten können. In den USA hatten unter anderem Rezessionssorgen, ausgelöst durch den Rentenmarkt, die Aktienkurse in die Knie gezwungen.

In Asien hielten sich die Anleger eher an harte Fakten, die sich positiv lasen: In China hatte sich bei den Dienstleistern die Geschäftsaktivität im November verbessert. Der von Caixin und Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex erhöhte sich deutlich und marschierte stärker in den Expansionsbereich. Die offiziellen Daten der Statistikbehörde hatten dagegen zuvor einen Rückgang gezeigt.

In Tokio schloss der Nikkei-225 bei 21.919 Punkten und damit 0,5 Prozent leichter. Etwas Gegenwind kam dabei noch vom Devisenmarkt, wo der Yen auf Tagessicht deutlich zugelegt hatte. Zuletzt erholte sich der Dollar aber wieder etwas. Die Aktien des Pharmakonzerns Takeda stiegen um 1,1 Prozent, nachdem die Aktionäre der geplanten 62 Milliarden Dollar schweren Übernahme des europäischen Wettbewerbers Shire zugestimmt hatten.

Daten und Aussagen stützen Kernlandbörsen in China

Ebenfalls für eine gewisse Erleichterung in Asien sorgten Aussagen aus China zum Handelskonflikt mit den USA. China hatte eine rasche Umsetzung der mit Washington getroffenen Vereinbarungen zugesichert. "China wird mit der Umsetzung bestimmter Punkte beginnen, bei denen ein Konsens erreicht wurde, je schneller desto besser", erklärte das chinesische Handelsministerium. Zuletzt hatte eine gewisse Konfusion über das geherrscht, was US-Präsident Donald Trump und der chinesische Machthaber Xi Jinping in Argentinien auf dem G20-Gipfel wirklich ausgemacht hatten.

Trotz der positiven Signale aus China konnte sich die Börse in Schanghai dem negativen US-Vorlagen nicht in Gänze entziehen, der Composite verlor 0,6 Prozent und erholte sich damit von den Tagestiefs. Die chinesische Notenbank hatte derweil den Renminbi um weitere 0,7 Prozent aufgewertet. Damit stand die chinesische Währung zum Dollar auf dem höchsten Niveau seit Ende September.

Hongkong sehr schwach

Der HSI in Hongkong zählte derweil mit einem Minus von 1,6 Prozent zu den schwächsten Indizes der Region. Der Einkaufsmanagerindex der Sonderwirtschafts- und -verwaltungzone war im November deutlicher in den Kontraktionsbereich gerutscht und auf das niedrigste Niveau seit Juni 2016 gesunken.

Berichte, wonach der deutsche Automobilhersteller Daimler seinen Anteil an Brilliance ausbauen will, setzten die Aktie des Partners BAIC deutlich unter Druck. In Hongkong brach der Kurs um 11,3 Prozent ein.

Für die Aktie des Telekomkonzerns China Mobile ging es um 0,3 Prozent nach oben. Goldman Sachs favorisierte die Titel mit Blick auf 2019 weiterhin gegenüber seinen kleineren chinesischen Konkurrenten. Allerdings könne Peking den Konzern dazu bewegen, die Investitionen in den neuen Mobilfunktstandard 5G zu erhöhen, "um die chinesische Telekomindustrie zu stützen und den 5G-Netzausbau zu beschleunigen", so die Analysten.

Technologiewerte folgten ihren US-Pendants gen Süden: Tencent gaben 2,6 Prozent ab, die Kurse der Mobiltelefonkomponentenfertiger AAC und Sunny Optical gaben 3,8 bzw. 7,3 Prozent nach. Auch Bankentitel zählten in Hongkong zu den schwächsten Werten. In Taiwan, wo sich der Taiex um 1,7 Prozent reduzierte, gaben Taiwan Semiconductor 3,4 Prozent nach, für Largan ging es um 3,7 Prozent nach unten. Die Aktien des Apple-Zulieferers Hon Hai verloren 2,5 Prozent.

In Australien verstimmten neben den Vorgaben schwache BIP-Daten. Sie zeigten, dass vor allem der Konsum weiter unter Druck bleibt. Der S&P/ASX-200 schloss 0,8 Prozent leichter, der australische Dollar ging mit den BIP-Daten auf Talfahrt.

Am Ölmarkt standen die Preise nach den jüngsten Erholungsgewinnen unter Druck. Der US-Branchenverband API hatte am Vorabend einen massiven Lageraufbau in den USA berichtet. Die global gehandelte Erdölsorte Brent verbilligte sich um 1,8 Prozent auf 60,98 Dollar je Fass.

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December 05, 2018 03:20 ET (08:20 GMT)

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