Alt 11.07.11, 22:36
Standard Wall Street schließt mit Sorgen über Schuldenkrise schwächer
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NEW YORK (Dow Jones) - Der Handel an Wall Street hat am Montag ganz im Bann der Schuldenkrise gestanden. Mit der aufkeimenden Furcht, dass sich die Schuldenkrise der Eurozone auf große Länder wie Italien oder Spanien ausbreiten könnte, mieden Investoren riskantere Anlageklassen wie z.B. Aktien. Demgegenüber stiegen Goldpreis, US-Staatsanleihen und auch der Dollar zum Euro. Die Spreads italienischer und spanischer Staatsanleihen hatten sich auf Rekordniveaus ausgeweitet. Die Finanzminister der Eurogruppe waren in Brüssel zu einem Krisentreffen zusammengekommen.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) verlor 1,2% oder 151 Punkte auf 12.506. Der S&P-500 reduzierte sich um 1,8% bzw 24 Zähler auf 1.320, wobei alle Sektoren im Minus schlossen, und der Nasdaq-Composite-Index verzeichnete ein Minus von 2% oder 57 Stellen auf 2.803. Der Umsatz betrug 0,83 (Freitag: 0,77) Mrd Aktien. Dabei standen 445 Aktiengewinnern 2.599 -verlierer gegenüber, 77 Titel gingen unverändert aus der Sitzung. Die Schuldenkrise scheine mehr und mehr außer Kontrolle zu geraten, äußerte ein Händler und sprach von einer Bedrohung für die globalen Finanzmärkte.

"Das Sentiment hat wieder gedreht. Nun ist das Glas wieder halb leer", fasste Marktstratege Mark Luschini von Janney Montgomery Scott das Geschehen zusammen. "Die Frage, die alle bewegt, lautet: Steht uns eine weitere Finanzkrise - ausgelöst durch die Schuldenproblematik - bevor?", so Alan Gayle, Marktstratege bei RidgeWorth Investments. Für Unruhe sorgten Meldungen aus Spanien, nachdem Regionalpolitiker aus der Region Castilla La Mancha das dortige Defizit als zweimal höher als vorhergesagt bezeichnet hatten.

Dazu gesellte sich ein stärker als erwarteter Anstieg der Verbraucherpreise in China. "Die Daten lassen weitere geldpolitische Maßnahmen in China erwarten", so ein Händler. Auch die schwachen US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag lasteten noch auf dem Markt. Nun werde mit Spannung auf die Aussagen von US-Notenbankpräsident Ben Bernanke am Mittwoch vor dem Ausschuss für Finanzdienstleistungen des Repräsentantenhauses gewartet, so Teilnehmer.

Weiteres Thema dürfte dort auch der weiter anhaltende Streit über den US-Haushalt und eine Anhebung der Schuldenobergrenze sein. Dieser geht in eine neue Runde, nachdem US-Präsident Barack Obama bei den Gesprächen mit Spitzenvertretern des US-Kongresses am Sonntag keinen Durchbruch erzielte. Der US-Kongress muss bis Anfang August eine Anhebung der Schuldengrenze beschließen, sonst droht den USA die Zahlungsunfähigkeit.

In den Hintergrund trat dagegen die Berichtssaison, die nach US-Börsenschluss traditionell von Alcoa eröffnet wurde. Die Aktie gehörte mit einem Abschlag von 2,9% auf 15,91 USD zu den schwächsten im Dow. Im Abwärtssog der Schuldenkrise ging es für die Finanzwerte talwärts: J.P. Morgan gaben 3,2% auf 39,43 USD und Bank of America 3,3% auf 10,35 USD nach.

Konsumwerte wie McDonals's, Kraft Foods, Wal-Mart oder Home Depot bewiesen Relative Stärke. Meldungen zu Einzelwerten waren indes rar gesät. Arch Chemicals schnellten um 12,3% auf 47,37 USD empor, nachdem das Unternehmen der Übernahme durch die schweizerische Lonza Group zugestimmt hatte. Monsanto büßten 1,1% auf 74,31 USD ein. Das "WSJ" hatte von Übernahmeverhandlungen mit der chinesischen Sinochem berichtet. Cowen Group legten um 1,9% auf 3,85 USD zu, nachdem das Unternehmen Rückkaufpläne von Aktien im Volumen von 20 Mio USD mitgeteilt hatte. Hertz Global Holdings sanken um 3,9% auf 15,64 USD. Der Autovermieter will sein Übernahmegebot für Dollar Thrifty Automotive Group verlängern. Die Wettbewerberpapiere gaben 0,5% auf 73,57 USD ab.

DJG/DJN/flf

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