Alt 11.07.11, 18:22
Standard Wall Street mittags im Sog der Schuldenkrise schwach
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NEW YORK (Dow Jones) - Ganz im Bann der Schuldenkrise steht die Wall Street am Montagmittag (Ortszeit). Mit der aufkeimenden Furcht, dass sich die Schuldenkrise der Eurozone auf große Länder wie Italien oder Spanien ausbreiten könnte, meiden Investoren riskantere Anlagen wie Aktien. Demgegenüber steigen Goldpreis, US-Staatsanleihen und auch der Dollar zum Euro. Die Spreads italienischer und spanischer Staatsanleihen weiten sich auf Rekordniveaus aus. Die Finanzminister der Eurogruppe sind in Brüssel zu einem Krisentreffen zusammengekommen. Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) verliert gegen 19.15 Uhr MESZ 1,3% oder 160 Punkte auf 12.498. Der S&P-500 reduziert sich um 1,8% bzw 24 Zähler auf 1.320 und der Nasdaq-Composite-Index verzeichnet ein Minus von 2% oder 56 Stellen auf 2.803.

Die Schuldenkrise scheine mehr und mehr außer Kontrolle zu geraten, äußert ein Händler und spricht von einer Bedrohung für die globalen Finanzmärkte. "Das Sentiment hat wieder gedreht. Nun ist das Glas wieder halb leer", fasst Marktstratege Mark Luschini von Janney Montgomery Scott das Geschehen zusammen. "Die Frage, die alle bewegt, lautet: Steht uns eine weitere Finanzkrise - ausgelöst durch die Schuldenproblematik - bevor?", so Alan Gayle, Marktstratege bei RidgeWorth Investments.

Dazu kommt noch der stärker als erwartete Anstieg der Verbraucherpreise in China, sagen Händler. Diese legten um 6,4% zu, während Ökonomen mit einer Zunahme um lediglich 6,3% gerechnet hatten. "Die Daten lassen weitere geldpolitische Maßnahmen in China erwarten", so ein Händler. Auch die schwachen US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag lasten noch auf dem Markt. Nun werde mit Spannung auf die Aussagen von US-Notenbankpräsident Ben Bernanke am Mittwoch vor dem Ausschuss für Finanzdienstleistungen des Repräsentantenhauses gewartet, so Teilnehmer.

Weiteres Thema dürfte dort auch der weiter anhaltende Streit über den US-Haushalt und eine Anhebung der Schuldenobergrenze sein. Dieser geht in eine neue Runde, nachdem US-Präsident Barack Obama bei den Gesprächen mit Spitzenvertretern des US-Kongresses am Sonntag keinen Durchbruch erzielen konnte. Die Diskussionen wurden ergebnislos auf Montag vertagt. Der US-Kongress muss bis Anfang August eine Anhebung der Schuldengrenze beschließen, sonst droht den USA die Zahlungsunfähigkeit.

In den Hintergrund getreten ist dagegen die Berichtssaison, die nach US-Börsenschluss traditionell von Alcoa eröffnet wird. Es wird erwartet, dass der Aluminiumverhütter für das zweite Quartal einen Gewinn je Aktie von 0,34 USD bekannt geben wird. Die Aktie gehört mit einem Abschlag von 2,6% auf 15,96 USD zu den schwächsten im Dow. Im Abwärtssog der Schuldenkrise befinden sich die Finanzwerte: J.P. Morgan geben 2,8% auf 39,58 USD und Bank of America 2,7% auf 10,41 USD nach.

Konsumwerte wie McDonals's, Kraft Foods, Wal-Mart oder Home Depot halten sich noch am besten. Meldungen zu Einzelwerten sind indes rar gesät. Arch Chemicals schnellen um 11,8% auf 47,15 USD empor, nachdem das Unternehmen der Übernahme durch die schweizerische Lonza Group zugestimmt hat. Monsanto verlieren 1,5% auf 74,07 USD. Das "WSJ" berichtet von Übernahmeverhandlungen mit der chinesischen Sinochem. Cowen Group legen um 1,9% auf 3,85 USD zu, nachdem das Unternehmen Rückkaufpläne von Aktien im Volumen von 20 Mio USD mitgeteilt hat. Hertz Global Holdings büßen 3,8% auf 15,65 USD ein. Der Autovermieter will sein Übernahmegebot für Dollar Thrifty Automotive Group verlängern.

DJG/DJN/flf

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