NEW YORK (Dow Jones) - Die Hoffnung auf einen guten US-Arbeitsmarktbericht für den Monat Juni zum Wochenausklang hat am Donnerstag die Kurse an Wall Street beflügelt und die Indizes auf die höchsten Stände seit rund zwei Monaten steigen lassen. Grund für den Optimismus waren ein deutlich besser als erwartet ausgefallener ADP-Arbeitsmarktbericht und stärker als erwartet gesunkene wöchentliche US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Dazu kamen gute Umsatzzahlen von den Einzelhändlern.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) gewann 0,7% oder 93 Punkte auf 12.719. Der S&P-500 erhöhte sich um 1,1% bzw 14 Punkte auf 1.353. Der Nasdaq-Composite-Index verzeichnete ein Plus von 1,4% oder 39 Punkten auf 2.873. Der Umsatz betrug 0,84 (Mittwoch: 0,82) Mrd Aktien.

Genährt wurde die Fantasie auf eine Verbesserung am US-Arbeitsmarkt vor allem vom unerwartet kräftigen Stellenzuwachs in der Privatwirtschaft im Juni. Dem Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing (ADP) zufolge wurden in der privaten US-Wirtschaft 157.000 zusätzliche Stellen geschaffen. Das sind 62.000 Stellen mehr als Ökonomen im Mittel ihrer Schätzungen erwartet hatten.

Zudem ist in der Woche per 2. Juli die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe um 14.000 zurückgegangen. Volkswirte hatten lediglich mit einem Rückgang um 3.000 Anträge gerechnet. Am Freitag wird der offizielle Beschäftigungsbericht für Juni veröffentlicht. Volkswirte rechnen damit, dass außerhalb der Landwirtschaft 125.000 zusätzliche Stellen entstanden sind, nachdem der Zuwachs im Mai bei nur 54.000 gelegen hatte. Ein Analyst mahnte allerdings zur Vorsicht: "Die gestiegenen Erwartungen erhöhen auch die Chance auf eine Enttäuschung".

Sehr positiv wurden auch die Umsatzzahlen der Einzelhandelsunternehmen für den Juni aufgenommen. "Da gab es eine echte Verbesserung", so ein Teilnehmer. Vor allem vor dem Hintergrund der schwachen Daten aus dem Mai sorgten die Zahlen für deutliche Kursgewinne im Einzelhandelssektor. So zogen Target um 6,7% auf 51,67 USD an. Der Einzelhändler, der 1.750 Filialen betreibt, hat im Juni den Absatz um 4,5% gesteigert im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Limited Brands stiegen um 2,7% auf 40,36 USD. Der Einzelhändler, zu dem Marken wie "Victoria's Secret", "Bath & Body Works" und "La Senza" gehören, hat den Absatz im Juni um 12% gesteigert. Analysten hatten im Konsens nur mit einem Plus von 3,8% gerechnet.

Dagegen büßten Pfizer gegen den freundlichen Trend 2,6% auf 20,23 USD ein. Der Pharmakonzern will sich nach "strategischen Alternativen" für die Unternehmensteile Tiergesundheit und Nahrungsergänzungsmittel umsehen. Im Gespräch seien eine komplette oder teilweise Trennung durch Ausgliederung oder Verkauf.

Die Aktien von NYSE Euronext legten um 3,0% auf 35,40 USD zu. Die Aktionäre des panatlantischen Börsenbetreibers haben den geplanten Zusammenschluss mit der Deutschen Börse gebilligt. Im DJIA zeigten sich vor allem die Technologiewerte mit Aufschlägen. So legten Cisco um 2,2% auf 15,90 USD zu und waren damit Tagesgewinner. Intel kletterten um 2,1% auf 23,23 USD.

DJG/DJN/ros

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